Großes Leid ist über Menschen in unseren Orten durch den
Nationalsozialismus gekommen. Hier wird versucht, davon zu erzählen: von den
Schicksalen all derer, die „anders“ waren, ohne, dass sie dafür konnten; von
den Menschen, die sich kritisch äußerten und Widerstand leisteten; von denen,
die einfach hier in dieser Zeit gelebt haben und es miterleben und erdulden
mussten.
„Er
wird richten
die
Lebenden
und
die Toten.“
Von Menschen in und um
Seyda, die unter dem Nationalsozialismus gelitten haben.
Eine
Spurensuche,
angeregt
durch einen Besuch des Pfarrkonvents in der Prettiner Lichtenburg,
wo
das erste Konzentrationslager
unserer
Gegend eingerichtet wurde.
Juli
2014
Die Zahl derer war klein, die das Teufelswerk des
Nationalsozialismus früh erkannten. Etwas mehr als ein Dutzend Wählerstimmen
gegen Hitler soll es bei der letzten freien Wahl im Kreis Schweinitz gegeben
haben. Wirklich fast alle waren begeistert, auch die Lehrer und Pastoren. Die
Not war groß geworden, nach Weltkrieg und Nachkriegszeit, Inflation und
Weltwirtschaftskrise, und man hoffte sehnsüchtig auf einen „Führer“, der alles wieder
zurecht bringen würde. 1922 schreibt Pastor Voigt in den „Heimatgrüßen“, dem
Evangelischen Monatsblatt des Kirchenkreises: „Wann schickt uns Gott den
Führer, der uns erlöst?“ Nun sei er da, ist 1933 dann zu lesen, und nicht nur
in seinem Ort wehten die Hakenkreuzflaggen an Pfarrhaus und Kirche wie überall.
„Politsch“ hieß in der
Sprache der alten Fläminger soviel wie „verkehrt“ und brachte zum Ausdruck,
dass sich die Landbevölkerung hier nicht unbedingt politisch engagierte. Nun
aber war es anders, der Name „Hitler“ schien für eine große Zukunft zu stehen.
„Eintracht macht Macht“ war das Schlagwort im Fläming seit Jahrhunderten, und
Hitler suggerierte, diese Volks-Einheit nun zu schaffen. Alle, alle sollten
zusammenwirken für ein neues Deutschland unter seiner Führung. Wer wollte da abseits stehen?
Pastor Ostermann aus Seyda war kein Nazi, aber freute sich, dass die
Hitlerjugend nun bei der Kirchenrenovierung half, Bänke auf dem Kirchplatz für
das Erntedankfest aufzubauen, was in jenem Jahr im Freien abgehalten wurde. Er
hatte wie andere die Hoffnung, dass nun das geeinte Volk wieder zusammen in die
Kirche einziehen würde.
Es waren wenige, die sich Hitler und seinen Leuten
entgegenstellten, die seine Demagogie durchschauten und den Mut hatten, dagegen
aufzustehen. Die Nazis setzten ihre Macht mit bis dahin ungekannter Brutalität
durch.
Können wir sagen, wir wären besser gewesen? Können wir sagen,
wir hätten mehr Einsicht und Mut gehabt? Kaum. So ist an dieser Stelle nicht zu
richten über die Väter und Großväter, Mütter und Großmütter, über die, die vor
uns hier gelebt haben. Sondern es soll einmal zusammengetragen werden, wie
Menschen aus Seyda unter der Herrschaft des Nationalsozialismus gelitten haben.
Einer der ersten, der die Gewalt zu spüren bekam,
war Bürgermeister Wienicke in Seyda. Seit 1925 war er im Amt, er kam aus
Jüterbog und war in Seyda als Bürgermeister gewählt worden. Er gehörte der SPD
an. Deshalb wurde er verhaftet und kam ein Jahr ins Lager. Danach ging er nach Berlin,
und man hat nichts wieder von ihm gehört.
Die Zahl der „Genossen“ in und um Seyda war klein:
Die meisten waren hier Handwerker oder Bauern. Politische Ideen kamen von
außerhalb, also über Zugezogene oder von den Handwerkern, die auf Baustellen in
Berlin oder anderen Großstädten tätig waren.
Man hatte Wienicke nicht gewählt, weil er in der
SPD war, sondern weil ihn ein großer Teil des Stadtrates für einen fähigen Mann
hielt. Doch nun hatten sich die Mehrheitsverhältnisse geändert, und so nahm man
zur Kenntnis, dass er „weg“ mußte.
Zur SPD gehörte in Seyda auch der Lehrer Zierke. Er
verhielt sich „ruhig“, war also nicht weiter parteipolitisch aktiv. Aber er
stand unter Beobachtung. Natürlich war er eine in der Öffentlichkeit bekannte
Person, schon lange in Seyda, in der Jüterboger Straße (heute Nr. 60) hatte er
sich ein Haus gebaut. 1939 gehörte er zu den ersten, die in den Krieg
eingezogen wurden, und zwar aus den Jahrgängen vor 1898, das war untypisch und
viele wussten: Weil er einmal Sozialdemokrat war. Bei den Pionieren wurde er
eingesetzt, musste bei einem Brückenbau über die Weichsel lange im kalten
Wasser stehen und starb an den Folgen.
Zur SPD gehörte in Seyda Max Bergemann aus der
Neuen Straße, der auch abgeholt wurde – allerdings erst nach Kriegsende. Da
reichte ein kleiner Verdacht, eine Denunziation – und man verschwand im Lager.
Ihm wurde vorgeworfen, dass er – als älterer Mann nicht Soldat - beim
„Volkssturm“ dabei war. Wenn er sich da geweigert hätte, würde er schon nicht
mehr gelebt haben.
Einen Kommunisten soll es in Seyda gegeben haben: Max Hecking.
Er war Maurer, ledig, und wohnte am Kirchplatz neben dem Torbogen in dem
kleinen Häuschen, was heute dem CVJM gehört. „Unsittlicher Lebenswandel“, ein
uneheliches Kind, Löcher im Strumpf und ein derbes Auftreten werden ihm
nachgesagt – bis heute. Auf Großbaustellen in Hamburg und Berlin war er tätig
und kam an manchen Wochenenden und Feiertagen dann nach Hause. Er wurde
„abgeholt“ – und noch auf der Bergstraße mit Ketten geschlagen. Von ihm wird
ganz am Ende noch zu hören sein.
Frau Martha Eichelbaum wohnte in der damaligen Wittenberger,
heute Sydower Straße, gegenüber den Neubauten. Sie weigerte sich, in der
Munitionsfabrik in Treuenbrietzen zu arbeiten, weil sie ihre kranke Mutter
pflegte. Deshalb wurde sie abgeholt und im Lager misshandelt: Die Hände wurden
ihr gebrochen, das Gesicht zerschlagen. Still kehrte sie heim.
Sie war eine Frau wie viele in Seyda, aber mit solchem
Schicksal. Sie hat gelebt, gearbeitet – und später auch wieder gelacht wie
andere. Faschingsgedichte hat sie in den 60iger Jahren in der Kirchengemeinde
vorgetragen. Was sie im Lager erlebt hatte, davon wusste kaum jemand etwas.
„Bombenflüchtlinge“ aus Düren bei Aachen kamen Ende
1943 nach Naundorf. Die Tochter wurde zur Arbeit in einem Rüstungsbetrieb in
Schlieben verpflichtet. Einer, der mit ihr in einem Haus lebte, berichtet:
„Gerda, obwohl sie zum Schweigen verpflichtet war, hat sich gegenüber meinen
Eltern mal über die Zustände in diesem Rüstungsbetrieb geäußert. Sie berichtete
von brutalen Misshandlungen ausländischer Arbeiter, vor allem aber von Juden.
Bei geringsten Vergehen wurden sie zusammengeschlagen, oft tot geprügelt.“ (Erhard Schlüter, 14.7.2014)
Nun soll noch weiter von den Pastoren die Rede sein, die durch
ihr Amt natürlich Einfluss hatten, eine Vorbildfunktion ausübten und zunächst
damit unter gewissem Schutz standen.
Hitler gelang es, viele Verantwortungsträger in den
Kirchen zu vereinnahmen. Er unterstützte in einer Radioansprache bei den
Kirchenwahlen 1933 ausdrücklich die „Deutschen Christen“, eine Organisation,
die sich ganz klar zu Hitler und seinem Weg bekannte und zum Beispiel das
Jüdische aus dem christlichen Glauben entfernen wollte.
Dass das nicht geht: Das ganze Alte Testament ist
die Geschichte des Jüdischen Volkes, und Jesus, Petrus und Paulus waren Juden.
– und dass die Ideologie des Nationalsozialismus nicht in der Kirche herrschen
darf – das stellten Pfarrer fest, die sich zum Beispiel in der Gegenpartei, der
„Bekennenden Kirche“ sammelten.
Der junge Pfarrer Walther Mücksch, von 1932 bis
1934 in Seyda, stand auf dieser anderen Seite, er war Mitglied der „BK“. Da ¾
der Kirchensynodalen „DC“ waren und damit die Kirchenleitung entsprechend
dominiert wurde, bildeten Pfarrer wie er und Niemöller in Berlin einen
„Pfarrernotbund“. Mücksch gehörte auch dem erweiterten Bruderrat der
Bekennenden Kirche an, mehrfach wurde er (nicht in Seyda) verhaftet. Nach der
Kriegszeit als Soldat stieg er als „Widerständler“ über mehrere Stationen bis
zum Oberkonsistorialrat auf.
Von Pastor Heinrich Ostermann, der 1934 bis 1936 in Seyda war
und 1945 im Rheinland gefallen ist, war schon zu Beginn die Rede. 1935 wurde in
seiner Amtszeit die Kirche renoviert, und die ausgewählten Bibelsprüche an den
Emporen, die heute noch zu sehen sind, lassen erkennen, dass er kein Nazi war.
Bewusst in der „Bekennenden Kirche“ war Pastor
Wittkopp, 1914 bis 1916 in Seyda und danach in Elster tätig. Er wurde deshalb –
schon über 50 Jahre alt - 11 Monate „zwangsversetzt“ nach Treffurt und
Schadeleben. Auch hat er einen behinderten Sohn, Hermann, durch diese Zeit
gebracht.
Der Sohn seines Vorgängers in Seyda war Pfarrer
geworden, gehörte der „BK“ an und war mehrmals inhaftiert: Walter Heinecke, von
dem auch das Lied Nr. 240 im Gesangbuch ist.
Jedoch war die Zahl der BK-Pfarrer insgesamt klein:
Von den 14.000 evangelischen Pfarrern in Deutschland waren damals etwa 5.000
Deutsche Christen, 2.000 gehörten zur Bekennenden Kirche und 7.000 waren „neutral“.
Pastor Willi Hagendorf kam 1936 als Vikar, also noch in der
Ausbildung, nach Seyda. In späteren Gerichtsakten aus der DDR (nach dem 17.
Juni 1953 saß er im Gefängnis) wird behauptet, er sei in der „schwarzen SS“
gewesen. Das scheint unwahrscheinlich, denn die SS zog früh einen scharfen
Trennungsstrich zur Kirche. Jedenfalls ist bei ihm eine Entwicklung hin zu
einer kritischen Sicht des Nationalsozialismus im Laufe der Zeit anzunehmen.
Über der Kirchtür in Seyda gibt es ein rundes Fenster mit einem
Davidsstern, dem „Judenstern“. Es wird berichtet, dass die Hitlerjugend (das
werden auch Konfirmanden gewesen sein) kam und ihn herausschlagen wollte als
jüdisches Zeichen. Pfarrer Hagendorf stellte sich davor mit den Worten „Der ist
älter als ihr!“ und schickte sie nach Hause. Der Davidsstern ist noch heute zu
sehen. Sicher gibt es das nicht so oft an einem öffentlichen Gebäude in
Mitteldeutschland, dass ein solches Symbol über der Eingangstür die Zeit des
Nationalsozialismus unbeschadet überdauert hat.
Als Pfarrer hatte Hagendorf die Aufgabe, die
zahlreichen Ahnenanfragen zu beantworten: Jeder Staatsbedienstete sollte
nachweisen, dass er keine jüdischen Vorfahren hat. Pfarrer Hagendorf tut das –
wie alle. Es ist jedoch erstaunlicherweise in
allen 44.000 Einträgen der Kirchenbücher im Seydaer Pfarrarchiv kein
einziger Hinweis auf Juden zu finden. Natürlich waren Menschen mit jüdischer
Abstammung in unserem ländlichen Gebiet selten. Zur Synagoge durfte es für
gläubige Juden nicht weit sein, um den Feiertag durch lange Reise nicht zu
entheiligen; Mitgliedschaft in einer (christlichen) Zunft und damit die
Ausübung eines Handwerks war lange Zeit unmöglich – aber dennoch liegt die
Vermutung nahe, dass Pastor Hagendorf bei den Kirchenbucheinträgen ein wenig
nachgeholfen hat. Was auch der GeStaPo auffiel, war, dass er in die
Antwortbriefe Spendenbitten für Judenchristen einlegte. Eigentlich war es
naheliegend, dem Anfragenden hätte es schnell genauso ergehen können, wenn ein
entsprechender Bescheid etwa einen jüdischen Großvater zu Tage gebracht hätte –
aber es war natürlich für die Nazis ein Skandal, dass sich da jemand im
öffentlichen Amt für Juden einsetzte. So kam er zum ersten Mal in das Visier
der Geheimen Staatspolizei.
In Seyda gab es Kontakte zu Juden, so kamen
jüdische Händler auch zu Beginn der Nazizeit zu alten Kunden in Seyda und
baten, doch noch etwas verkaufen zu können.
Pfarrer Dr. Neugebauer, früher Seehausen, erzählte,
dass am Morgen nach dem 9. November 1938, an dem viele Synagogen in ganz
Deutschland brannten und viele jüdische Häuser verwüstet worden sind, sein
Vater am Frühstückstisch ernst sagte: „Jetzt haben sie Gott ins Auge gefasst.“ (Vgl. Bibel: Israel =
Gottes Augapfel, Sach 2,8).
Eine Parteigenossin („PG“ der NSDAP) hatte jüdische
Vorfahren, das war wohl allgemein bekannt, wurde aber gedeckt bzw. geduldet,
denn sie trug ihr Parteiabzeichen demonstrativ auf ihrer Brust.
Flüchtige Nachrichten gibt es von Juden in der 2.
Hälfte des 19. Jahrhunderts in Schadewalde, welche aber nicht als solche in den
Kirchenbüchern auftauchen. Der Davidsstern über der Kirchtür ist eher einer
kirchlichen Strömung zuzuschreiben, die Ende des 19. Jahrhunderts (der Stern
ist schon mit Hilfe von Maschinen hergestellt) die Beziehung von Jesus Christus
zum König David („Davids Sohn“, vgl. das Adventslied „Tochter Zion“) betonten
und dabei Christus als Erfüller und Vollender der dem israelitischen Volk
gegebenen Verheißung sahen.
In Naundorf bei Bauer Hannemann soll ein Junge, der
jüdischer Abstammung war, im Krieg „untergekommen“ sein, der Sohn eines
Rechtsanwaltes Simon aus Schweinitz. Die gleichaltrigen Jungs wunderten sich,
dass er nicht die „Hitlerjugend“ besuchte, ihnen wurde gesagt, er würde anderes
machen. Gegen Ende des Krieges soll er abgeholt worden sein, aber doch überlebt
haben. (Erhard
Schlüter sen., 14.7.2014. Vgl. Adressbuch 1926; Robert Simon, Rentner, Dammstr.
6 E, Schweinitz. Eigentlich wurden Menschen, die Juden deckten, schwer
bestraft. Bauer Hannemann war im 1. Weltkrieg „Frontsoldat“ und verwundet
gewesen. Hat ihm das geholfen?)
Sechs Jahre nach der „Machtergreifung“ Hitlers begann der Zweite
Weltkrieg, der unermessliches Leid in die Familien brachte: Väter, Brüder,
Söhne verloren ihr Leben, erlebten – und verübten – schreckliche Grausamkeiten.
Auch im Krieg und bis zu seinem Ende waren Menschen
ganz dem Nationalsozialismus verbunden. Der „Volkssturm“ baute zuletzt
Panzersperren in der Jüterboger Straße und in Mellnitz. In Mark Zwuschen stieg
im März 1945 ein junger Pilot auf, um sich allein mit seinem Jagdflugzeug einer
„Fliegenden Festung“, einem Bomberverband der Alliierten mit
Jagdfliegerbegleitung, entgegenzustellen. Erst vor 10 Jahren konnte er aus
seinem abgestürzten Flugzeugrumpf in der Heide geborgen und auf dem Morxdorfer
Friedhof begraben werden.
Ein Junge belauscht bei einer Familienfeier, wo er
sich im Schlafzimmer versteckt hatte, das Gespräch zwischen einem auf Urlaub
gekommenen Frontsoldaten und seiner Mutter: „Mutter, ich werde nie mehr
heimkommen, es ist so furchtbar!“
Erschießungen an der Front und andere Erlebnisse im
Krieg haben Menschen bis ins hohe Alter hinein belastet.
Viele hatten auch den Mann oder den Verlobten im
Krieg. Wenn er vermisst war, haben sie nie (mehr) geheiratet und sind kinderlos
geblieben. Noch auf dem Sterbebett hatten sie Träume von der Rückkehr des
Geliebten.
Ganz tief hat sich das Trauma der Rechtlosigkeit am
Kriegsende in das Gedächtnis derer eingegraben, die es erlebt haben.
Auf dem Seydaer Friedhof kann man die vielen Namen der
Gefallenen lesen. Die Kriegsgräber am Eingang des Friedhofes mahnen auf ihre
Weise. Auf einem Grabstein eines jungen Soldaten kann man lesen, dass er noch
am 8. Mai 1945 umkam, als der Krieg zu Ende war. Eine Exhumierung im letzten
Jahr erbrachte, dass in einem anderen Sarg, einer zugenagelten Munitionskiste,
nicht mehr als Uniformteile zu finden waren; die Sachverständigen bezeichneten
dies als „üblich“, es sei oft keine Zeit gewesen, die Toten zu bergen. Die
Beerdigung der Soldaten im April 1945 musste wegen feindlicher Flieger
abgebrochen werden. Auf dem Friedhof sind noch mehr Spuren zu finden: Vor
kurzer Zeit erst wurden bei Bauarbeiten in einem Straßengräben Skelette von
Häftlingen gefunden, die auf den Todesmärschen ums Leben kamen, davon wird noch
die Rede sein. In den letzten Kriegstagen kam auch ein Mann aus Seyda, der auf
dem Feld arbeitete, durch Fliegerbeschuss um (Richard Lindemann), ein
abstürzender Flieger stürzte in eine Scheune bei Schadewalde und tötete den
Bauern. Schließlich sind auf dem Friedhof viele begraben, die in
Gewalthandlungen nach der Einnahme Seydas ums Leben kamen oder sich selbst aus
Verzweiflung das Leben nahmen.
Abgebrannt ist das Haus des Müllermeisters Huth,
weil die sowjetischen Soldaten das Bild des Sohnes sahen, natürlich in Uniform,
und so ihren Zorn ausließen.
Als die Frontlinie nach Seyda kam, holten
sowjetische Soldaten ihre Kriegsgefangenen aus Gentha. Sie erschossen dort
einen älteren Mann vor seiner Haustür, den sie für verantwortlich hielten, und
den Gutsbesitzer, Herrn Hemeter. Hitlerjugend hatte sich in Lüttchenseyda
versteckt und tötete aus dem Hinterhalt einen sowjetischen Offizier an der
Kreuzung. Daraufhin wurde Lüttchenseyda von Richtung Seyda her beschossen. Es
traf das Haus der alten Gastwirtschaft am Ortseingang. Eine betroffene Frau der
Familie, die das miterlebte, sagte mir: „Wäre das im Osten passiert, die
Deutschen hätten das ganze Dorf ausgelöscht.“ Tatsächlich haben deutsche
Soldaten allein in Weißrussland über 4.000 Dörfer dem Erdboden
gleichgemacht.
So war auch die Not in der Heimat groß, insbesondere zum Kriegsende und in der
Nachkriegszeit. Das alles geht auf das Konto der nationalsozialistischen
Ideologie: Die Folgen des Angriffskrieges und der brutalen Gewalt: die
Vertreibung vieler aus ihrer Heimat, die Besatzung und die Teilung und der
wirtschaftliche Niedergang des Landes und darin der Stadt Seyda.
Fragt man Menschen nach dieser Zeit, so erhält man
zuerst und fast ausschließlich Darstellungen vom Kriegsende und den folgenden
Monaten: Menschen, die dort gelitten haben, die abgeholt worden sind. Es ist
für viele schwer, das als Folge der nationalsozialistischen Herrschaft zu
sehen: Die Gewalt, die zurückschlug.
Von 1938 bis 1948 kamen Menschen nach Seyda, die ihre Heimat
verloren hatten, die manchmal nichts als ihr Leben retten konnten. Die ersten
kamen bereits 1938 aus Orten bei Jüterbog, in denen ein Flugplatz gebaut werden
sollte, so nach Zemnick und Gentha aus Felgentreu. Jahrhundertealte Dörfer
wurden ausgelöscht. Die Familien erhielten allerdings „Entschädigung“ und
konnten sich Häuser in unserer Gegend kaufen. Durch den Hitler-Stalin Pakt vom
August 1939 kamen Deutsche „heim ins Reich“, die nun neu in den Machtbereich
Stalins gekommen waren, aus Wolhynien, der heutigen Westukraine.
Wegen des Bombenkrieges wurden insbesondere Kinder,
aber auch ganze Familien in unsere Gegend evakuiert. In Naundorf war eine
Familie aus Aachen, der Vater hatte sie gebracht, er musste zurück und kam in
den nächsten Tagen um. Rußgeschwärzt, mit einem Handwagen an der Hand, kam Frau
Ursel Freydank aus Berlin mit ihrer Mutter die Neue Straße nach Seyda hinein
gelaufen und sagte sich: Hier bleibst du nicht! Und doch blieb sie bis an ihr
Lebensende und setzte sich mit ihren Gaben für das Gemeinwohl des Städtchens
ein, so wie auch viele andere Namen von denen, die kamen, heute ganz „für
Seyda“ und die umliegenden Orte stehen, etwa die Namen der Bürgermeister der
letzten 20 Jahre, oder etlicher Handwerker. Diese Integration war ein langer
Weg, an dessen Anfang großes Leid stand.
Die ersten Flüchtlingstrecks zogen Ende 1944 durch
Seyda und wurden mit großem Erschrecken aufgenommen. Später wurden bis zu 100
Menschen täglich in den „Baracken“ des alten Arbeitsdienstlagers am
Schützenhaus registriert, auf kleinen Karteikarten notierte man mit Bleistift,
wer zu einer Familie gehörte und aus welchem Ort sie kamen. Tausende Menschen
aus über 400 Orten sind in diesen Tagen nach Seyda gekommen. Menschen aus Seyda
mussten ihre Wohnstube für die Neuankömmlinge räumen und Küche und Bad mit
denen teilen, die manchmal buchstäblich nichts mehr hatten. Viele Familien –
die Männer fehlten meist – kamen in Seyda und in umliegenden Orten in Häusern
und Ställen unter. Alleinstehende, kranke
und verwirrte wurden in die „Arbeiterkolonie“ geschickt.
Die letzten Flüchtlinge kamen 1948 aus Ostpreußen,
etwa Frau Anna Trollmann mit sechs Kindern, zwei waren unterwegs gestorben.
Mit dem Kriegsbeginn radikalisierte sich die Gewalt noch.
Kriegsgefangene aus Frankreich, England, Italien, Serbien, Russland kamen in
die Dörfer und nach Seyda. Sie wurden in Sammelquartieren untergebracht, zum
Beispiel auf dem Dachboden der Ställe am Gadegaster Pfarrhaus. Auch, wenn der
Seydaer Pastor Mauer in der Gadegaster Turmkugel-Nachricht von 1960 schreibt,
sie seien menschlich behandelt worden und hätten, entgegen der Anordnung
Hitlers, beim Essen mit am Tisch der Familien sitzen können, so ist das sicher
sehr unterschiedlich gewesen. Den Stallboden in Gadegast kann man heute noch
ansehen und sich überlegen, wie das wohl zum Beispiel im Winter gewesen sein
mag. In Naundorf ist 1944 ein serbischer Kriegsgefangener an Typhus gestorben.
Sein Grab ist auf dem Naundorfer Friedhof, und es ist das Verdienst von Herrn
Erhard Schlüter sen., der selbst Soldat war und alljährlich die Namen der
Gefallenen beim Gedenken zum Volkstrauertag in der Kirche vorliest, diesen
Namen hinzuzufügen.
Auch auf dem Gut in Mark Zwuschen waren
„Fremdarbeiter“ beschäftigt. Der Gutsbesitzer Norte war sich sicher, sie gut
behandelt zu haben, so blieb er da, als die Russen kamen, und die
Kriegsgefangenen konnten ihn zunächst auch schützen.
Die russischen Kriegsgefangenen erwartete auch nach
der Befreiung durch die Rote Armee eine schwere Zeit, sie wurden als Verräter
behandelt. Einer entzog sich dem und wohnte dann auf einem Dorf, aber noch in
den 70iger Jahren forschte die GPU, die sowjetische Militärpolizei, nach ihm –
ohne Erfolg. Auch in Mark Zwuschen blieb ein französischer Kriegsgefangener hier
und heiratete, Herr Le Goullin. Ein Holländer nahm sich seine Braut mit nach
Hause.
Rolf Hochhuth beschreibt in seinem Roman „Eine
Liebe in Deutschland“ die Beziehung einer deutschen Frau zu einem
Kriegsgefangenen. Eine ähnliche Geschichte gab es in Gadegast. Das junge
Mädchen, das ein Kind erwartete, kam ins Lager, und sein weiteres Schicksal ist
nicht bekannt. Nach dem Krieg sollen serbische Offiziere von Berlin aus „ihre“
Frauen aus Gadegast abgeholt und mit in ihre Heimat genommen haben.
Der Flies in Seyda, der große Graben zum Abwehr des
Frühlinghochwassers vom Fläming, wurde von englischen und französischen
Kriegsgefangenen gebaut.
Der Nationalsozialismus brachte auch wirtschaftliche Zwänge.
Jemand, der im Krieg eine Zentrifuge kaufen wollte, wurde sofort erinnert, dass
das „Beiseite-Schaffen“ von kriegswichtigem Material unter höchsten Strafen
stand. Die Angst war allgegenwärtig, immer noch auch gemischt mit tatsächlicher
Begeisterung und Fanatismus.
Auf dem Lande führte das neue „Erbhofgesetz“ dazu,
dass der älteste Sohn daheim bleiben musste – obwohl er vielleicht längst etwas
anderes vorhatte.
Neben den brutalen Gewaltakten im Geist des
Nationalsozialismus wirkt die Einschränkung der Presse- und Meinungsfreiheit
fast als eine „Nebensache“: Sie war aber von großer Bedeutung. In Seyda wurde
sie deutlich spürbar, denn der „Seydaer Stadt- und Landbote“ wurde 1933
eingestellt, er bekam keine Lizenz für eine öffentliche Tageszeitung.
Besonders in den letzten Tagen des Krieges sind durch Seyda
einige „Todesmärsche“ gezogen. Durch die herannahenden Fronten wurden
Konzentrationslager evakuiert, und man sah sie nun auf der Straße: Die
Häftlinge, die kaum noch menschliche Gestalt hatten. Wer liegenblieb, wurde
erschossen. Die Straßengräben von Jessen (in der Kirche hatten sie übernachtet)
über Ruhlsdorf nach Gentha waren mit Toten gefüllt. Nach zweiwöchigem Marsch
vom Harz her, der Kanonendonner der Front war schon in der Ferne zu hören,
wurde in Gentha bei einem solchen Marsch eine Pause eingelegt, und die Wachmannschaften
entfernten sich. Einige meinten, jetzt sei die Stunde da, zu fliehen. Aber nach
kurzer Zeit kamen sie mit Verstärkung aus dem Dorf wieder und schossen alle ab,
die sich entfernt hatten. So berichtet es ein französischer Lehrer von seinem
„Todesmarsch“.
Dr. Weidauer, der erste Arzt in Seyda nach 1945,
war auch auf diesem Marsch. Eingesperrt war er nur, weil er Jude war! Hinter
Schadewalde raunte ihm ein Wachsoldat zu: „Leg dich hin, ich schieß daneben!“,
und so ließ er sich fallen und stellte sich tot; kroch dann mit letzter Kraft
in das Dorf. Zuerst fand er keine Aufnahme: Die Todesstrafe stand darauf,
„Staatsfeinde“ zu unterstützen, aber eine Frau brachte ihn doch unter und
versteckte ihn in den letzten Tagen bis zum Kriegsende.
Einige hatten den Mut, direkten Widerstand gegen Hitler zu
leisten. Wir wissen vom 20. Juli 1944, dem missglückten Attentat. Dr.
Goerdeler, früher Oberbürgermeister in Leipzig, der sich schon 1933 geweigert
hatte, die Nazifahne zu hissen, gehörte zum Kreis der Verschwörer und sollte
Reichskanzler werden. Nach dem 20. Juli musste er untertauchen und wurde
überall im Land gesucht. Seine Familie, seine Freunde und Bekannten wurden
festgenommen: Die Nazis kannten die „Sippenhaft“. Er fand Zuflucht im Gutshaus
in Gerbisbach und einen Monat lang in einer Feldscheune zwischen Ruhlsdorf und
Gentha. Die Ruhlsdorfer Gutsbesitzerfamilie half ihm – heimlich, aber in einem
Tagebuch von Frau Krefft ist es in diesen Tagen ans Licht gekommen.
1 Million Reichsmark Belohnung wurde für einen
Hinweis zur Festnahme Goerdelers ausgesetzt. Hier hat ihn keiner verraten, er
zog weiter in seine alte Heimat, nach Ostpreußen, wollte an das Grab seines
Vaters: Und da verriet ihn eine Magd.
Den Naundorfer Jungen fiel auf, dass bei ihren regelmäßigen
Sammlungen für „Winterhilfswerk“ und „Rotes Kreuz“ der Baron von Helbig aus
Mark Friedersdorf nicht wie sonst überall üblich mit „Heil Hitler!“ grüßte,
sondern schlicht „Guten Tag!“ sagte. Er starb (auf natürlichem Wege?) zum
Jahresende 1944, kurz bevor aus seiner Verwandtschaft Menschen verhaftet
wurden, weil sie zum Widerstandskreis gehörten.
Zum Nationalsozialismus gehört die Deformation der Gesellschaft
auch in der Weise, dass die Werte außer Kraft gesetzt oder umgekehrt wurden,
die bisher galten. Statt Barmherzigkeit und Recht zählten nun Härte und
Brutalität. Menschliche Normen wie Mitmenschlichkeit und die Achtung vor jedem
menschlichen Leben wurden außer Geltung gesetzt.
In Seyda soll es einmal eine „Sammelstelle“ für
Sinti und Roma gegeben haben, die man damals gemeinhin „Zigeuner“ nannte.
Darüber konnte mir aber noch niemand etwas Genaueres berichten, wir wissen nur,
dass sie in Lager kamen und viele von ihnen umgebracht worden sind. Auch nach
dem Krieg kamen noch regelmäßig Sinti und Roma mit ihren Wagen und lagerten ein
paar Tage am Schützenhaus.
Seit 1936 (rückwirkend 1939 erlassen) gab es eine
Registrierungspflicht für Hebammen, die angeben mussten, wenn ein Neugeborenes
„nicht normal“ gewesen sei. „In den folgenden Jahren wurden 5000 behinderte
Säuglinge und Kleinkinder getötet.“ (Metaxa, Bonhoeffer 438).
In Seyda haben wir im Diest-Hof viele, die in
diesen Jahren geboren worden sind – und über die jemand die Hand gehalten hat,
die geschützt worden sind – durch ihre Familien, durch glückliche Umstände?
Selbstverständlich ist es nicht, dass sie überlebt haben.
Ein alter Mann hat mir berichtet, wie er sah, dass die Polizei
plötzlich Mädchen aus dem Dorf einfing, die sich wehrten und schrien. Sie kamen
in einen geschlossenen Wagen, das Kleidchen wurde beim Zuschlagen der Tür
eingeklemmt, ein Zipfel wehte noch heraus. Sie wurden sterilisiert, weil der
nationalsozialistische Staat sie aufgrund ihrer Lebensumstände nicht für würdig
hielt, „ihr Erbgut weiterzugeben“. Sie lebten weiter unter uns, heirateten nach
dem Krieg – aber konnten nie Kinder haben. Im hohen Alter habe ich sie
beerdigt, wo sie bis zum Schluss allein wohnten. Das Haus bekamen andere.
Als „unwert“, Kinder haben zu können, wurden auch
in Seyda junge Menschen sterilisiert. Ein solcher Junge war es später aber
„wert“, Soldat zu werden, sogar Unteroffizier. Er ist an der Front gefallen.
Ein dem gegenüber nur geringer Verlust, aber doch bis heute
spürbar, ist die Abgabe der Glocken 1944 gewesen. Eine ganz lange Reihe stand
auf dem Kirchplatz, zu Kriegszwecken mussten sie abgegeben werden. Nur noch
eine Glocke durfte in den Kirchtürmen hängen bleiben, und dabei ist es – bis
auf Seyda und Naundorf – bis heute geblieben. Dort wurden in den 50iger Jahren
Stahl- statt Bronzeglocken angeschafft, die allerdings eigentlich nur eine
Haltbarkeit von 50 Jahren haben.
Pastor Hagendorf, schon im Visier der GeStaPo, wurde zum
Wehrdienst eingezogen und war beim Höhepunkt von Hitlers Machtausübung dabei.
Am 21. Juni 1940 hatte er jenen Eisenbahnwagen zu bewachen, den Hitler extra
aus dem Museum holen ließ. In ihm war einmal der Versailler Vertrag 1919
unterzeichnet worden, und nun wurde dort die französische Kapitulation
unterschrieben, im Wald von Compiègne nördlich von Paris. Das war Hitlers
größter Triumph: Endlich war die „Schande von Versailles“ revidiert und
Geschichte. „Alle Welt“ (in Deutschland) jubelte ihm zu, der es geschafft hatte
„Deutschland wieder stark zu machen“ und die Niederlage des Ersten Weltkrieges
vergessen zu lassen. Nichts schien ihm unmöglich zu sein.
Pfarrer Hagendorf ließ sich nicht mehr blenden.
Aufgrund kritischer Äußerungen und zuletzt einer Denunziation wegen „Hören des
Feindsenders“ wurde er 1944 abgeholt und zum Tode verurteilt. In Halle, im
„Roten Ochsen“, saß er im Gefängnis. Die Gerichtsverhandlung verzögerte sich
zunächst, wohl aus Krankheitsgründen. Nach der Urteilsverkündung fiel eine
Bombe auf das Gerichtsgebäude, so dass die Akten zunächst nicht zugänglich
waren. Und dann waren die Amerikaner nahe. An einem Morgen früh um 5 Uhr ging
die SS von Zelle zu Zelle und erschoss die Insassen. Hagendorf und zwei
Mitgefangene hörten sie immer näher kommen. Aber ihre Zellentür öffnete sich
nicht! Später überlegten sie, es könne daran gelegen haben, weil sie die
„Verdunkelung“ in dieser Nacht vergessen hatten und man deshalb meinte, in
dieser Zelle sei schon jemand gewesen. Jedenfalls wurde es ganz still, und
gegen 8 Uhr waren die Amerikaner da. Sie fanden die drei – lebend.
Auch der Kommunist, Max Hecking, kehrte nach Seyda zurück. Der,
der ihn einmal angezeigt hatte, kam zu ihm und bat ihn auf Knien, ihn nicht zu
verraten: Sonst wäre nun er in ein Lager gekommen und hätte die Heimat
wahrscheinlich nie wieder gesehen. Hecking sah ihn an und sagte: „Er wird
richten die Lebenden und die Toten. Geh nach Hause, ich verrate dich nicht.“
Er, der „Rote“, hat aus dem Glaubensbekenntnis
zitiert, aus dem 2. Artikel über Jesus Christus.
Aus der Barmer Theologischen Erklärung der Bekennenden Kirche
von 1934, die heute zu den Bekenntnisschriften gehört, auf die jeder
evangelische Pfarrer und jede Pfarrerin ordiniert wird:
„Jesus
Christus, wie er uns in der Heiligen Schrift bezeugt wird, ist das eine Wort
Gottes, das wir zu hören, dem wir im Leben und im Sterben zu vertrauen und zu
gehorchen haben.
Wir verwerfen
die falsche Lehre, als könne und müsse die Kirche als Quelle ihrer Verkündigung
außer und neben diesem einen Worte Gottes auch noch andere Ereignisse und
Mächte, Gestalten und Wahrheiten als Gottes Offenbarung anerkennen.
…
Wir verwerfen
die falsche Lehre, als gebe es Bereiche unseres Lebens, in denen wir nicht
Jesus Christus, sondern anderen Herren zu eigen wären, Bereiche, in denen wir
nicht der Rechtfertigung und Heiligung durch ihn bedürften.
…
Wir verwerfen
die falsche Lehre, als dürfe die Kirche die Gestalt ihrer Botschaft und ihrer
Ordnung ihrem Belieben oder dem Wechsel der jeweils herrschenden
weltanschaulichen und politischen Überzeugungen überlassen.
…
Wir verwerfen
die falsche Lehre, als könne und dürfe sich die Kirche abseits von diesem
Dienst besondere, mit Herrschaftsbefugnissen ausgestattete Führer geben und
geben lassen…“
(Evangelisches Gesangbuch Nr. 810)
Quellen
und Literaturverzeichnis
Vielen Dank
allen, die mir aus diesen Zeiten erzählt haben!
Bericht eines französischen Lehrers vom
Todesmarsch.
Die Geschichte der Kirche in Seyda, Band 6 und 7.
Seyda 2000. Wie auch andere Schriften über Seyda in www.seyda.de (Geschichte)
Dr. Weidauer erzählt seine Lebensgeschichte im WDR,
Anfang der 90iger Jahre, Video – im Heimatmuseum Seyda.
Evangelisches Gesangbuch, Nr. 240, Nr. 810 und Nr.
957.
Felgentreu. Geschichte eines Flämingsdorfes, 1937.
Metaxa, Eric: Bonhoeffer. Pastor, Agent, Märtyrer
und Prophet. Holzgerlingen 2013. (S. 438 Anm. 601: Medizin und
Gesundheitspolitik in der NS-Zeit. Sondernummer der Schriftenreihe der
Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, hg. Von Norbert Frei, Oldenbourg
1991,13.)
Neue Heimat Seyda: Von Menschen, die durch den Krieg
ihre Heimat verloren und in unsere Orte kamen. Seyda 2004.
Die Vorgänger. Zwischen „stabilitas loci“ und
„peregrinatio“. Eine kleine Geschichte der Seydaer Pfarrer. Seyda 2014.