2016

 

Anbei der Kalender für 2017, mit den Schulferien.

1. Der Ausblick auf das Neue Jahr! Ein wenig begrenzt, zu unserem Schutz. Gutes dürfen wir erwarten, es ist uns in der Jahreslosung versprochen. 2.) 500 Jahre Reformation wird gefeiert, weltweit – dies Plakat ist aus Dänemark. 3. Und wir dürfen dabei sein und werden „von dem großen Kuchen“ in Wittenberg etwas abbekommen. Liebe Gäste haben wir auch: So aus Dänemark. Der Aufkleber „Wir sind Lutheraner – Vi er lutheranere“ schmückt bereits etliche Briefkästen, Autos, Rasenmäher, Kühlschränke…  und verbreitet Vorfreude. 4. Kurfürstin Hedwig, die als Prinzessin aus Dänemark kam, hat in Gentha eine Kirche gestiftet, zum Trost und zur Hoffnung. Im Dreißigjährigen Krieg blieben nur noch zwei Witwen und zwei Witwer in dem Dorf übrig. Sie bekamen Ackergerät  und Vieh für den Neuanfang – und diese Kirche. Hedwig sitzt selbst am Tisch des Herrn: Diese „Sensation“ wissen wir selbst erst seit wenigen Jahren. Sie war eben Lutheranerin: Wir, hier und heute, haben einen Platz bei unserem Herrn. In der Wittenberger Stadtkirche hat Cranach in der Reformationszeit deshalb Wittenberger an den Abendmahlstisch gesetzt. In Gentha ist eine Frau dabei! – Eine kleine Tradition wird wohl der Besuch der dänischen Bischöfin Marianne Christiansen jeweils mit den „neuen“ Pfarrerinnen und Pfarrern ihres Bistums, eine fröhliche Begegnung – zur Andacht in der Kirche, und danach in der Feuerwehr. Am Ende haben wir miteinander „Annemarie“ getanzt. 2017 wollen auch im März 40 dänische Konfirmanden kommen. 5.  „Des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit.“ Dieser Wahlspruch der Reformation steht auch an der Spitze des Seydaer Altars. 6. Die (katholische) Kirche aus Zary (Sorau), wohin es seit über 20 Jahren eine ökumenische Jugendbegegnung gibt. Im Mai wollen sie wieder kommen. 7. Die Naundorfer Kirchengemeinde spielt die Dorfgeschichte: Ganz rechts König Albrecht der Bär sagt: „Ist es nicht ein herrliches Land, Wiesen und Wälder und Felder! Aber keine Leute! Es macht überhaupt keinen Spaß, König zu sein.“ Der Bischof Wichmann antwortet ihm: „Ich habe internationale Kontakte! Die da weit weg im Westen, die könnten doch herkommen. Man müsste sie einladen und ihnen sagen, dass  hier Milch und Honig fließt, wenn sie Kühe und Bienen mitbringen…“ Es geht fröhlich weiter, die Flamen kommen, schließlich ist auch Luther (Bernhard Naumann) zu Gast, der Müller schildert eine Anekdote aus Napoleons Zeiten, und vorn sitzt ein Elefant, der mit dem Zirkus in den 80iger Jahren nach Naundorf zog… Aus dem Flämischen (Holland) haben wir übrigens zum Reformationsfest 2017 einen Gastprediger. 8. Die Christusstatue in der Mellnitzer Kirche vor 120 Jahren. Zu diesem Weihnachtsfest kehrt sie zurück! 9. Rechts der Künstler, der sie uns anfertigte. 10. Er kommt aus Bielitz, einer Stadt im Süden Polens, in der es diese Banner gibt: „500 Jahre Reformation – wir feiern!“ 11. Mit Jesus am Tisch – und vorn ist schon Brot hingelegt für die, die noch kommen… Ein bemerkenswertes Schnitzbild am Seydaer Altar. 12. Hier malte die 1. Klasse, „Was Seyda Luther verdankt“. Alle wussten schon: Die Schule! Damit kein Scharlatan wie Tetzel kommen kann und uns über das Ohr schlägt. Neu war, aber wichtig: Dass es Weihnachtsgeschenke gibt! Denn Weihnachten ist das Fest, an dem  uns Gott seine große Liebe zeigt in der Christgeburt: Deshalb wollen wir uns dort eine Freude machen – meinte Luther, und seitdem ist das so. „Der größte Schaden in der Christenheit ist, die Kinder zu vernachlässigen.“ stellte Luther fest, und so gibt es im Pfarrbereich 10 Kindergruppen. Sie haben alle den Mund offen – denn sie singen: Auch das hat Luther in die Kirche eingeführt, dass nicht der Pastor alleine singt, sondern alle. Deshalb gibt es auch die schönen Orgeln, die aus den Kneipen in die Kirche einwanderten. Schließlich haben wir eine Pfarrfamilie – auch ohne Luther schlecht denkbar, der das Zölibat abschaffte. Auf dem Kirchplatz steht eine Luthereiche – und auf der Glocke von 1717 heißt es, sie will „den Freudenton evangelischer Christenheit ins Künftige vermehren“. Ja! Und in diesem Jahr soll sie wieder eine kleine Schwester(glocke) bekommen. 13. Christenlehrekinder aus Elster vor einem alten Grabstein eines Schiffers. Martin Luther, der auch an der Elbe wohnte, erklärte: Die Taufe ist wie ein Schiff, das uns über die Wogen und Wellen des Lebens bis in Gottes neue Welt trägt. Man kann wohl auf einem Schiff auch mächtig hin- und hergeschleudert werden – und nass werden. Aber man geht nicht unter! Und man kann aus dem Schiff herausfallen. Aber das Schiff geht nicht kaputt! Es kommt dann darauf an, wieder auf das Schiff zu kommen.  14. Die Ponys im Pfarrgarten gehören dazu, auch bei den Kinderkirchenferientagen sind sie immer im Einsatz. Die Freuden des Landpfarramts!

Untere Reihe: 1. Der Diest-Hof, diakonische Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung in Seyda, wächst, auch in diesem Jahr. Hier ein Richtfest im Oktober! Gott sei Dank! 2. Kommen Gäste aus der Ferne, so wird in Seyda am Ortseingang ihre Fahne gehisst. So zum Beispiel zu großer Freude auch für den Besuch aus Tansania! Wir werden sie nicht vergessen, die Schwestern und Brüder im fernen Afrika. 3. Eine kleine Delegation aus Seyda war im Sommer zu einer Sonderaudienz im Vatikan eingeladen. 4. Der Entwurf für eine „Kapelle der Begegnung“ in Listerfehrda wurde im Frühjahr vor Ort beraten und auf der Tafel festgehalten: Für die Bewohner des Ortes und am Elberadweg an der Stelle, wo die kürzeste Radwegverbindung zwischen Berlin und Dresden den Weg nach Wittenberg (12 km) kreuzt. 5. Das Kreuz der Lutherrose bildet – in Eiche geschnitzt – das Altarkreuz. Seit der Einweihung im Oktober ist die wöchentliche Andacht rege besucht, nach und nach kommen weitere geschnitzte Bilder zu „Begegnungsgeschichten“ dazu: Maria besucht Elisabeth, die Emmausjünger treffen Jesus, Petri Fischzug und Mose am brennenden Dornbusch. Es geht darum, einander zu begegnen – und Gott zu begegnen, einfach am Weg. 6. Die Kirche in Ruhlsdorf, handgemalt. In diesem Jahr entdeckten wir neu die Inschrift neben dem Altar: „Des Christen Herz auf Rosen geht, wenn´s mitten unterm Kreuze steht.“ 7. Frohe Gemeinschaft in  Zemnick, dahinter die Kutsche, mit der es dann auf Fahrt ging. 8. So schön ist der Elbstrand bei Listerferhda, er lädt zum Radschlagen ein: Hier bei einer Radtour mit Jugendlichen  zum Kreiskirchentag nach Prettin. Wir fuhren 10 Stunden… Das Mädchen im Bild trat später auch zum ersten Mal beim „AdventureRock 3“ in Elster mit ihrer Gitarre auf. 9. „Wir werden verwandelt werden.“ (1 Kor 15,51). 10. Besuch aus Baltimore in der Seydaer Schule. Seit dem 11.9.2001 hat die Kirchengemeinde Kontakte in die USA. 11. Erntedankfest in Seyda – mit einer großen Erntekrone aus ganz verschiedenen Getreidesorten! Die Christenlehrekinder sammelten überall Erntegaben, von Haus zu Haus: Zum Schmuck der Altäre und danach für den Diest-Hof. 12. „Heile Welt! Das Dorf der glücklichen Leute. Keine Arbeitslosen!“ So titelte einmal die Bild-Zeitung eine ganze Seite über Mellnitz. Im Text stand dann: „Nur Rentner.“ Das hat sich geändert. Zeitweise waren sogar zwei Kräne in dem kleinen Ort zu sehen, junge Familien sind in den Ort gezogen, so dass es sich auf jeden Fall gelohnt hat, im letzten Jahr einen Spielplatz vor die Kirche zu bauen. Bald kann es eine eigene Christenlehregruppe für Mellnitz geben. 13. Reformation: Was als falsch erkannt wird, muss geändert werden. So tauschten Peter und Paul am Altar in Seyda die Plätze, Peter lädt nun ein, zum Tisch des Herrn zu kommen (und nicht, an ihm vorbeizugehen); Paul zeigt jetzt statt einfach in die Luft nun auf das Jesus am Kreuz. 14. „Er hält die Welt in der Hand“ – die Teilnehmer der Kinderkirchenferientage in Seyda, aus der Luft betrachtet. 15. Die besten Plätze beim AdventureRock sind auf der Empore… 16. Frauen aus Elster und Listerfehrda malten ausdrucksstarke Bilder zu biblischen Texten und erzählten in einem Gottesdienst von ihren Erfahrungen dabei. Hier: Die Seligpreisungen. 17. Das „Vivit!“ der Lutherrose – „Er lebt! Jesus lebt!“ dürfen wir auch im Neuen Jahr erleben und weitersagen. Hier ist es auf der Wetterfahne der neu gebauten Kapelle in Mark Zwuschen zu lesen.

 

Die Mülltermine befinden sich auf der Innenseite.

Heimat- und Kirchengeschichte, in diesem Jahr aufgeschrieben, auch unter www.seyda.de/2016.htm

 

29.12.: 9 Uhr Weihnachtsandacht in der Kapelle Listerfehrda.

28.12.: Neuerscheinungen 2016 jetzt auf: www.seyda.de/2016.htm

...

11.12.: 17 Uhr Adventskonzert mit dem Seydaer Chor in der Kirche.

10.12.: Christusstatue in Mellnitz wieder aufgestellt.

7.12.: 19.30 Uhr Konzert der Vereinigten Kirchenchöre in Naundorf.

6.12.: 17 Uhr Lichterstunde zum Nikolaus in der Kirche Zemnick, im "Märchendorf".

CVJM-Kalender 2017 erschienen. Hier die Erklärung der Bilder:

CVJM-Kalender 2017

1. Der Ausblick auf das Neue Jahr! Ein wenig begrenzt, zu unserem Schutz. Gutes dürfen wir erwarten, es ist uns in der Jahreslosung versprochen. 2. 500 Jahre Reformation wird gefeiert, weltweit – dies Plakat ist aus Dänemark. 3. Und wir dürfen dabei sein und werden „von dem großen Kuchen“ in Wittenberg etwas abbekommen. Liebe Gäste haben wir auch: So aus Dänemark. Der Aufkleber „Wir sind Lutheraner – Vi er lutheranere“ schmückt bereits etliche Briefkästen, Autos, Rasenmäher, Kühlschränke…  und verbreitet Vorfreude. 4. Kurfürstin Hedwig, die als Prinzessin aus Dänemark kam, hat in Gentha eine Kirche gestiftet, zum Trost und zur Hoffnung. Im Dreißigjährigen Krieg blieben nur noch zwei Witwen und zwei Witwer in dem Dorf übrig. Sie bekamen Ackergerät  und Vieh für den Neuanfang – und diese Kirche. Hedwig sitzt selbst am Tisch des Herrn: Diese „Sensation“ wissen wir selbst erst seit wenigen Jahren. Sie war eben Lutheranerin: Wir, hier und heute, haben einen Platz bei unserem Herrn. In der Wittenberger Stadtkirche hat Cranach in der Reformationszeit deshalb Wittenberger an den Abendmahlstisch gesetzt. In Gentha ist eine Frau dabei! – Eine kleine Tradition wird wohl der Besuch der dänischen Bischöfin Marianne Christiansen jeweils mit den „neuen“ Pfarrerinnen und Pfarrern ihres Bistums, eine fröhliche Begegnung – zur Andacht in der Kirche, und danach in der Feuerwehr. Am Ende haben wir miteinander „Annemarie“ getanzt. 2017 wollen auch im März 40 dänische Konfirmanden kommen. 5.  „Des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit.“ Dieser Wahlspruch der Reformation steht auch an der Spitze des Seydaer Altars. 6. Die (katholische) Kirche aus Zary (Sorau), wohin es seit über 20 Jahren eine ökumenische Jugendbegegnung gibt. Im Mai wollen sie wieder kommen. 7. Die Naundorfer Kirchengemeinde spielt die Dorfgeschichte: Ganz rechts König Albrecht der Bär sagt: „Ist es nicht ein herrliches Land, Wiesen und Wälder und Felder! Aber keine Leute! Es macht überhaupt keinen Spaß, König zu sein.“ Der Bischof Wichmann antwortet ihm: „Ich habe internationale Kontakte! Die da weit weg im Westen, die könnten doch herkommen. Man müsste sie einladen und ihnen sagen, dass  hier Milch und Honig fließt, wenn sie Kühe und Bienen mitbringen…“ Es geht fröhlich weiter, die Flamen kommen, schließlich ist auch Luther (Bernhard Naumann) zu Gast, der Müller schildert eine Anekdote aus Napoleons Zeiten, und vorn sitzt ein Elefant, der mit dem Zirkus in den 80iger Jahren nach Naundorf zog… 8. Die Christusstatue in der Mellnitzer Kirche vor 120 Jahren. Zu diesem Weihnachtsfest kehrt sie zurück! 9. Rechts der Künstler, der sie uns anfertigte. 10. Er kommt aus Bielitz, einer Stadt im Süden Polens, in der es diese Banner gibt: „500 Jahre Reformation – wir feiern!“ 11. Mit Jesus am Tisch – und vorn ist schon Brot hingelegt für die, die noch kommen… Ein bemerkenswertes Schnitzbild am Seydaer Altar. 12. Hier malte die 1. Klasse, „Was Seyda Luther verdankt“. Alle wussten schon: Die Schule! Damit kein Scharlatan wie Tetzel kommen kann und uns über das Ohr schlägt. Neu war, aber wichtig: Dass es Weihnachtsgeschenke gibt! Denn Weihnachten ist das Fest, an dem  uns Gott seine große Liebe zeigt in der Christgeburt: Deshalb wollen wir uns dort eine Freude machen – meinte Luther, und seitdem ist das so. „Der größte Schaden in der Christenheit ist, die Kinder zu vernachlässigen.“ stellte Luther fest, und so gibt es im Pfarrbereich 10 Kindergruppen. Sie haben alle den Mund offen – denn sie singen: Auch das hat Luther in die Kirche eingeführt, dass nicht der Pastor alleine singt, sondern alle. Deshalb gibt es auch die schönen Orgeln, die aus den Kneipen in die Kirche einwanderten. Schließlich haben wir eine Pfarrfamilie – auch ohne Luther schlecht denkbar, der das Zölibat abschaffte. Auf dem Kirchplatz steht eine Luthereiche – und auf der Glocke von 1717 heißt es, sie will „den Freudenton evangelischer Christenheit ins Künftige vermehren“. Ja! Und in diesem Jahr soll sie wieder eine kleine Schwester(glocke) bekommen. 13. Christenlehrekinder aus Elster vor einem alten Grabstein eines Schiffers. Martin Luther, der auch an der Elbe wohnte, erklärte: Die Taufe ist wie ein Schiff, das uns über die Wogen und Wellen des Lebens bis in Gottes neue Welt trägt. Man kann wohl auf einem Schiff auch mächtig hin- und hergeschleudert werden – und nass werden. Aber man geht nicht unter! Und man kann aus dem Schiff herausfallen. Aber das Schiff geht nicht kaputt! Es kommt dann darauf an, wieder auf das Schiff zu kommen.  14. Die Ponies im Pfarrgarten gehören dazu, auch bei den Kinderkirchenferientagen sind sie immer im Einsatz. Die Freuden des Landpfarramts!

Untere Reihe: 1. Der Diest-Hof, diakonische Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung in Seyda, wächst, auch in diesem Jahr. Hier ein Richtfest im Oktober! Gott sei Dank! 2. Kommen Gäste aus der Ferne, so wird in Seyda am Ortseingang ihre Fahne gehisst. So zum Beispiel zu großer Freude auch für den Besuch aus Tansania! Wir werden sie nicht vergessen, die Schwestern und Brüder im fernen Afrika. 3. Eine kleine Delegation aus Seyda war im Sommer zu einer Sonderaudienz im Vatikan eingeladen. 4. Der Entwurf für eine „Kapelle der Begegnung“ in Listerfehrda wurde im Frühjahr vor Ort beraten und auf der Tafel festgehalten: Für die Bewohner des Ortes und am Elberadweg an der Stelle, wo die kürzeste Radwegverbindung zwischen Berlin und Dresden den Weg nach Wittenberg (12 km) kreuzt. 5. Das Kreuz der Lutherrose bildet – in Eiche geschnitzt – das Altarkreuz. Seit der Einweihung im Oktober ist die wöchentliche Andacht rege besucht, nach und nach kommen weitere geschnitzte Bilder zu „Begegnungsgeschichten“ dazu: Maria besucht Elisabeth, die Emmausjünger treffen Jesus, Petri Fischzug und Mose am brennenden Dornbusch. Es geht darum, einander zu begegnen – und Gott zu begegnen, einfach am Weg. 6. Die Kirche in Ruhlsdorf, handgemalt. In diesem Jahr entdeckten wir neu die Inschrift neben dem Altar: „Des Christen Herz auf Rosen geht, wenn´s mitten unterm Kreuze steht.“ 7. Frohe Gemeinschaft in  Zemnick, dahinter die Kutsche, mit der es dann auf Fahrt ging. 8. So schön ist der Elbstrand bei Listerferhda, er lädt zum Radschlagen ein: Hier bei einer Radtour mit Jugendlichen  zum Kreiskirchentag nach Prettin. Wir fuhren 10 Stunden… Das Mädchen im Bild trat später auch zum ersten Mal beim „AdventureRock 3“ in Elster mit ihrer Gitarre auf. 9. „Wir werden verwandelt werden.“ (1 Kor 15,51). 10. Besuch aus Baltimore in der Seydaer Schule. Seit dem 11.9.2001 hat die Kirchengemeinde Kontakte in die USA. 11. Erntedankfest in Seyda – mit einer großen Erntekrone aus ganz verschiedenen Getreidesorten! Die Christenlehrekinder sammelten überall Erntegaben, von Haus zu Haus: Zum Schmuck der Altäre und danach für den Diest-Hof. 12. „Heile Welt! Das Dorf der glücklichen Leute. Keine Arbeitslosen!“ So titelte einmal die Bild-Zeitung eine ganze Seite über Mellnitz. Im Text stand dann: „Nur Rentner.“ Das hat sich geändert. Zeitweise waren sogar zwei Kräne in dem kleinen Ort zu sehen, junge Familien sind in den Ort gezogen, so dass es sich auf jeden Fall gelohnt hat, im letzten Jahr einen Spielplatz vor die Kirche zu bauen. Bald kann es eine eigene Christenlehregruppe für Mellnitz geben. 13. Reformation: Was als falsch erkannt wird, muss geändert werden. So tauschten Peter und Paul am Altar in Seyda die Plätze, Peter lädt nun ein, zum Tisch des Herrn zu kommen (und nicht, an ihm vorbeizugehen); Paul zeigt jetzt statt einfach in die Luft nun auf das Jesus am Kreuz. 14. „Er hält die Welt in der Hand“ – die Teilnehmer der Kinderkirchenferientage in Seyda, aus der Luft betrachtet. 15. Die besten Plätze beim AdventureRock sind auf der Empore… 16. Frauen aus Elster und Listerfehrda malten ausdrucksstarke Bilder zu biblischen Texten und erzählten in einem Gottesdienst von ihren Erfahrungen dabei. Hier: Die Seligpreisungen. 17. Das „Vivit!“ der Lutherrose – „Er lebt! Jesus lebt!“ dürfen wir auch im Neuen Jahr erleben und weitersagen. Hier ist es auf der Wetterfahne der neu gebauten Kapelle in Mark Zwuschen zu lesen.

 

25.11.: ADVENTureROCK 3 in der Kirche in Elster, 19.30 Uhr.

13.11.: Volkstrauertag. Andachten: 10.30 Uhr Elster, 15 Uhr Seyda, 16 Uhr Naundorf.

Gottesdienst in Seyda 9.30 Uhr, mit Kindergottesdienst und Gemeindecafé. Zemnick: 13 Uhr. Ruhlsdorf: 8.30 Uhr.

10. und 11.11.: Martinsfeste in Gadegast, Elster, Seyda...
https://soundcloud.com/thorstenkessler/2016-11-11_martinstag

KRIEGSSPUREN.

Ökumenische Friedensdekade 6.-16.11.2016.

In Seyda täglich 18 Uhr Friedensgebet.

Am Sonntag, den 6.: Bittgottesdienst für den Frieden, 9.30 Uhr.

Am Freitag Martinstag. Am Sonntag, den 13.: 9.30 Uhr Gottesdienst, 15 Uhr Andacht am Volkstrauertag auf dem Friedhof. Am Am Buss- und Bettag

Abendmahlsandacht.

 

6.11. Die Strafe ist zu schwer… Gen 4,9-16.

 

7.11. Zu hoch hinaus… Gen 11,1-9

 

8.11. Weiter leben… Gen 16,1-16

 

9.11. Versöhnung… Gen 33,1-11

 

10.11. Es gut machen…  Gen 50,20

 

11.11. Martinstag: Mit Liebe leben Mt 25,40

 

12.11. Nicht fürchten… Ex 1,8-22

 

13.11. Überwinden…  1 Sam 24

 

14.11. Dem biete die andere auch dar… Mt 5,38-42

 

15.11. Hast Du mich lieb?  …    Joh 21,15-17

 

16.11. Buss- und Bettag: Abendmahlsandacht.

 

6.11.: Vernissage: Elsteranerinnen malen zu biblischen Geschichten. Im Gottesdienst ab 10.30 Uhr werden vier Bilder vorgestellt. Gottesdienst auch in Naundorf, Seyda, Gadegast, Morxdorf, Mellnitz, Mark Zwuschen. Beginn der Friedensdekade: Täglich bis zum Buss- und Bettag Friedensgebet um 18 Uhr, im Gemeinderaum.

4.11.: 8 Uhr Andacht in der Kapelle Mark Zwuschen.

3.11.: 9 Uhr Andacht an der Kapelle in Listerfehrda. 14 Uhr Gemeindenachmittag in Seyda.

2.11.: Sekundarschulklasse besucht den Diest-Hof.

2.11.: 14.30 Uhr Gemeindenachmittag in Listerfehrda.

1.11.: Ein weitere Abend zu Erziehungsfragen im Pfarrhaus in Seyda, ab 19 Uhr, mir Referent Grohmann vom CVJM-Familienzentrum Halle.

1.11.: Gemeindenachmittag Mellnitz, 14.30 Uhr, bei Hanacks. Eingeladen: Die Nachbarn aus Morxdorf (Abfahrt 14.15 Uhr mit Bus).

31.10.: 19 Uhr Buchvorstellung in Herzberg: Ein Buch von Ulf Lehmann zu Luther und Melanchthon und den Spuren der Reformation in 500 Jahren. Solch ein Buch soll auch für das Stadtgebiet Jessen erscheinen.

REFORMATIONSFEST Was Seyda Luther verdankt: Die Schule; dass es Weihnachten Geschenke gibt; den Reformationstag; dass es "Kirche für Kinder" gibt; dass in der Kirche miteinander gesungen wird; dass es eine Orgel gibt; dass es eine Pfarrfamilie gibt; dass es eine Luthereiche gibt... dass wir froh und getrost sein können, weil uns in Jesus Christus Gottes Liebe begegnet. Begegnung mit Dänen (s.u. Besuch einer dänischen Bischöfin; im März kommen 40 Konfirmanden). Aufkleber!

31.10.: Jubelkonfirmation in Seyda. Gottesdienste zum Reformationsfest in Zemnick, Meltendorf, Gentha, Ruhlsdorf.

30.10.: Gottesdienste in Naundorf, Seyda und Elster. Fahrt der Konfirmanden  zum Konfirmandentreffen in Wittenberg.

29.10.: Faszinierendes Konzert in Gadegast: Orgel und Saxophon.

28.10.: Lutherrose, geschnitzt, in der Kapelle Listerfehrda angebracht. Das Kreuz im Herz ist gleichzeitig das Altarkreuz.

Kalender 2017 im Entwurf fertiggestellt, mit den Schulferien.

...

16.10.: Einweihung der "Kapelle der Begegnung" Listerfehrda. Bilder siehe auch unter "Medientreff Elster, Oktober 2016".

Erntedankfeste...

21.9. Besuch aus Dänemark

Am Mittwoch, den 21.9., wird Bischöfin Marianne Christiansen mit einer Delegation von Pfarrern aus dem Bistum Haderslev Gentha besuchen: Um 17 Uhr ist eine Andacht in der Kirche mit Kirchenführung: Die Kirche hat die Kurfürstin Hedwig 1624 gestiftet. Sie kam als dänische Prinzessin nach Sachsen. Ihr Großvater war als Prinz dabei, als Luther in Worms vor Kaiser und Reich standhaft blieb „Wenn ich nicht durch die Heilige Schrift und die Vernunft widerlegt werden, dann kann und will ich nicht widerrufen. Ich stehe hier, ich kann nicht anders: Gott helfe mir! Amen.“  Der Prinz Christian war so beeindruckt, dass er dann als König von Dänemark in seinem ganzen Königreich lutherische Pastoren wirken ließ: So sind heute noch fast alle Dänen auch Lutheraner.

Eine fröhliche Begegnung mit Abendbrot und Saxophon wird im Anschluss nun in Gentha in der Feuerwehr stattfinden. Die Kirchengemeinde Gentha lädt alle herzlich ein!

Anlässlich des Besuches erscheint das Heftchen "Wir sind Lutheraner" (s.u.) auf dänisch in einer Übersetzung von Pastor Torgil Jensen.

18.9.: Gastprediger in Naundorf, Gadegast, Elster.

In Naundorf um 9.30 Uhr ist Oberkirchenrat Dirk Stelter vom Kirchenamt der EKD zu Gast. Er ist dort Referent für Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Mit Kindergottesdienst!

Nach Gadegast kommt um 10 Uhr: Pfarrer Philipp Walter, Pfarrer in Rumbach in der Pfalz, an der französischen Grenze zwischen Saarbrücken und Karlsruhe. Er ist Leiter des Gustav-Adolf-Werkes in der Pfalz. Mit Gemeindecafé!

In Elster wird um 10.30 Uhr Propst Reinhard Werneburg (ehemaliger Regionalbischof) sein, Enkel des Pastor Wittkopp, der 1916 von Seyda nach Elster kam und dort bis 1952 wirkte und in Elster 1955 begraben wurde. Propst Werneburg freut sich auf eine Begegnung mit dem Ort seiner Kinderheit. Mit Gemeindecafé!

Anlass für die Gastpredigten ist eine Vertreterversammlung des Gustav-Adolf-Werkes in Wittenberg. Dieses Werk unterstützt evangelische Gemeinden, die in der Minderheit leben, z.B. in Brasilien und Osteuropa. Regelmäßig wird in den Kirchengemeinden dafür eine Kollekte gesammelt.

18.9.: Holländischer Männerchor zu Gast in Seyda

43 Sänger vom Luchtmacht Mannenkoor Niederlanden sind am Sonntag im Gottesdienst in Seyda zu Gast (9.30 Uhr) und werden ihn mitgestalten. Anschließend ist eine Begegnung beim Gemeindecafé.

18.9. bis 4.10.: Besuch aus Baltimore/USA in Seyda...

3.9.: Radtour nach Prettin  zum Kreiskirchentag "Brot und Liebe", Abfahrt 10 Uhr, mit Übernachtung. Am Sonntag um 10.30 Uhr Gottesdienst in Prettin.

2.9.: Mit Gesang  und Gebet begannen die Arbeiten für die Kapelle Listerfehrda mit Zimmermeister Frenzel und Helfern vor Ort.

1.9.: "Wir sind Lutheraner" liegt jetzt in dänischer Übersetzung vor. http://2017.kirchenkreis-wittenberg.de/mitmachen/gemeindeprojekte/31057.html

31.8.: 18 Uhr Grillen und Singen in Morxdorf.

28.8.: Verwüstungen im Ort an 6 Häusern durch starken Sturm. Menschenleben sind Gott sei Dank nicht zu beklagen.

28.8.: U.a. Diakoniegottesdienst in Morxdorf, 14.30 Uhr, mit dem Diest-Hof.

26.8.: 18 Uhr Orgelmusik mit Jiri Kocourek in Gentha, anschließend Grillen.

26.8.: "Mönsch Martin" - Musicalaufführung, diesmal im Gymnasium Jessen.

22.8.: Moskauer Männerchor in Mellnitz: 15 Uhr Kaffeetrinken an der Kirche, 16 Uhr Konzert in der Kirche.

21.8.: 13 Uhr Besuchsgottesdienst in Zemnick. Die umliegenden Orte sind herzlich eingeladen! Gottesdienste auch: 8.30 Uhr Naundorf, 14.30 Uhr Gentha, 9.30 Uhr Seyda (mit Kindergottesdienst und Gemeindecafé), 10.30 Uhr Elster  (mit Kindergottesdienst), 15.15 Uhr Ruhlsdorf.

20.8.: 20.30 Uhr "Musik und Sterne", an und in der Kapelle Mark Zwuschen.

19.8.: Nach "Wir sind Lutheraner" im Frühjahr (s.u.), dessen Übersetzung in andere Sprachen in Vorbereitung ist, erscheint nun heute "Katholisch in Luthers Land. Ökumenische Begegnungen in und um Seyda." Das Heftchen berichtet über die Beziehungen der Konfessionen durch die Jahrhunderte ("katholsch" heißt im Fläminger Platt "verkehrt"), die Annäherungen in den letzten Jahrzehnten, ganz persönliche Glaubenszeugnisse von Katholiken bei uns und schließlich einer überraschenden Sonderaudienz beim Papst im Juni diesen Jahres.

16.8.: Musikschule beginnt, im Seydaer Pfarrhaus: Musikalische Früherziehung, 15.30 Uhr und 16.30 Uhr.

15.8.: CHRISTENLEHRE beginnt: SEYDA: 1. Klasse 14 Uhr, 2. Klasse 16.15 Uhr, 3. und 4. Klasse 15.15 Uhr, 5.  und 6. Klasse mittwochs 16.05 Uhr. GENTHA (ab nächster Woche) dienstags 15 Uhr. GADEGAST (ab nächster Woche) mittwochs 15 Uhr. NAUNDORF (ab nächster Woche) mittwochs 16.15 Uhr. ELSTER: donnerstags 16.15 Uhr. RUHLSDORF: mittwochs 17.30 Uhr. ZEMNICK: mittwochs 16.15 Uhr. 1. Konfirmandenstunde am 2. September, 19 Uhr, dann vierzehtäglich jeweils 2 Stunden. Jugendfahrt per Rad am 3. und 4. September nach Klöden. Jugendkreis in der Regel freitags, aber in dieser Woche mit Kletterwand am Donnerstag, 19 Uhr (CVJM/Pfarrgarten).

14.8.: 9.30 Uhr Gottesdienst zum Schulbeginn in Seyda - mit Peter und Paul am richtigen Platz - und der Kletterwand.

13.8.: Einschulung in Seyda!

11.8.: Schulbeginn in Seyda.

9.8.: Peter und Paul tauschen die Plätze: Nach 100 Jahren, in der Stadtkirche, mit Hilfe von Restaurator Markus Schulz aus Dresden. Paulus zeigt dann nicht mehr in die Luft, sondern auf das Kreuz. Petrus lädt dann wieder zum Tisch des Herrn ein und nicht dazu, daran vorbeizugehen...

8.8.: Besuch aus den USA, aus Valparaiso.

8.8.: 10 Uhr Grundsteinlegung auf dem Diest-Hof, für einen Erweiterungsbau.

7.8.: Orgeleinweihung in Ruhlsdorf, 16 Uhr, mit Kantor i.R. Genterczewsky und Kantorin Jira.

6.8.: Hochzeit in Seyda.

6.8.: 18 Uhr Einweihung der Läuteanlage in Naundorf, Dank für langjährigen Läutedienst. Straußenfest in Naundorf.

31.7.: 9.30 Uhr Sonntagsandacht in Seyda, 10.30 Uhr Orgelandacht in Elster.

30.7.: 18 Uhr Orgelandacht in Naundorf, mit Kantor Michael Weigert.

30.7.: Hochzeit in Ruhlsdorf. In der Woche vorher wurde extra die defekte Glocke repariert!

29.7.: Goldene Hochzeit in Leetza.

24.7.: 9.30 Uhr Gottesdienst in Seyda. 10.30 Uhr Orgelandacht in Elster. An der Orgel hat Bach schon gespielt, so teilte es uns Prof. Matthias Eisenberg, einer der berühmtesten Organisten Deutschlands, mit. Bach war neben der Thomaskirche auch für die Peterskirche zuständig. Deren Orgel wurde vor 140 Jahren versteigert - und kam in großen Teilen nach Elster.

23.7.: 18 Uhr Orgelandacht in Naundorf, mit Johanna Pfeifer.

22.7.: In diesen Tagen entsteht das erste geschnitzte Bild für die neue Kapelle in Listerfehrda: Eine Lutherrose, die über dem Altar ihren Platz finden soll. Holzschnitzerin Elisabeth Kratz aus Seyda ist am Werk. Bis zur Einweihung - voraussichtlich im Oktober - sollen noch 4 weitere Bilder mit biblischen Geschichten entstehen: "Begegnungen": Mose am brennenden Dornbusch begegnet Gott, Petrus begegnet dem Auferstanden, Maria begegnet Elisabeth (Ave Maria!), die Emmausjünger begegnen Jesus.

17.7.: Gottesdienste: 9.30 Uhr in Seyda, mit Kindergottesdienst und Gemeindecafé; 8.30 Uhr Naundorf, 10.30 Uhr Elster, 13 Uhr Gadegast, 14.30 Uhr Morxdorf, 13.45 Uhr Mellnitz, 15.15 Uhr Mark Zwuschen.

16.7.: 19 Uhr Grillen und Singen in Gadegast, bei Prestings Nr. 5, in einem wunderschönen Garten.

15.7.: 19 Uhr "Paperclip" in der Pfarrscheune, die angesagteste Band aus dem Erzgebirge bei uns in Seyda.

14.-16.7.: Kinderkirchenferientage in Seyda, "Er hält auch Dich - und mich in der Hand" (Jona). Buntes Programm, mit Theater, Kletterwand, Ponies, Stadtspiel, Schatzsuche... Zum 24. Mal!

9.-12.7.: Besuch aus Sibirien in Seyda! Herzliche Begegnungen, Gespräche in vielen Sprachen, Fahrten nach Jüterbog, Wittenberg und Berlin.

11.7.: Der Auftrag für die Christusstatue nach Thorvaldsen für die Kirche in Mellnitz wurde ausgelöst, 133 cm, von einem polnischen Künstler aus Bielitz (der einzigen evangelischen Stadt im ehemaligen Österreich-Ungarn).

10.7. 9.30 Uhr Taufe in Seyda.

3.7.: Orgelexkursion, ab 14 Uhr: Ruhlsdorf - Gorsdorf - Annaburg.

3.7.: 10.30 Uhr Familiengottesdienst in Elster. 9.30 Uhr Sonntagsandacht in Seyda.

2.7.: 14 Uhr Taufe in Naundorf.

2.7./3.7.: Dorffest in Gadegast

24.-26.6. Schul- und Heimatfest in Seyda

26.6. 9.30 Uhr Heimatfestgottesdienst mit dem Pfarrernachwuchs Mitteldeutschlands, Gemeindecafe. 11 Uhr Frühschoppen auf dem Festplatz...

25.6. Festumzug, Rock im Tierpark

24.6. Auszug aus der Stadt zum Festplatz

23.6. Konzert mit KMD Seyda in Seyda, 17 Uhr. 19.30 Uhr Johannesfeuer auf dem Diest-Hof.

 

 

Gemeindebrief

der Evangelischen Kirchengemeinde Seyda

mit Lüttchenseyda und Schadewalde

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                                                Pfarrhaus Seyda: Donnerstag, den 23. Juni 2016

 

Herzliche Einladung!

Heute ist ein feines Konzert zum Schul- und Heimatfest in unserer Kirche, um 17 Uhr!

Haben wir nicht ein großes Glück, dass es einen großartigen Organisten gibt, der „Seyda“ heißt und zu uns kommt? Thomas Seyda, Kirchenmusikdirektor in Görlitz, wird unsere sanierte Orgel zum Klingen bringen. Der Frauenchor Seyda wird singen.

Kommen Sie doch auch!

 

Heute abend, am Vorabend des Johannestages, ist auch das Johannesfeuer auf dem Diest-Hof, 19.30 Uhr. Da wird mit der Gitarre gesungen, und die Geschichte von Johannes dem Täufer ist zu hören. Kennen Sie ihn noch? Es ist der mit dem Kamelhaarmantel, der sich von Heuschrecken und wildem Honig ernährt hat – und zur Umkehr gerufen hat: „Wer zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat!“ Der Vorläufer von Jesus Christus, so ist sein Tag genau auf der anderen Seite des Jahres von Weihnachten: Am 24. Juni.

 

Am Sonntag ist um 9.30  Uhr ein besonderer Gottesdienst zum  Heimatfest in unserer Kirche. Der Pfarrernachwuchs Mitteldeutschlands ist zu Gast: die angehenden Pfarrerinnen und Pfarrer werden den Gottesdienst gestalten, und es wird gewiss interessant sein, wie sie das machen. Kindergottesdienst ist auch, und Gemeindecafé – wer will, schafft es dann auch noch pünktlich zum Frühschoppen auf dem Festplatz…

Ein frohes Fest wünscht Ihnen:

 

 

Du hast uns, Herr, in dir verbunden, nun gib uns gnädig das Geleit. Dein sind des Tages helle Stunden, dein ist die Freude und das Leid. Du segnest unser täglich Brot, du bist und nah in aller Not.

 

Lass unsre Liebe ohne Wanken, die Treue lass beständig sein. Halt uns in Worten und Gedanken von Zorn, Betrug und Lüge rein. Lass uns doch füreinander stehn, gib Augen, andrer Last zu sehn.

 

Lehr uns einander zu vergeben, wie du in Christus uns getan. Herr, gib uns teil an deinem Leben, dass nichts von dir uns scheiden kann. Mach uns zu deinem Lob bereit, heut, morgen und in Ewigkeit.

 

Lied aus unserem Gesangbuch (Nr. 240) von Walter Heinecke, der in Seyda geboren und getauft worden ist. Am 10.7. um 9.30 Uhr ist wieder eine Taufe! Am 3.7. ist eine Sonntagsandacht, gestaltet von Familie Hellner.

Gemeindebrief

der Evangelischen Kirchengemeinde Seyda

mit Lüttchenseyda und Schadewalde

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                                                           Pfarrhaus Seyda, 24. Mai 2016

 

Herzliche Einladung!

 

Unsere Seydaer Orgel konnte saniert werden!

Nun klingt sie wieder, und ein erstes Orgelkonzert mit Kantor Genterzcewsky, der sich sehr für sie eingesetzt hat, und unserer neuen Kantorin Julia Jira wird am Freitag, den 27. Mai, um 17 Uhr stattfinden.

Der Orgelbaumeister Wolter wird die Orgel dabei auch fachkundig erklären.

Alle sind herzlich eingeladen!

Nicht nur der Ton hat sich verändert – sondern es ist auch etwas für das Auge: Die Prospektpfeifen aus Zinn wurden wieder eingesetzt, die vor 100 Jahren (!), im Ersten Weltkrieg, ausgebaut und für Rüstungszwecke eingesetzt worden sind. So lange hat es gedauert! Was Krieg und Gewalt in kurzer Zeit zerstört, braucht oft viel Zeit zur Heilung. Nun können wir uns darüber freuen! Und es sind auch noch einige Pfeifen da, die seit 1927 ihren Dienst ersatzweise taten (Zinkpfeifen). Gegen eine Spende von jeweils 10 Euro sind sie zu haben.

 

„Singet dem Herrn ein neues Lied: Denn er tut Wunder.“

(Ps 98,1: Inschrift an der Empore)

 

Vom 3. bis 5. Juni geht es zur Gemeindefahrt nach Hessen. Wer es sich zu denen, die schon angemeldet sind, noch kurzfristig überlegen will: Wir haben einen großen Bus bestellt, da ist noch Platz. – Am 10. Juni ist ab 17 Uhr das große Chorkonzert des Gymnasiums in der Kirche, und ab 19 Uhr das Scheunenfest, mit 3 Bands und DJ Christian Freitag.

 

Am kommenden Sonntag ist in Seyda eine Sonntagsandacht, von Familie Hellner gestaltet, um 9.30 Uhr.

Am Nachmittag um 14.30 Uhr ist ein „Besuchsgottesdienst“ in Morxdorf, da kann man sich zum Beispiel mit dem Fahrrad auf den Weg machen!

Am 5. Juni ist die diesjährige Wallfahrt der römisch-katholischen Gemeinde Wittenberg-Jessen nach Seyda. Um 11 Uhr ist die Messe, anschließend Grillen im Pfarrgarten.

Gottes Segen für diesen Tag wünscht Ihnen: Ihr Pfarrer Meinhof

 

 

Die Festschrift ist fertig und wird alsbald in Seyda verteilt,

diesmals geht´s ums Handwerk, mit Kinderbildern. Erkennen Sie diesen Beruf?

H _ _ _ _ _m_ _ _ _ r

22.5.: 17 Uhr Orchesterkonzert in der Kirche in Bülzig (Vivaldi, Telemann) mit der Capella Wittenbergensis und Kantor Michael Weigert

22.5.: 10.30 Uhr Pfarrernachwuchs predigt in Elster, aus dem Predigerseminar.

In Zemnick: 10.30 Uhr Goldene und Diamantene Konfirmation.

Gottesdienste auch in Seyda (9.30 Uhr, mit Werner Srugies), 8.30 Uhr in Naundorf, 13.45 Uhr in Meltendorf, 15.15 Uhr in Ruhlsdorf.

21.5.: Museumsnacht in Seyda, Amtshaus, ab 17 Uhr.

21.5.: 13.30 Uhr Konfirmation in Gentha

20.5.: Glockengießer aus Lauchhammer kommt für eine neue Glocke in Seyda und in Gadegast zum Reformationsjubiläum.

19.5.: 17 Uhr Beratung zur Kapelle in Listerfehrda, am Pavillion Elberadweg.

18.5.: 14.30 Uhr Gemeindenachmittag in Naundorf

Gemeindebrief

der Evangelischen Kirchengemeinde Seyda

mit Lüttchenseyda und Schadewalde

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                                                           Pfarrhaus Seyda, 13. Mai 2016

Liebe Gemeinde,

Pfingsten wollen wir feiern: Das große Fest, wo es einmal mit der Kirche angefangen hat: Aus verzagten und mutlosen Leuten sind welche mit Glauben, Liebe und Hoffnung geworden, durch Gottes Geist. Das können wir auch immer wieder vertragen! In der Taufe hat Gott einen Funken davon in uns gesetzt, da kann immer wieder ein Feuer der Liebe, was wärmt und leuchtet, entstehen. Durch die Zeiten ist das so gewesen, und auch heute dürfen wir es erwarten.

An diesem Pfingstfest feiern wir Konfirmation: mit Hendrik Löbnitz, Jasmin Lindemann, Helene Steinborn, Magnus Jahn, Joel Porsch und Carl Meinhof und ihren Familien und Freunden. Alle sind herzlich eingeladen, sich mitzufreuen und in der Kirche dabei zu sein! Um 13.30 Uhr beginnt am Sonntag die Feier, die Kirche hat im Moment über 20 Grad, Trompeten und Chor gibt es – und wir dürfen es erleben: Taufe und Konfirmation, hier und heute bei uns in Seyda. Kommen Sie doch!

Zur Einstimmung auf das Pfingstfest kann man in diesem Jahr Orgelandachten an den frisch sanierten Orgeln ringsherum besuchen: Am Sonnabend um 17 Uhr spielt unsere neue Kantorin Julia Jira in Gentha und Kantor Michael Weigert aus Zahna in Gadegast. Am Sonnabend um 18 Uhr Kantorin Jira in Zemnick und Kantorin Johanna Pfeifer (Enkeltochter von Naschkes) in Naundorf. Da wird das „Brausen vom Himmel“ aus der Pfingstgeschichte auf besondere Weise mit Orgelklängen zu hören sein!

Am Freitag, den 27. Mai, um 17 Uhr soll dann eine besondere Feier zur Sanierung unserer Seydaer Orgel stattfinden, mit Kantor Genterczewsky und Kantorin Jira und dem Orgelbaumeister. Freuen kann man sich auch schon auf ein großes Chorkonzert mit 80 Gymnasiasten aus Jessen: Am 10. Juni um 17 Uhr. Einige der Gymnasiasten ziehen danach ihren Frack aus und bilden eine Rockband – beim anschließenden Scheunenfest, ab 19 Uhr in und um die Pfarrscheune herum.

Herzlich eingeladen wird – wie immer und wieder neu – zum Jugendkreis am Dienstag um 19.30 Uhr im CVJM und zum Gemeindenachmittag am Donnerstag um 14 Uhr – und zu den Kinderkirchenferientagen – dort bitte bis 30.5. anmelden, am besten zur Christenlehre mitbringen montags 14 Uhr (1. Kl.), 15.15 Uhr (2. und 3.) und 16 Uhr (4.-6.).

Ganz viel von Gottes gutem Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit wünscht Ihnen: Ihr Pfarrer Meinhof

VORSCHAU: 30.4.: 16.30 Uhr Maibaumaufstellung / 1.5.: Spargelfest Seydaland / 5.5. Himmelfahrt: 9.30 Uhr Andacht Heimateiche, 10 Uhr Gottesdienst Meltendorf, 18 Uhr Abendmahlsfeier Kapelle Mark Zwuschen / Konfirmationen: 7.5. Naundorf, 14.5. Elster, 15.5. Seyda, 21.5. Gentha / Ausflüge: 4.5. Kutschfahrt, 17.5. Torgau, 3.-5.6. Hessen / 21.5.: Saitenhieb-Konzert Wolfswinkel / 27.5. Orgeleinweihung Seyda./ 22.5. Goldene und Diamantene Konfirmation Zemnick, 29.5. Eiserne Konfirmation Elster / 10.6. Scheunenfest Seyda /12.6. Sommerfest Elster / 18.6. Diest-Hof Sommerfest / 23.6. Konzert zum Schul- und Heimatfest mit KMD Thomas Seyda, 17 Uhr; Festgottesdienst am 26.6. mit angehenden Pfarrerinnen und Pfarrern, 9.30 Uhr, anschließend Ausmarsch zum Frühschoppen auf dem Festplatz... / Johannesfeuer diesmal schon am 23.6., 19.30 Uhr, Diest-Hof/ ... / Kinderkirchenferientage in Seyda: 14.-16.7.; am 15.7. kommt ab 19 Uhr "paperclip", die angesagteste christliche Band im Erzgebirge...

30.4., 16.30 Uhr Maibaumaufstellung auf dem Markt in Seyda.

29.4.: Eine Bank wurde auf dem Spielplatz am Neubau aufgestellt!

28.4.: Mellnitzer Kirchenrat fährt nach Danna, die Orgel dort begutachten, die zu ihrer Erhaltung Zuflucht in der Mellnitzer Kirche finden könnte. Mit dabei will auch Orgelbaumeister Wolter sein.

26.4.: Gemeindenachmittag im Schloss in Gentha, 14 Uhr.

25.4.: Telefon im Pfarramt aus technischen Gründen ausgefallen, morgen will es die Telekom richten.

24.4.: 9.30 Uhr: 23 Konfirmanden gestalten den Gottesdienst in Seydas Kirche. Andere Gottesdienste im Pfarrbereich: 10.30 Uhr Elster, 13 Uhr Ruhlsdorf, anschl. Meltendorf (kurz vor 14 Uhr).

23.4.: Jugendfahrt nach Polen, Abfahrt 8 Uhr, anmelden bis 21.4.

22.4., 17-19 Uhr Schulerhaltungsfest in Seyda. Nach dem neuen Koalitionsvertrag sieht es gut aus: Schulverband von mindestens zwei Schulen soll mehr als 120 Schüler haben, und eine Schule nicht weniger als 40. Gut zu schaffen für Seyda!

21.4.: http://www.bvwp-projekte.de/map_street.html - zeigt die Bauprojekte für die B 187!

18.4.: In dieser Woche sollen Peter und Paul (Figuren in der Stadtkirche) nach 100 Jahren wieder in die richtige Reihenfolge kommen. Paulus zeigt zur Zeit in die Luft - er wird dann wieder auf das Kreuz weisen, und Petrus lädt ein, am Altar vorbeizugehen: Dann wird er wieder zum Tisch des Herrn einladen.

17.4.: 10.30 Uhr Familiengottesdienst in Elster. In Seyda: 9.30 Uhr Gottesdienst. In Gadegast: 13 Uhr. In Naundorf: 8.30 Uhr. In Mark Zwuschen: 15.15 Uhr. In Mellnitz: 13.45 Uhr. In Morxdorf: 14.30 Uhr.

16.4.: Ehrenamtliche Organisten des Kirchenkreises treffen sich in Seyda, 9 bis 13 Uhr.

16.4.: Klassentreffen in Seyda (Jahrgänge 1945/46), mit Besuch auch in der Kirche.

15.4.: Festschrift fast fertig, für´s Schul- und Heimatfest.

15.4.: Intensive Bemühungen um Thorvaldsen-Christusstatue in der Kirche in Mellnitz. Die vor 40 Jahren verlorengegangene Figur kann nun durch einen polnischen Künstler aus Bielitz ersetzt werden.

14.4.: Konfirmandenprüfung in Seyda, vor Kirchenräten, Eltern, Paten, Freunden.

13.4.: Elsteraner Kirchengemeinde hat jetzt eine Web-Präsenz: www.ev-kirche-elster.de 

...

 

 

Neues Geschichtsheftchen:

„Wir sind Lutheraner“

Auf den Spuren Luthers

in und um Seyda.

 

Herzlichen Dank an Frau Katharina Körting, Reformationsbeauftragte des Kirchenkreises Wittenberg, für ihren freundlichen Besuch und die Anregung zu diesem Heft. - Das Bild ist von Jasmin Lindemann, Seyda, in der 1. Klasse gemalt worden.

Seyda, 4.2.2016 und 15.4.2016.

 

Arnsdorf                                Seiten 7 und 8

Elster                                     Seite 9

Gadegast                                Seiten 14, 17, 19, 20, 21

Gentha                                   Seiten 10, 11, 19, 23, 24

Mark Zwuschen                    Seiten 23 und 25

Mellnitz                                 Seiten 5 und 23          

Morxdorf                               Seite 15

Naundorf                               Seiten 19, 23, 24

Ruhlsdorf                              Seiten 7, 18, 21

Seehausen                             Seite 15

Seyda                                      Seiten 3 bis 9, 11 und 12, 14, 16 und 17, 21 bis 23 und 26

Zemnick                                 Seite 19

Seit dem 31. Oktober 1517 nannte sich der Mann, der die Reformation maßgeblich auslöste, Luther. Erstmals hat er so sein Thesenblatt unterschrieben und ist damit der damals verbreiteten Sitte gefolgt, den eigentlichen Namen zu gräzisieren, wie es beispielsweise sein Freund Melanchthon tat, der vorher „Schwarzerd“ hieß. „eLeUTHERia“ heißt auf Griechisch „Freiheit“. Freiheit brachte seine Erkenntnis der Heiligen Schrift: Die Freiheit, die davon lebt, dass Gottes Gnade mir gilt; dass ich damit allen anderen Autoritäten trotzen – und in der Liebe tätig sein, froh und getrost leben kann. (Vgl.  Kaufmann, Thomas: Geschichte der Reformation 2009, 186.)

Die Reformation fand in unserer unmittelbaren Nachbarschaft statt – Seyda liegt genau zwischen Jüterbog, wo Tetzel seine Ablassbriefe verkaufte, und Wittenberg, wo der Thesenanschlag „Gegen den Ablass“ als Reaktion darauf stattfand. Sie hat hier ihre unmittelbaren Auswirkungen gehabt: In der Reformationszeit, aber auch in der Zeit danach, - bis heute, 500 Jahre später.

Martin Luther kannte Seyda, beim Predigen in Wittenberg hat er das Städtchen erwähnt, als Entfernungsangabe, etwa so: „Stellt Euch vor, liebe Gemeinde, der Mose ist da so weit gezogen wie etwa nach Seyda…“ (WA 25,473,15). Er hat sich auch um die Besetzung der Pfarrstelle persönlich gekümmert. Sein Freund Bartholomäus Rieseberg war der erste evangelische Pfarrer in Seyda und wirkte hier 1527 bis 1540. Er kam auf Anraten Luthers hierher, nachdem er als reformatorischer Prediger in Hessen kurz zuvor dem Scheiterhaufen entgangen war.

Am 13. November 1528, „Freitag nach Martini“, soll Martin Luther anlässlich der ersten evangelischen Kirchenvisitation persönlich in Seyda gewesen sein – so steht es in einem „Tagebuch“, in dem das Leben Luthers Tag für Tag aufgeschrieben worden ist (Buchwald). Zehn Jahre nach der Reformation ging es in dieser ersten evangelischen Kirchenvisitation im „Kurkreis“ darum, was in den Gemeinden von der reformatorischen Botschaft angekommen war. Die Visitationskommission machte – nicht in Seyda, denn dort war ja schon Pfarrer Rieseberg tätig, aber an anderen Stellen -, erschreckende Erfahrungen. Manchmal konnte nicht einmal der Pfarrer das Vater Unser. Zum Pfarrer-Sein reichte es, lesen zu können, „die Messe lesen“ eben.

Die Visitatoren ließen sich auch in Seyda zunächst genau über die Verhältnisse unterrichten, bevor sie ihre Ratschläge gaben. Für Seyda wurde verfügt, eine Schule und ein Hospital zu bauen. Ein „Gemeiner Kasten“, also eine Kasse für die Allgemeinheit, insbesondere auch für die Armen, sollte eingerichtet werden.

Labetz, kirchlich damals Seyda zugehörig - wurde gegen Schadewalde, was zu Wittenberg gehörte, getauscht. Der Pfarrer von Mellnitz, der aufgrund des kleinen Ortes nicht genug Einkommen hatte, wurde nach Seyda verfügt. Noch heute kann man an der kleinen Feldsteinkirche in Mellnitz die „Gemeindepforte“ und die „Priesterpforte“ an der Südseite entdecken und dabei selbst feststellen, dass der Pfarrer dort jedenfalls immer sehr schlank gewesen sein muss, wenn er da hindurch passte.

In Seyda wurde eine Superintendentur eingerichtet: Ein Superintendent sollte fortan über Bildung und Amtsführung von zehn Pfarrern wachen. Die Superintendentur in Seyda hatte bis 1877 Bestand, und Seyda hatte so bis 1919 zwei Pfarrstellen: Einen Superintendenten, später „Oberpfarrer“, und einen „Diakon“, Kirchplatz 1 und Kirchplatz 2. Das jetzige Pfarrhaus wurde jedoch erst 1846 neu gebaut.

Nachdem Luther in Seyda war, schrieb er die Katechismen, um dem Notstand an Bildung abzuhelfen. Kurz und präzise werden die wichtigsten Stücke des christlichen Glaubens erklärt: Für „Haus, Schule und Kirche“ im Kleinen Katechismus – bis heute steht er im Gesangbuch, in dialogischer Form, also im Frage-Antwort Prinzip. Der „Große Katechismus“ war zuerst für die „Pfarrherren“ bestimmt und gab entsprechendes Hintergrundwissen, zum Beispiel: „Was ist Gott?“ - „Woran Du Dein Herz hängst!“

Über Jahrhunderte wurden und werden diese Katechismen gelehrt – eben in „Haus, Schule und Kirche“; lange Zeit gab sonntags früh einen Gottesdienst und am Nachmittag eine Katechismuspredigt. Es war dann selbstverständlich, dass – wie Luther schreibt – „ein Kind von sieben Jahren weiß, was die Kirche sei“.

Diese Visitation blieb nicht die letzte, immer wieder wurde nun danach gesehen, ob es in der Gemeinde ordentlich zuginge. So stellte man fest, dass zwar eine Schule, aber kein Hospital errichtet worden war. Die Seydaer entschuldigten sich: Dafür hätten sie etwas für das Zahnaer Hospital dazugegeben.

Die Visitation zeugt von dem klaren Gestaltungswillen der Reformatoren, der seinen handfesten Niederschlag in den Ortsgemeinden fand. Wie behutsam die Reformation auf der anderen Seite auch mit Traditionen umgehen konnte, zeigen die Kirchen in Ruhlsdorf und Arnsdorf noch heute. Ein Schnitzwerk der „Heiligen Familie“, über 500 Jahre alte, findet man in Ruhlsdorf. Es zeigt neben Maria und Josef, die wir aus der Heiligen Schrift kennen, dazu die heilige Anna – die Großmutter von Jesus, Mutter der Maria. Sie hat Jesus auf dem Schoß und ist deutlich „unter der Haube“, also verheiratet. Im Hintergrund sind ihre drei Ehemänner zu sehen, die sie nacheinander gehabt hat (sie starben jeweils). Diese Heiligen verloren mit der Reformation ihre Bedeutung als Heilsmittler („Heilige Sankt Anna, hilf, ich will ein Mönch werden!“ – so hatte der junge Martin Luther in Todesangst noch gerufen). Sie wurden aber nicht gänzlich aus der Kirche verbannt, sondern einfach aus dem Zentrum gerückt. Noch deutlicher ist das in der Kirche in Arnsdorf zu sehen, wo das Mittelteil des Altars mit Heiligenfiguren herausgenommen wurde und an der Wand seinen Platz fand, in die Mitte aber eine Kanzel eingebaut wurde: Das Wort Gottes sollte in der Mitte stehen, Jesus Christus.

Lang ist die Kette der lutherischen Pastoren, die in Seyda Dienst taten, oft sehr gelehrte Menschen mit guten Beziehungen zur Wittenberger Universität. Vor Augen ist uns Johannes Zacharias Hilliger, der 45 Jahre lang im Dienst war, 1725 bis 1770, und auf dem großen Ölbild in der Kirche zu sehen ist. Seine Gelehrsamkeit zeigt sich in den zahlreichen Büchern im Hintergrund. Er selbst hält ein aufgeschlagenes Buch in der Hand, in dem in drei Sprachen (Hebräisch, Latein und Griechisch) geschrieben steht: „Befiehl dem Herrn deine Wege, und auch, wenn es Dir schlecht geht: Der Herr sieht Dich doch!“  (Vgl.: „Die Vorgänger. Seydaer Pfarrer zwischen stabilitas loci und peregrenatio.“ www.seyda.de/2014-5.htm )

Die Gemeinde in Elster, schon durch ihren Namen in die Reformationsgeschichte eingegangen (am Elstertor, also am Wittenberger Stadttor Richtung Elster verbrannte Martin Luther am 10.12.1520 die Bannandrohungsbulle), bekam durch Luther ihren Pastor, Valentin Schwan, eingesetzt – und auch das, was viele befürchtet hatten und was das Zölibat gerade verhindern sollte: Das „Vererben“ von Pfarrstellen, trat hier ein, dreimal „Schwan“ steht in der Reihe der evangelischen Pfarrer Elsters zu Beginn. (Vgl. www.seyda.de/elster.htm.)

1521 stand Luther „vor Kaiser und Reich“ in Worms, mutig widerrief er nicht, sondern berief sich auf die Heilige Schrift und die Vernunft. Ein dänischer Prinz war dabei, Christian, und er war so begeistert von diesem Bekenntnis, dass er lutherisch wurde und hernach, als König von Dänemark war, Bugenhagen drei Jahre zu sich einlud, um lutherische Kirchenordnungen für sein Königreich zu verfassen. „Gottes Wort und Luthers Lehr vergehen nun und nimmermehr“ – so kann man es noch heute von den dänischen Kanzeln hören. Die lutherischen Königshäuser standen miteinander in Beziehung, und so kam eine dänische Prinzessin, Hedwig, nach Kursachsen: Die Enkeln Christians. Ihr Mann, Kurfürst Christian, verstarb früh, und sie bekam ihren eigenen Herrschaftsbereich auf der Lichtenburg bei Prettin, der sich bis zu unseren Orten hin erstreckte. So stiftete sie die kleine Fachwerkkirche in Gentha, 1624. Im Dreißigjährigen Krieg überlebten in Gentha nur zwei Witwen und zwei Witwer. Sie bekamen Ackergerät und Vieh zum Wiederaufbau  - und sie hatten eine Kirche, zum Trost und zur Hoffnung. „Hat sich das gelohnt?“, kann man heute gut fragen. Das alles ist Ausdruck lutherischen Glaubens, der sich in Gentha aber auch noch auf besondere Weise manifestiert. Erst vor 3 Jahren haben wir es entdeckt: Hedwig selbst sitzt am Tisch des Herrn, auf dem Ölbild über dem Altar. Ein Apostel ist weggelassen. Das ist ganz typisches lutherisches Denken: „Wir haben einen Platz dort, bei Jesus.“ In der Stadtkirche von Wittenberg hat es Cranach einmal begonnen, Menschen aus Wittenberg an den Tisch Jesu zu malen. In Gentha aber sitzt dort – das ist sensationell! – erstmals eine Frau.

Die Wirksamkeit des Glaubens in der Liebe – sie wurde von Anfang an deutlich, schon bei der Visitation ging es um Bildung für alle, um die Unterstützung der Schwachen und Armen sowie ein Hospital für Seyda. Im Jahre 1708 brannte fast die ganze Stadt Seyda ab, auch die Kirche wurde zerstört: Und da griff das christliche Gemeinwesen: Eine „Liebessteuer“ und ein „Liebesopfer“ sächsischer Städte half, Stadt und Kirche wieder aufzubauen. Deshalb steht Seyda, weil es diese Nächstenliebe gab! 1711 konnte die neue Kirche eingeweiht werden. 1717 war die Kraft da, auch wieder eine Glocke (vorher waren es 5) auf den Turm zu bringen. Sie klingt noch heute, und auf ihr steht, dass sie den „Freudenthon evangelischer Christenheit ins Künftige vermehren“ soll. 

Ein wenig später wird dann auch der typisch lutherische Kanzelaltar in die Kirche gekommen sein. An ihm ist das ganze „lutherische Programm“ abzulesen: Das Wichtige in die Mitte: Nämlich Wort und Sakrament als die Heilsmittel, also die Kanzel, den Altar und den Taufstein. Mit Hilfe des roten Vorhanges wird verdeutlicht: Das, was da auf dem geschnitzten Bild dargestellt wird, dass Jesus gemeinsam mit seinen Jüngern das Mahl feiert, das wird bei uns hier und heute präsent am Tisch des Herrn und in der Verkündigung seines Wortes. Bemerkenswert ist der Einladungscharakter: Das Brot ist schon hingelegt auch für die, die noch kommen. Martin Jentzsch, der in Seyda geboren wurde, hat dies in seinem Lied verarbeitet, was noch heute in unserem Evangelischen Gesangbuch steht – und was später noch einmal zur Sprache kommen soll. (EG 418). Die wichtige lutherische Unterscheidung von „Gesetz“ und „Evangelium“ ist auch an unserem Altar zu erkennen: Links Mose mit den Zehn Geboten, der „Ordnung“, und rechts Johannes, der geschrieben hat: „Gott ist die Liebe“. Beide zeigen auf Christus am Kreuz. Die beiden großen Figuren Petrus und Paulus, die wohl seit 1711 der Kirche den Namen geben, sind einmal vertauscht worden. In diesem Jahr sollen sie – auch in Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum – wieder in die richtige Reihenfolge kommen, die Anträge dazu sind gestellt. Paulus will doch auf das Kreuz (und nicht in die Luft) zeigen, und Petrus mit seiner Handbewegung zum Tisch des Herrn einladen und nicht dazu, daran vorbeizugehen!

An das Miteinander von weltlichem und geistlichem Regiment erinnern in der Kirche die Sitze für die Amtsleute auf der Empore mit dem sächsisch-polnischen Allianzwappen wie auch das Epitaph links neben dem Ölbild des Superintendenten Hilliger für einen Amtsmann. Er war sogar 50 Jahre im Dienst und ließ sich auf die Grabplatte schreiben: „Mach mir das mal nach, dann sprechen wir darüber!“ Auch auf der alten Glocke stehen sowohl weltliche als auch geistliche Repräsentanten. Die alte Schule neben der Kirche wurde 1881 gebaut – zu einem Drittel mit Geld der Kirchengemeinde, und bis 1918 hatte der Superintendent die Schulaufsicht.

Auf dem Ölbild ist schon der „Lutherrock“ zu sehen, also der schwarze Talar mit Beffchen, der uns bis heute als Pfarrerkleidung vertraut ist. So soll Luther als Professor in Wittenberg gekleidet gewesen sein. Allerdings gehörte dies wie vieles zu den „Adiáphora“, den Nebensächlichkeiten. Luther bekam einmal einen Brief aus dem Brandenburgischen von einem besorgten Pfarrer: Der Fürst erlaube ihm jetzt wohl, evangelisch zu predigen, aber er müsse die alten Gewänder aus katholischer Zeit im Gottesdienst anziehen – ob er das machen könne? Und Luther antwortete ihm, wichtig wäre doch das Wort, was er predige – da könnte er notfalls auch in Unterhosen da stehen.

Viele Jahrhunderte blieben also die alten Messgewänder noch in Gebrauch, in Gadegast zum Beispiel; dort haben wir auch (ungefähr alle 100 Jahre) auch eine Quittung über die Anschaffung eines neuen Messgewandes. Erst im Jahre 1817 verfügte der dann zuständige preußische König den schwarzen Talar als einheitliche Dienstkleidung der Pfarrer. (www.seyda.de/gadegastgeschichte.htm)

Da hatte sich in Seyda viel verändert: Sachsen hatte mit den Franzosen gekämpft und war im Befreiungskrieg gegen Preußen und Russen unterlegen gewesen. Unser Gebiet kam zu Preußen, die preußische Provinz Sachsen entstand, die bis vor kurzem noch  im Gebiet der „Kirchenprovinz Sachsen“ zu erkennen war – bis sie sich mit Thüringen zur „Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland“ vereinigte. Der preußische König wurde zuständig. Sein Königshaus kam aus Hohenzollern, also aus Süddeutschland, und war also von der Reformation, die in der Schweiz ihren Ausgang nahm, geprägt, „reformiert“. Schon seine Vorgänger hatten versucht, die zumeist lutherischen Untertanen und die Reformierten in einer Kirche zu vereinigen, was nicht gelungen war. Nun wurde es schlauer angefangen: Es gab eine Union, wie ein Dach praktisch, über lutherische und reformierte Gemeinden. Jede Gemeinde konnte also in ihrem Bekenntnisstand bleiben. Der König, der nebenbei ein Hobby-Liturgiker war und über seinen Freund, den Zar Alexander (Alexanderplatz!), einen russischen Musiker, Bogatzky, kennengelernt hatte, schuf eine eigen Unionsagende, also ein Gottesdienstbuch mit den entsprechenden Gebeten und Singstücken. Jede Gemeinde, die diese Agende freiwillig einführte, bekam ein Exemplar mit einer  persönlichen Widmung in Goldschrift. Ich habe so ein Buch zum Beispiel in Morxdorf unter einer Kirchenbank gefunden. In Seehausen aber, da zogen die Bauern in diesen Tagen vor das Pfarrhaus, hielten ihre alten Gesangbücher in die Höhe und riefen: „Wir sind Lutheraner!“

Auf dem Seydaer Kirchplatz steht die „Befreiungslinde“, eine kaukasische Linde (erinnernd an die Waffenbrüderschaft von Russen und Preußen), jetzt 200 Jahre alt. Der andere Baum ist eine Luthereiche, 1883 zum 400. Geburtstag Martin Luthers gepflanzt.

In diesem Jahr, 1883, begann auch ein großes Liebeswerk in Seyda, was seine Wurzeln bei dem großen lutherischen Theologen Friedrich von Bodelschwingh hat. Dieser hatte in guter lutherischer Tradition der tätigen Nächstenliebe in Bethel eine Arbeiterkolonie gegründet. Sein Verwandter, Gustav von Diest, tat dies 1883 in Seyda. Er sah in den durch die große Wirtschaftskrise Obdachlosen, die in Massen durch das Land zogen, die „Brüder von der Landstraße“, denen man „Arbeit statt Almosen“ geben muss: Also auch hier eine gute lutherische Sicht auf die Individualität des Menschseins, den persönlichen Wert eines jeden Menschen. (www.seyda.de/heide.htm )

„Brich dem Hungrigen dein Brot. Die im Elend wandern, führe in dein Haus hinein, trag die Last der andern.“ So dichtete es Martin Jentzsch in dem Gesangbuchlied Nr. 418, er wurde in Seyda geboren, sein Vater war in der Gründerzeit der Arbeiterkolonie dort tätig, und er saß vor dem Altar in der Seydaer Kirche: „Brich uns Hungrigen dein Brot, Sündern wie den Frommen, und hilf, dass an deinen Tisch wir einst alle kommen.“

Lutherisch geprägt war in diesen Zeiten auch ein großer Teil der Missionsbemühungen in Tansania, dem damaligen „Deutsch-Ostafrika“. In Gadegast erinnert eine alte Missionsfahne daran, die über der Empore hängt. Damals gab es in Gadegast Missionsfeste, wo zum ersten Mal ein Schwarzer zu Besuch war – und die Gadegaster wie auch die Gemeindeglieder der anderen Orte haben gespendet für Missionsstationen: Kirche, Schule, Krankenhaus. Von einer solchen ehemaligen lutherischen Missionsstation haben wir regelmäßig Besuch: Aus Lugala in Tansania. Ein Stück der lutherischen Weltkirche, zu der wir gehören, und an der unsere Gemeinden mitgebaut haben.

Auch die Lutherkirche in Leinefelde im Eichsfeld wurde mit Spenden aus Gadegast finanziert, 1886. Genau aufgeschrieben ist, wie viel jede Familie dafür gegeben hat. Das „Gustav-Adolf-Werk“ baute für die Evangelischen in der Diaspora (das heißt „in der Zerstreuung“, „in der Minderheit“) diese Kirche.

Im Jahr 1886 wurde die Kirche in Ruhlsdorf gebaut. Patron war Carl Traugott von Hülsen, er hat sie gestiftet. Er hat mit seinem Leben ein besonderes Zeugnis lutherischer Frömmigkeit gegeben. Nicht nur, dass der Pastor bei seiner Leichenrede erwähnte, „keine Schwelle“ sei ihm „zu niedrig“ gewesen, er habe seine Landarbeiter, wenn sie krank waren, besucht, um mit ihnen zu singen und zu beten. Nein, er hat auch jene allgemeine Feuerversicherung für die Provinz Sachsen und später für ganz Deutschland organisiert, die viele Menschen vor Verelendung und großer Not bewahrt hat. Und er ist im Reichstag aufgetreten, und zwar gegen Bismarck im Kulturkampf. Er machte klar, dass er als Lutheraner die Maßnahmen gegen die katholische Kirche nicht gutheißen könne – er war der erste, der den Mut hatte, im Reichstag so zu sprechen, und, wie wir wissen, hat Bismarck diese Sache aufgeben müssen. Im Vorraum der Ruhlsdorfer Kirche ist das Grabkreuz Carl Traugott von Hülsens zu sehen, mit dem Bibelspruch: Jesus Christus spricht: „Ich lebe, und ihr sollt auch leben!“ Auch das Abendmahlsgeschirr hat er (neben der ganzen Kirche) gestiftet. Seine Nachfahren halfen uns im letzten Jahr mit einer großzügigen Spende, das große Kirchendach zu decken und setzen so die Tradition ihres Ahnen fort. (www.seyda.de/2014-2.htm)

Die Ausstattungen unserer Kirchen zeigen auf ihre Weise, was den Gemeinden wichtig war und ist: So findet sich auch in Naundorf ein Kanzelaltar; in Gentha war es bis vor 100 Jahren einer (ein altes Foto an der Westseite der Kirche lässt dies erkennen); in Gadegast steht in der Mitte ein Bild von Christus, der mit ausgebreiteten Armen auf uns zukommt; in Zemnick ist die Ostergeschichte mit Maria von Magdalena auf einem bunten Glasfenster der zentrale Blickfang. Den Kontrast merkt man vielleicht erst, wenn man etwa einmal nach Ostfriesland fährt, wo in den reformierten Kirchen kein Bild zu sehen ist, nur eine Kanzel in der Mitte, und ein „Klapptisch“ in der Ecke steht, der nur aufgestellt wird, wenn Abendmahlsfeier ist.

Ein Zettel für Abkündigungen aus den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts in Gadegast, gefunden beim Saubermachen unter einer Kirchenbank, kündet von der „Beichte für die Jugend“, und in Gadegast steht tatsächlich hinter dem Altar noch ein Beichtstuhl. Luther hatte auch diese Form der Beichte ja nicht abgeschafft – noch 1817 wurden bei der Renovierung der Schlosskirche in Wittenberg die Beichtstühle wieder eingebaut – sondern er hatte nur den Zwang zur Beichte kritisiert und den Irrtum, dass man da etwa alles benennen könnte.

Dass die Gemeinde sich aus Wort und Sakrament konstituiert, wird auch an dem Kirchenbau in Meltendorf sichtbar. In dem kleinen Bauerndorf abseits des Fläming gab es von alters her keine Kirche, der Weg bis nach Elster war weit. Der größte Bauer, Bröse, baute Mitte des 19. Jahrhunderts ein neues Wohnhaus und ließ in seiner Mitte eine Kirchstube errichten. Später dann, 1896, baute das Dorf gemeinsam und aus eigener Kraft eine eigene, kleine Kirche. Sie ist deshalb bis heute in kommunaler Hand. In diesem kleinen Dorf gab es einen lebendigen Kirchenchor, der über Jahrzehnte jeden Sonntag in der Kirche sang. Der Elsteraner Pfarrer freilich kam nicht so oft, so „besorgte“ man sich Ersatz, etwa aus Gadegast – oder gar aus Piesteritz; mit viel Aufwand: Um das Wort Gottes zu hören. (www.seyda.de/2014-1.htm)

Das Reformationsjubiläum 1917 fiel in die Zeit des Ersten Weltkrieges. In der Gadegaster Kirche haben wir aus diesem Jahr noch ein „Nagelkreuz“, für jeden Nagel wurde eine Spende für eine Gabe an die Soldaten gegeben. Luther im Dienste des Nationalismus, auch das hat es gegeben, bei uns.

Die Kirchenausmalung in Seyda 1935 – nachgezogen von einem katholischen Kirchenmaler 1955 – zeigt das Wappen Luthers und Melanchthons, das Lied „Ein feste Burg“ sowie zentrale Bibelverse. Ähnlich ist es in der Ruhlsdorfer Kirche, wobei Wesentliches dort bisher nicht mehr entziffert werden kann. Lutherbilder aus der Zeit um 1900 gibt es in Gadegast und in Ruhlsdorf (dort auch Melanchthon), und aus dem 18. Jahrhundert ein Gemälde der beiden von Siebenhaar in Öl.

Die „Trotzigkeit“ des lutherischen Glaubens kann man im Leben und Wirken von Pastor Hagendorf erkennen, der 1938 bis 1954 in Seyda tätig war. Erstmals ins Visier der GeStaPo geriet er, weil er in die Antwortbriefe zu Ahnenanfragen zum Ariernachweis eine Spendenbitte für Judenchristen einfügte. Wegen kritischer Äußerungen kam er in Haft. Nach dem 17. Juni 1953 klopften zwei Streikleiter aus Wolfen und Bitterfeld an seine Tür: „Einer muss uns aufnehmen! Das hat Jesus gesagt!“ Der Pastor tat dies, verhalf ihnen zur Flucht – und wurde daraufhin wieder eingesperrt. (Vgl: „Einer muss uns aufnehmen, das hat Jesus gesagt. Der 17. Juni 1953 im Seydaer Pfarrhaus.“ (www.seyda.de/1953.htm, www.seyda.de/2014-6.htm)

Die Zugehörigkeit zur lutherischen Kirchenfamilie der Welt ist uns seit 2003 ganz handgreiflich deutlich geworden. Damals gab es einen Pfarreraustausch mit Baltimore/USA. Pastor Keith Hardy war zweimal je einen Monat zu Gast und staunte: „In jedem Dorf eine große Kirche in der Mitte, und die ist lutherisch!“ Nach dem Pfarrer-Besuch (er kam mit seiner Frau) folgten Gemeindeglieder der Epiphany Lutheran Church aus Baltimore, auch in diesem Jahr wollen sie, sogar über einen längeren Zeitraum, drei Monate lang, kommen. In der Naundorfer Winterkirche hängt ein Kreuz aus rotem Glas, aus Baltimore.

Die Gemeindegruppe aus Seattle, die im Jahr 2005 half, die Mellnitzer Kirche sowie das CVJM-Haus in Seyda zu renovieren, kam von der „Westside Presbyterian Church“; „Presbyter“ ist das das griechische Wort für „Älteste“, sie kommen aus der reformierten Tradition, waren aber auch  mit uns gemeinsam auf den Spuren Luthers. Ja, dies war der Auslöser der ersten Begegnung, ausgerechnet am 11. September 2001. Überhaupt hat uns das Interesse an der Reformation, auch am Jubiläum 2017, zu mancherlei Kontakten verholfen: Etwa besucht uns regelmäßig ein großer Chor der größten lutherischen Universität in den USA, aus Valparaiso bei Chicago. 50 Studentinnen und Studenten sangen bei Konfirmationen in Gentha und Seyda sowie an der Kapelle in Mark Zwuschen. Dieser Chor, der inzwischen eine Partnerschaft zum Thomanerchor in Leipzig hat und auch beim Staatsakt der Bundesregierung zum Reformationsjubiläum singen soll, hatte zuerst mit uns hier Kontakt und kommt deshalb in großer Treue auch in unsere kleinen Orte und Gemeinden. Andere Reformations-Besucher konnten wir aus Dänemark (Bischöfin Christiansen zum Fest der Kirchensanierung in Gentha 2015), Tschechien (Böhmische Brüder) und aus Polen (Masuren) begrüßen. (www.seyda.de/neuewelt.htm)

Zu einem Dorfjubiläum in Naundorf spielte die Kirchengemeinde die Dorfgeschichte in mehreren Szenen nach, zu Gast war Bernhard Naumann, der „Luther“ aus Wittenberg: Denn Luther kam natürlich auch vor!

Besondere Begegnungen gab es über das Zentrum des Lutherischen Weltbundes: Jeweils eine Gruppe von ca. 16 Gästen kam für einen Nachmittag und Abend in zwei Kirchengemeinden: Wie bei der Olympiade, aus allen Erdteilen: Lutheraner aus Simbabwe, Lettland, Hongkong, El Salvador, Kanada, USA, Ghana, Sambia, Indien, Kolumbien, Schweden, Dänemark… Wechselseitig ein großes Erlebnis!

Schließlich brachte die Flüchtlingshilfe in den vergangenen Monaten erste Versuche arabischer Führungen durch Wittenberg und der Beschreibung der Reformation für Menschen aus einem ganz anderen Kulturkreis. Dass man eben ein „Ticket“ fürs „Paradies“ nicht kaufen kann, sondern es durch Jesus geschenkt bekommt. Dass es nicht auf die Leistung ankommt, sondern auf die Liebe Jesu zu jedem Einzelnen von uns – das steht im Kontrast zu allem Leistungsdenken, im Islam wie auch in unserer modernen westlichen Gesellschaft.

Dass Luthers Geist lebendig ist unter uns, daran erinnert auch die Kapelle in Mark Zwuschen mit ihrer Spitze, 2011 aufgesetzt. Da wird – in Metall – das wehende Grabtuch dargestellt, was schon auf den Cranachbildern zu sehen ist. Und es steht „Vivit!“ dabei, „Er lebt!“, Jesus lebt – die österliche Botschaft, von der Lutherrose abgeschrieben, die durch die Zeiten geht und eben froh und getrost macht. (www.seyda.de/kapelle.htm)

Vieles ist „lutherisch“, was wir gar nicht merken – wie ein Fisch, der nicht merkt, dass das Wasser ihn umgibt – erst, wenn es fehlt, wird´s schwierig.

Dass heute die Geschenke zu Weihnachten gegeben werden und nicht, wie ganz früher, am Nikolaustag: das geht auf Martin Luther zurück. Auch das BaFöG für Studenten, natürlich das evangelische Pfarrhaus mit Pfarrfrau.

 

 

Die Gedanken Luthers sind in Seyda durch die Zeiten erhalten geblieben: Dass wir aus Gottes Gnade leben – und dass das Freiheit schenkt von vielen anderen Heilslehren (wie die vom Geld, mit denen Tetzel zu tun hatte); dass das jeder selbst in der Bibel lesen können soll – deshalb die Bemühung um Bildung und Bibel; dass der Nächste unsere praktische Hilfe braucht; dass wir uns freuen können an den guten Gaben Gottes – und, vielleicht gerade in unseren Tagen wesentlich: dass wir eine Hoffnung haben, die uns – selbst wenn morgen die Welt unterginge – doch heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen lässt.

„Gott geb uns allen

seiner Gnade Segen,

dass wir gehen auf seinen Wegen

in rechter Lieb

und brüderlicher Treue,

dass uns die Speis nicht gereue.

Kyrieleison.

Herr, dein Heilig Geist

uns nimmer lass,

der uns geb zu halten rechte Maß,

dass dein arm

Christenheit

leb in Fried und Einigkeit.

Kyrieleison.“

Abendmahlslied Martin Luthers,

gesungen in Seyda seit 500 Jahren.

EG 214,3

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„Und

     solches

          that

             Gott

                  an

                     unß

 

Abgebrannt.

Über Feuerflammen in Kirchen in Seyda und Umgebung.

Geschrieben auf Schloss Mansfeld am Vorabend von Invokavit 2016.

„Die Güte des Herrn ist´s, dass wir nicht gar aus sind. Seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende.“

Klagelieder Jeremias 3,22

 

Im August 1708 brennt die Seydaer Kirche bis auf die Grundmauern ab, dazu das Pfarrhaus und fast die ganze Stadt. Die Brandkatastrophe, entstanden durch den Schuss eines Jägerburschens auf ein Strohdach, überlebte unser Städtchen nur durch den christlichen Gemeinsinn der sächsischen Städte. Ein „Liebesopfer“ und eine „Liebessteuer“ für Seyda wurden erhoben, in Torgau, Wurzen, Oschatz… Und so konnte die Stadt wieder aufgebaut werden.

 

Superintendent und Pfarrer Andreas Gormann rettete sich in letzter Minute vor den Flammen, mit seinen Kindern an der Hand. Aber er verlor seine ganz Habe, fand im Pfarrhaus in Gadegast Zuflucht und musste die Gottesdienste behelfshalber im Amtshaus feiern, was vor dem Feuer gerettet werden konnte. Mit einer unglaublichen Energie schaffte er es, Menschen und Mittel in Bewegung zu setzen und innerhalb von drei Jahren die Kirche wieder aufzubauen. Freilich hatte sie nun keinen großen Turm mehr, sondern nur einen Dachreiter aus Fachwerk, und statt der früher fünf Glocken konnte erst im Jahre 1717, neun Jahre später, zum Reformationsjubiläum, wieder eine Glocke auf den Turm gebracht werden. „Den Freudenthon evangelischer Christenheit ins Künftige zu vermehren“ – der Zweck der Glocke ist auf ihr geschrieben. Gormann hatte es erlebt: Die Katastrophe verstand er als Gericht Gottes, und den Neuanfang als großes Geschenk.

In seinem Bericht in der Turmkugel wechselt er freilich die Sprache, als er auf die eigentliche Ursache, die er für den Brand ausgemacht hat, zu sprechen kommt. Auf Lateinisch schreibt er: „Die Stunde des Unglücks kam über die im Magdeburger Bereich liegende Kirche in Seyda! Gleichzeitig mit dem innerlichen Zerfall ist auch das heilige Gebäude in Seyda eingestürzt. Gerecht ist der Herr, und gerecht ist sein Gericht. Unsittlicher Lebenswandel, unglaubliche Gotteslästerungen, giftigste Täuschungen, höchste Heuchelei hat Gott in Seyda lange genug mit großer Geduld ertragen. Jetzt aber hat er beschlossen, dem Frevel die Maske der Frömmigkeit zu entreißen und diese Schlechtigkeit aufzudecken.“ In deutscher Sprache setzt er dazu: „Und solches that Gott an unß anno 1708, den 28. August von 11 Uhr Vorm(ittags) bis gegen zwei Uhr Nachm(ittags)...“

Am 1. Advent 1711 konnte die neue Seydaer Kirche eingeweiht werden. In unseren Zeiten sollte der 300. Geburtstag der Kirche denn auch gebührend gefeiert werden, der Dank für den Wiederaufbau wurde nun ergänzt mit dem Dank für 300 Jahre, in dem in dieser Kirche Gottes gutes Wort zu hören war und viele Menschen – und zwar die, mit denen wir eng verbunden sind, unsere Vorfahren und Nachbarn und auch wir – Freud und Leid vor Gott bringen konnten, getauft und konfirmiert worden sind, geheiratet haben. 300 Kerzen leuchteten zu diesem Anlass in der Kirche, die ansonsten wegen des 1. Advents mit vielen grünen Zweigen geschmückt war. 300 Kerzen, genau abgezählt – meist waren es Teelichte, rechts und links vom Altar auf den Übergängen zur Empore hin, und natürlich auf dem Altar selber. Jede stand für ein ganzes Jahr Segen, Freude, Kraft und Leben.

Die Kirche war gut gefüllt, ich hatte im hinteren Teil unter der Empore noch einen Platz bekommen. Ein weitgereister Männerchor, aus Moskau, füllte mit seinen kräftigen Stimmen die Kirche und hielt alle in seinem Bann. Plötzlich erhob sich eine große blaue Stichflamme am Altar und zog alle Blicke auf sich. Die kleinen Flämmchen der Teelichte hatten sich zu einer vereinigt. Sie züngelten an dem großen, zum Glück noch frischen Tannengrün. Der Gesang ging weiter, die Sänger merkten zunächst nur die gebannten Blicke der Zuhörer, die weit aufgerissenen Augen und Münder und schrieben dies vielleicht noch der Faszination der tief in die Seele sprechenden russischen Musik zu. Selten habe ich es in dieser Geschwindigkeit bis zum Altar geschafft – und begann mit kräftiger Trompetenlunge zu pusten. Die Flamme vervielfachte sich so durch die Luftzufuhr und schlug zurück: Ich verbrannte mir ganz buchstäblich so richtig den Mund.

Geistesgegenwärtig kam nun ein Russe neben mich und erschlug mit seinem großen Liederbuch die Flammen. Das alles dauerte nur wenige Sekunden, und das Musikprogramm ging ohne Unterbrechung weiter. Mancher hat es vielleicht für eine besonders gelungene Einlage gehalten, um die Macht der Flammen, die vor 300 Jahren alles vernichtet hatten, zu demonstrieren. Die Kirche war nun nicht nur mit vielen Menschen und herrlichem Gesang, sondern auch mit Brandgeruch gefüllt. Mit großer Dankbarkeit im Herzen setzte ich mich wieder auf meinen Platz. Noch lange brannten mir danach die Lippen, und das Rasieren konnte ich mir für einige Zeit sparen.

 

„Ich bin nicht gekommen, Eure Häuser und Eure Scheunen anzuzünden!“ so begann einmal ein Seydaer Pfarrer seine Antrittspredigt. „Ich bin nicht gekommen, Eure Häuser und Eure Scheunen abzubrennen, sondern ein Feuer in Euren Herzen für unseren Herrn Jesus Christus zu entzünden.“

Einen flammenden Predigteinstieg hatte ich auch einmal in der Naundorfer Kirche. „Liebe Gemeinde! In dieser Woche ist um ein Haar mein ganzes Haus abgebrannt. Die Flammen schlugen schon hoch. Gott dem Herrn und einem Naundorfer habe ich es zu verdanken, dass meine Familie und ich am Leben sind und wir auch heute Nacht unversehrt zuhause schlafen konnten…“

Mit großer Eindringlichkeit hatte mir der Naundorfer Feuerwehrchef, Herr Bolze, in den Ohren gelegen, doch Rauchmelder in meinem Haus anbringen zu lassen. Ich muss zugeben, es war mir schon ein wenig viel gewesen. Wenn er es einmal gesagt hätte, hätte es eigentlich gereicht, dachte ich mir. Jedenfalls hatte ich es mir zu Herzen genommen und tatsächlich die Geräte angeschraubt.

Und nun stand der Topf auf dem Herd und ein Nuckel darin, er sollte einmal richtig  „ausgekocht“ werden, also durch das kochende Wasser von Schmutz und Bakterien befreit und wieder für den Babymund einsetzbar sein. Ja, aber er war vergessen worden. Das Wasser kochte und kochte und wurde weniger und immer weniger. Der Nuckel lag auf dem Boden und wurde heißer und heißer, zog sich zusammen. Der Topfboden fing an zu glühen, der Nuckel auch. Er entzündete sich. Eine Flamme schlug auf, groß genug, die Dunstabzugshaube zu erreichen. Mit ohrenbetäubendem Lärm riss mich der Rauchmelder aus den Federn, ich eilte zur Küche und sah die Flammen. Gerade noch rechtzeitig, um das Schlimmste zu verhindern!

Der Predigteinstieg lief darauf hinaus, auf ein gutes Wort zu hören -  es zu befolgen. Und dass es wichtig ist, auf Gottes Wort zu hören – eben damit unser Leben nicht in einer Katastrophe endet.

 

Die Zeitungsausträger sind früh am Morgen unterwegs in unseren Orten. Schon weit vor Sonnenaufgang gehen sie von Haustür zu Haustür. So auch in Ruhlsdorf, wo die Kirche mitten im Ort steht. Der Frau fiel auf, dass aus der Kirche ein Lichtschein kam. In solcher Herrgottsfrühe, zu solch „unchristlicher Zeit“, so gegen 4.30 Uhr, doch recht ungewöhnlich. Sie hat es nicht für sich behalten, sondern einem Ruhlsdorfer Bescheid gegeben. Auch der behielt es nicht für sich, sondern gab es einem weiter, der einen Kirchenschlüssel hat. Und der ist dann losgegangen – und fand, dass eine Kerze am Altar noch brannte. War sie vergessen worden? Hatte sie sich wieder entzündet aufgrund der Restwärme? Die Altarkerze war jedenfalls recht klein geworden, etliche Tage hatte sie schon gebrannt. In der Folge wurden überall die hölzernen Kerzenständer aus den Kirchen verbannt.

 

Aber all´ diese Vorsorge allein hilft nicht!

Jedes Jahr zu Ostern bekommen wir aus dem Diest-Hof wunderbare Osterkerzen, reich und sinnvoll verziert und ein großer Schmuck, eine sichtbare Erinnerung auch an die Auferstehungshoffnung: Dass das Licht stärker ist als die Dunkelheit, der Tod durch Jesus Christus besiegt ist. Und ein Sichtbarmachen der Verbundenheit der Kirchengemeinden mit dem Diest-Hof als einem Ort tätiger Nächstenliebe.

Zum Osterfest entzündet leuchten die Kerzen dann normalerweise zu allen Gottesdiensten, das ganze Jahr hindurch. Sie sind dick und rund, so dass sie das gut schaffen: Auf dem Klavier in der Seydaer Winterkirche kann man eine ganze Galerie von Osterkerzen aus vielen Jahren bewundern. Jedes Jahr werden sie anders gestaltet.

Eine Kerze in Ruhlsdorf aber hat es nicht geschafft, sondern andere Wirkung hinterlassen. Auch sie brannte nach einem Gottesdienst noch weiter. Direkt unter dem großen hölzernen Kreuz stand sie in der Mitte des Altars, auf einer schönen weißen Tischdecke, die über den Altaraufbau aus Holz gelegt war. Sie brannte und brannte, Tage und Nächte – alle vierzehn Tage nur ist ja in diesem Dorf Gottesdienst. Als ich wieder an einem Sonntag in die Kirche kam, wunderte ich mich: „Wo ist die Osterkerze?“ An ihrer Stelle war ein kreisrundes Loch in die Decke gebrannt – kreisrund, keinen Zentimeter darüber hinaus, der Rest der Decke war unversehrt. Und auch im hölzernen Untergrund setzte sich das fort: kreisrund, etliche Millimeter tief – durchgebrannt. Und nichts weiter! „Gottes Güte ist´s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende!“ Dieser Bibelspruch, der Jahreslosung war – aus ganzem Herzen konnten wir ihn nun erneut sagen und singen.

Feuerflammen sind das ganze Jahr über in der Genthaer Kirche zu sehen: Am Altar, sie gehören zum Schnitzwerk und künden von dem Feuer des Heiligen Geistes, der in dieser Kirche am Wirken ist – ähnlich, wie die „Zwiebeltürme“ der orthodoxen Kirche solche Feuerflammen symbolisieren wollen. Es ist gut, dass die Genthaer Feuerwehr solch gute Verbindung zur Kirche hat. Es ist Tradition – schon seit DDR-Zeiten  -, dass die Kameraden im Abstand von mehreren Jahren – zuletzt 2009 – die Balken der Kirche mit neuem Anstrich versehen. Und auch zur Christvesper sind sie natürlich fast vollständig da. Die Genthaer Kirche hat nämlich – bis auf eine Ikea-Stehlampe an der Seite -  keine elektrische Beleuchtung, sondern wird am Heiligen Abend von ganz vielen Kerzen erhellt, die sich am Gold des Altars und in den Augen der Besucher spiegeln. Jeder Platz hat auch eine Kerze…

In der Morxdorfer Kirche feierte ich am 1. August 1993 um 8.30 Uhr meinen ersten Gottesdienst. Damals hielt man noch in einer Hand das Gesangbuch – und in der anderen, wenn die Lichtverhältnisse schlecht waren, und das sind sie oft wegen der kleinen Fenster – eine Kerze. Allerdings waren vom Superintendenten die Baumaßnahmen schon eingeleitet, so dass die Kirche noch in jenem Jahr elektrifiziert wurde. Aber auch jetzt werden die Bänke, die eben so angelegt sind, dass man etwas vor sich ablegen kann, entsprechend geschmückt. So hat jeder am Platz vor sich etwa zum Erntedankfest Kastanien oder zu Weihnachten Zweige – und natürlich Kerzen.

Im Oktober 2015 konnte die Fertigstellung einer großen Sanierung der Mellnitzer Kirche gefeiert werden. Begonnen wurde sie in Eigenleistung – Mellnitzer und eine Gruppe von Gemeindegliedern aus Seattle vom Pazifischen Ozean hatten den Innenraum mit neuer Farbe versehen: die Bänke, die Empore, den Altar und die Wände – bis auf die Ostwand, die aus denkmalschutzrechtlichen Gründen dem alleinigen Zugriff durch Restauratoren vorbehalten war. Und nun wurde auch diese vollendet, dazu Balken, Dach und Turm und Tür – und ein Spielplatz vor der Kirche gehörte auch dazu, seit einem Monat stand er unmittelbar vor der Kirche. Ein großes Werk, eine große Freude: So eine kleine Kirche, eine kleine Gemeinde, aber eine sehr große Bausumme und Hilfe aus der Nähe und aus der Ferne. Im Protokollbuch des Gemeindekirchenrates steht auf der ersten Seite die Verheißung Gottes für sein Volk: „Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.“ (Jes 42,3)

Nun wurde also dann mit Freude Weihnachten gefeiert, 20 Kinder führten ein Krippenspiel auf – die Maria kam aus Mellnitz, die anderen aus Morxdorf und Seyda. Und am Weihnachtstag geschah es wieder, dass eine Kerze nicht richtig gelöscht war, sondern einfach weiterbrannte. Diesmal war es einfach: Die Decke war frisch, auf der sie stand, die Temperaturen milder als zu Weihnachten üblich, und neben ihr schöne Sträuße mit frischem Tannengrün, dazu das Holzkreuz – alles in der frisch gemalten Kirche. Holz war noch ein wenig dazugekommen, Bildhauer Kuhrmann hatte extra einen neuen Kanzelfuß angefertigt, um die ursprünglich Ausstattung der Kirche wieder herzustellen.

Am Silvestertag war der nächste Gottesdienst. „Schon wieder!“ sagten manche. Und es hätte keine Stunde später sein dürfen! Die Kerze war heruntergebrannt, weniger als ein Millimeter trennte den brennenden Docht von der Altardecke. Noch genügte ein kurzes Pusten, und es war um die Flamme geschehen. Wenige Minuten später hätte der Altar in Flammen gestanden, über dem Altar ist eine Holzdecke, mit Ölfarbe bemalt. Die frisch wiederhergestellte „Himmelspforte“ wäre total verrust worden, wenn überhaupt von der Kirche noch mehr als die Grundmauern und ein Häufchen Asche übrig geblieben wäre. Das Jahr, in dem 5 Kirchen im Pfarrbereich saniert werden konnten – beinahe wäre es mit diesem Paukenschlag zu Ende gegangen. Aber: Gott sei Dank! So ist es nicht geschehen. Den ahnungslosen Mellnitzern, die sich auf einen ruhigen Jahresabschluss in der Silvesterandacht freuten, wurde mit einem Schlag neu bewusst, wie sehr wir von Gottes Gnade leben.

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BIBELWOCHEN im Seydaer Pfarrbereich

Zuerst in Seyda, dann in Gentha, jetzt (25.-28.1.) in Gadegast. 8.-12.2. in Naundorf (19.30 Uhr) . 15.-19.2. in Elster (19 Uhr). 22., 24., 25.2. in Zemnick.1.3. Morxdorf, 2.3. Mark Zwuschen. 8.-10.3. in Ruhlsdorf.

WELTGEBETSTAG. Frauen aus Kuba laden ein. 3.3., 19.30 Uhr Gentha. 4.3., 19.30 Uhr Gadegast. 4.3., 14.30 Uhr Ruhlsdorf.

12.-15.2. Konfirmandenfreizeit auf Schloss Mansfeld

TROMPETENFREIZEIT im Harz: 1.-4.2.

31.1.: "Besuchsgottesdienst" in Seyda, 9.30 Uhr.