Schon oft bekam die Kirchengemeinde Seyda Besuch aus Afrika:

aus  Lugala in Tanzania.

Dort befindet sich ein Urwaldhospital.

   

Neben den Besuchen, bei denen es Gespräche mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aus Seyda gibt, bestehen auch Briefkontakte. Für ein Kind wurde Schulgeld bezahlt. So wissen wir ein wenig von Freud und Leid an diesem Ort, von den Missernten, den wilden Tieren, die nachts an den Türen kratzen, den wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen, auch von den fröhlichen Liedern und dem Glauben der Menschen dort.

Die Kontakte wurden über den Kirchenkreis geknüpft, der als ganzes eine Partnerschaft zu dem Hospital unterhält. Unsere Landeskirche, die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland, unterhält partnerschaftliche Beziehungen zur lutherischen Kirche dort.

Aus dem Informationsprospekt, herausgegeben vom Kirchenkreis Sangerhausen von Hanne-Lore Friedrich:

"Der Süden von Tansania (Ostafrika) gehört zu den ärmsten Ländern der Erde. Die Menschen leben von der Landwirtschaft. Mühsam erkämpfen sie die Erträge ihrer Felder gegen monatelange Dürre, die oft von großen Überschwemmungen abgelöst wird, und gegen Tiere, die die Felder zerstören.

Das Leben der Dorfgemeinschaft spielt sich im Freien ab, die strohgedeckten Bambushütten dienen als Schlafraum, Vorratskammer und Schutz bei Regen. Im Flußtal des Kilombero, einer schwer zugänglichen Gegend, wurde von der lutherischen Kirche Dänemark nach dem zweiten Weltkrieg das Lutherische Lugala-Hospital aufgebaut. Es gehört zur Lutherischen Kirche Tanzanias. Seit Anfang der Achtziger Jahre besteht eine Partnerschaft zu diesem Krankenhaus, die vom Paul-Gerhardt-Stift in Wittenberg, dem Kirchenkreis Jessen (ab 1999 Wittenberg) und dem Kirchenkreis Sangerhausen getragen wird.

Während sich die dänische Kirche für die Erneuerung der Gebäude einsetzt, sehen deutsche Partner ihre Aufgaben darin, mit Medikamenten, Verbandsmaterial, medizinischen Geräten zu helfen, sowie Beihilfen zum Gehalt der Mitarbeiter aufzubringen. Ein bedeutendes Projekt ist die Stromversorgung durch Solaranlagen, die nach und nach aufgebaut werden.

Wichtig für die Partnerschaft sind die persönlichen Einsätze. 1990 konnte Dr. Burkhard Schulze aus Wittenberg als erster deutscher Arzt seinen Dienst in Lugala aufnehmen. 1994 reiste Dr. Michael Hable mit seiner Familie nach Lugala. 1998 wurde Dr. Stephan Großer aus Brücken beauftragt, im Lugala-Hospital zu arbeiten. Mit dem Arztehepaar Dr. Großer reiste ihre Tochter Sabine nach Tanzania.

Das Krankenhaus versorgt einen Bezirk von 140 km im Durchmesser. Die nächste größere Stadt mit medizinischer Versorgung ist 150 km entfernt. Im Durchschnitt müssen die Patienten vier Stunden zum Krankenhaus laufen, einige sind aber auch ein oder zwei Tage unterwegs. Rund 100.000 Menschen leben im Einzugsbereich des Hospitals.

Die medizinische Betreuung der Bevölkerung geschieht nicht nur im Hospital, sondern einige Mitarbeiter besuchen regelmäßig die weit entfernten Dörfer. Dem Chefarzt Dr. Kivambe als einzigem afrikanischen Arzt und Dr. Großer stehen gut ausgebildete Fachkräfte zur Seite. Im Krankenhaus werden jährlich etwa 15.000 Menschen ambulant behandelt. Es gibt eine Frauenstation, wo auch Mütter mit kranken Kindern aufgenommen werden, eine Männerstation und die Wochenstation, insgesamt etwa 100 Betten. Die Patienten müssen immer von Verwandten begleitet werden, die fürs Essen sorgen. Für sie wurde ein Haus gebaut, in dem sie kochen, waschen und übernachten können.

Alle Spendengelder aus Deutschland kommen in voller Höhe dem Lugala-Hospital zugute. Die Arbeit aller für die Partnerschaft verantwortlichen Mitarbeiter geschieht ehrenamtlich. Im Namen der Patienten und der Mitarbeiter des Lugala-Hospitals danken wir für jede Hilfe, die Sie in Form einer einmaligen Zahlung oder eines Dauerauftrags überweisen. Sie erhalten am Jahresende eine Spendenquittung."

Auch Sie können mit einer Spende direkt helfen: Die Bankverbindung:

Kirchliches Verwaltungsamt Wittenberg, Konto-Nr. 1551 748 010 bei der Bank für Kirche und Diakonie, BLZ 350 601 90; Verwendungszweck: "LUGALA", Name und Anschrift des Absenders; oder über das Evangelische Pfarramt Seyda, Kirchbogen 1.