Die
Geschichte
der
Kirche
in
Seyda.
2. Teil
Das kursächsische
Amt Seyda und die Reformation.
Die
„ordentliche“ Geschichtsschreibung für Seyda begann mit dem Jahre 1501. Da
kaufte der Kurfürst Friedrich der Weise die Herrschaft, das heißt „1
Stadt, 1 alten Schriftsassen mit 1 Dorfe, 15 Amtsdörfer und 9 wüste Marken von
den Schenken von Landsberg“. Der Kaufpreis betrug 20.000 Meißner Gulden. (anders
Hempel 23: 20.000 rheinische Goldgulden). Damit wurde
Seyda ein kurfürstlich-sächsisches Amt und war eines der drei Wittumsämter
zur Versorgung der auf dem Schloß Lichtenburg bei Prettin wohnenden kurfürstlichen
Witwen mit Lebensmitteln. Ein kurfürstlicher Amtsmann bezog das Schloßgebäude.
(SSLB 23.2.24).
Aus dem
Verkaufsbrief geht hervor, dass die Herrschaft Seyda vorher schon an den sächsischen
Kurfürsten verpfändet gewesen sein muß, denn Hans, Otto und Heinrich,
Schenken von Landsberg, bekennen im Verkaufsbrief u.a.: „so
haben wir seine gnaden mit sechs tausent gulden die wir schuldig vnd auff der
herrschafft Seyda vorschryben synt, zu entrichten“ (Thüringer
HauptStaatsarchiv Weimar, Ernestinisches Gesamtarchiv, Reg. Aa 960-967, Bl. 4
v).
„Solche Verpfändungen waren gerade am
Übergang von der Natural- zur Geldwirtschaft die Regel. Die Territorialbesitzer
versuchten damit häufig, ihre finanziellen Engpässe zu überwinden. Sehr häufig
konnten aber die verpfändeten Güter dann nicht mehr eingelöst werden und
gingen an den Gläubiger über.“ (Brief
aus dem Thüringischen Hauptstaatsarchiv Weimar vom 8.5.98, Frau Blaha). „Seyda
wurde kursächsisches Amt mit einem Vorwerk. Die Verwaltung und Gerichtsbarkeit
war dem "Amtsschösser" übertragen, der gleichzeitig die Steuern
eintreiben mußte. Neben der Wohnung des Schössers enthielt die Burg damals
noch einige Räume für Fürstenbesuche. In der Folge wurde es eines der 3
Witwensitze, der Kurfürstin Anna von Sachsen, die in der Lichtenburg wohnte. Im
Anfang des 16. Jahrhunderts verfiel das alte Schloß mehr und mehr.“ (Bärbel
Schiepel, Über das Amtshaus, 2.000).
1506,
als diese Herrschaft gefestigt war und auch im „Landbuch des Amptes“ schriftlich dokumentiert wurde, wird Seyda
erstmals „stedtchen“ genannt. 42
Ansässige zählte man, alle werden mit Namen aufgeführt, und da damit nur die
Männer mit Besitz gemeint waren, kann man die Größe der Stadt auf etwa 200
Einwohner schätzen. 20 Hufen, also ca. 160 Hektar, gehörten zur Stadtflur. 6 „Ackerleute“
werden genannt. Der Bürgermeister hieß Peter Jäger. (SSLB
19.2.24; Magdeburger Staatsarchiv).
Seyda ist
seitdem ein Ackerbauerstädtchen, deren Einwohner sich vielfach von Handwerk und
von Ackerbau gleichzeitig ernährten. Neben den „Hüfnern“, die Landbesitz
hatten, gab es die „Kossäten“, „Häusler“, „Gerthner“ und
„Hirten“, die nur sehr wenig Acker hatten und bei den Hüfnern arbeiten mußten
oder anderen Tätigkeiten nachgingen. Eine große Vielfalt von Handwerksberufen
war in Seyda über Jahrhunderte beheimatet.
In Seyda gab es
den größten Wollmarkt des Kreises Wittenberg und einen recht einträglichen
Flachsanbau. Alles war durch das Amt geordnet. Noch um 1800 war den zwanzig
Leinewebern genau vorgeschrieben, wieviel Vieh ein jeder Einwohner halten
durfte: zum Beispiel 1787 jeder Großerbe sechs Stück Anspann Vieh (Ochsen oder
Pferde), vier Kühe, vier Schweine inklusive einer Zuchtsau, drei Zuchtgänse
und diverses Kleinvieh. Ein „bloßer Hausgenosse“ oder „Einlieger“
durfte nur ein Schwein haben. Die Stadt selbst hatte keine eigene
Gerichtsbarkeit, diese lag beim Amt. Der Richter konnte „ordnen und setzen“.
Die Seydaer bekamen den Auftrag, einen Galgen zu errichten, das Holz dazu
bekamen sie vom Landesherrn.
Weniger
bekannt ist bisher, daß in Seyda ab 1509 ein kurfürstliches Gestüt aufgebaut
wurde, was bis in den Dreißigjährigen Krieg hinein Bestand hatte.
Das
Landbuch von 1506 beschreibt auch die kirchlichen Verhältnisse vor der
Reformation:
„die wüste
mark zu Tzwuschen gehort zur pfarre Seydow, die gericht und obrigkeit gehorn ins
ambt Seydaw. Item zur pfarre gehoren der zehnden von allem getreide uff der
Festmarke zu Morxdorf von allen huffen, davor muhs der pfarrer den leuten alle
kirchenrecht besorgen und umb den andern sonntag doselbist eine Messe bestellin“
(jeden zweiten
Sonntag) „Item
so gehört dem pfarrer ein caplan zu halden...
Item die Pfarkirch zu Melnitz ist geeignet zum altar
corporis Christi...“ (Magdeburger
Staatsarchiv).
Das
kirchliche Leben vor der Reformation war gekennzeichnet durch eine Fülle von Mißbräuchen.
Da war zum Beispiel ein Albrecht von Brandenburg Bischof und Erzbischof von
Magdeburg, Halberstadt und Mainz geworden, weil er dafür viel Geld bezahlt
hatte. Diese Ämter waren mit einer großen Macht verbunden: Er wurde
gleichzeitig Kurfürst des Deutschen Reiches und Reichskanzler. Albrecht
residierte wie ein großer Fürst. Und er hatte auch ständig Geldbedarf, denn
um die Bestimmungen, die solch eine Ämterhäufung verbaten, zu umgehen, mußte
er 24.000 Dukaten (heute etwa 5 Millionen Mark) aufbringen.
Er entdeckte
eine ganz besondere Einnahmequelle: den Ablaßhandel. Es wurde gelehrt, dass die
Kirche durch viele Heilige wie Anna und Martin und Elisabeth einen großen
Schatz an guten Werken angehäuft hätte. Auf der anderen Seite gab es die Lehre
vom Fegefeuer, in das jeder käme, der Sünden begangen hatte, um sie zu läutern.
Natürlich war die Angst vor diesem Fegefeuer groß, weil es auch drastisch
ausgemalt wurde. Nun bot der Ablaß die Gelegenheit, jene Fegefeuer-Strafen
abzutragen, indem man aus dem Schatz der Kirche (den guten Werken der Heiligen)
etwas erwarb, um es für sich einzusetzen. Diese Lehren, von Menschen erdacht,
machte sich Albrecht zu nutze. Er verkündete einen Ablaß für seine Gebiete. Für
alle Arten von Vergehen konnte man nun Zettel erwerben, in dem einem bestätigt
wurde, dass man dafür von Gott nicht bestraft würde. So eine Form gab es noch
nie: marktschreierisch wurde dieses Angebot verbreitet.
Der Papst hielt
mit seinem Siegel dafür her, dass die Zettel auch wirksam sein sollten, und den
Ertrag teilten sich Albrecht und der Papst, der davon den Petersdom in Rom
erbauen ließ, der heute noch steht.
Ein Mönch,
Tetzel, wurde beauftragt, diesen Ablaßhandel zu betreiben. Dieser Tetzel wirkte
besonders in Jüterbog, hier ganz in der Nähe. Dort steht heute noch der große
Kasten, in dem das Geld gesammelt wurde, und sein Spruch ist bekannt: „Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt!“
„Marktschreierisch und keck, wie selten jemand, unterzog dieser sich gern des
hohen Auftrags und lieferte bald große Summen ab; denn er verkaufte den Ablaß
auf Zauberei für 2, Vielweiberei für 6, Mord für 8, Kirchenraub und Meineid für
9 Dukaten.“
Die Leute kamen
täglich zu Hunderten (Urkundliche
Chronik 317), denn so eine Gelegenheit, in den Himmel
zu kommen, war einfach und einmalig. Man konnte sogar für schon Verstorbene
eine Verkürzung des Fegefeuers erlangen.
Dieser Ablaß
konnte nur in den Ländern des Albrecht gekauft werden, also in Jüterbog, in
Brandenburg, in Magdeburg, in Halle: aber nicht in den sächsischen Landen. So
zogen Ströme von Menschen aus Sachsen, also auch aus Seyda und Wittenberg, über
die Grenze, um sich die Gelegenheit nicht entgehen zu lassen.
Martin Luther
erfuhr davon im Beichtstuhl. Wenn er die Leute auf ihre Vergehen hin ansprach,
dass sie sich entschuldigen und ihr Leben bessern sollten, zeigten sie im
freudestrahlend die Ablaßzettel vor: Das sei doch alles nicht mehr nötig, weil
der schon bezahlt sei.
Daraufhin - also
zuerst aus seelsorgerlichen Gründen - protestierte Martin Luther gegen diesen
Handel, der die Leute davon abhielt, Gutes zu tun. Er legte offen, dass es sich
um eine von Menschen erdachte Konstruktion handelte, die keine Grundlage im Wort
Gottes, in der Bibel, hat. Dort steht im Gegenteil, dass Jesus am Kreuz für
unsere Sünden bezahlt hat und das für alle gilt, die sich im Glauben an ihn
halten. „So sehr hat Gott die Welt
geliebt, daß er seinen einzigen Sohn Jesus gab, damit alle, die an ihn glauben,
nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.“ (Joh
3,16). Der
Schatz der Kirche sind nicht die „guten Werke der Heiligen“, sondern „der Schatz der Kirche ist das Evangelium von Gottes
Herrlichkeit und Gnade“ - so heißt die 62. These, die Luther am 31.
Oktober 1517 an die Schloßkirche in Wittenberg nagelte: Der Beginn der
Reformation, der Erneuerung der Kirche.
Die
Jüterboger Stadtchronik berichtet weiter (317):
„Als Luther, gegen dessen Tadel die Wittenberger
sich durch Vorzeigung ihrer Ablaßbriefe rechtfertigte, in seinen angeschlagenen
95 Sätzen und in einer gehaltenen und gedruckten Predigt öffentlich gegen den
teuflischen Unfug aufgetreten war, entäußerte Tetzel seiner Keckheit sich noch
nicht. Er erklärte Luthern für einen Ketzer, ja, weil er als Dominikanermönch
die Rechte der Inquisition zu haben behauptete, ließ er auf hiesigen (dem Jüterboger)
Marktplatze einen Scheiterhaufen errichten und verbrannte auf demselben unter
großem Volkszulauf die Luther´schen, gegen seinen Ablaß gerichteten Lehrsätze,
drohte auch, daß Jeder, der den hochheiligen päpstlichen Ablaß verkleinere,
selbst zum Feuer verdammt werden solle... Jedenfalls war Tetzels Ablaß nun verdächtig
geworden, die Käufer blieben aus, er selbst sah sich Unannehmlichkeiten
ausgesetzt und entfernte sich demnach in der Stille.“
Diese weltberühmte
Auseinandersetzung zwischen Luther und Tetzel fand also in Jüterbog und
Wittenberg statt, und durch Seyda zogen die Leute, von den verschiedenen Lehren
hin- und hergerissen. Über die Ereignisse um Tetzel berichten viele
Geschichten, die von Generation zu Generation weitergegeben worden sind. Eine
bemerkenswerte Sage ist die, dass Tetzel, als er Jüterbog mit einem großen
Kasten voll Geld verließ, gleich hinter der Stadt von einem Ritter überfallen
wurde, der ihm alles abnahm. Tetzel schimpfte lautstark: „Der Teufel soll Dich
holen! Du wirst in der Hölle braten!“ Der Ritter aber lachte und zeigte einen
Ablaßschein: „Dafür habe ich schon längst bezahlt!“. Ein großer „Tetzelkasten“
steht noch heute in der Stadtkirche in Jüterbog.
(Brachwitz,
Geschichtliche Bilder, 21. Die Sage vom Tetzelkasten in Jüterbog, 30-34; Bild
vom Tetzelkasten 34).
Die
neue Sicht der Dinge brachte große Veränderungen. Es stellten sich viele Dinge
als von Menschen erdacht heraus, ohne Grundlage in der Heiligen Schrift: das
Klosterwesen, die lateinische Sprache in den Gottesdiensten, die weltliche Macht
der Bischöfe und des Papstes, die Ehelosigkeit der Priester, die
Heiligenverehrung, das Vorenthalten des Kelches für die Gläubigen beim
Abendmahl, die Vorherrschaft des Papstes in Rom und vieles andere. Vor allem das
Gottesbild änderte sich: Luther brachte das Evangelium ans Licht: Der drohende,
richtende Gott, vor dem man große Angst hatte, wendet sich uns in Jesus
Christus freundlich zu. „Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten, lieben
und vertrauen.“ so legte er das 1. Gebot aus.
Die
Reformation im Jahre 1517 durch Dr. Martin Luther hinterließ auch in Seyda ihre
Spuren. Zehn Jahre später fanden hier die ersten evangelischen
Kirchenvisitationen statt: also amtliche Besuche von Luther und seinen Freunden,
die wissen wollten, was die Reformation auf dem Lande für Früchte getragen
habe.
Sie fanden
teilweise sehr schlimme Verhältnisse vor. Viele hatten die „evangelische
Freiheit“ mißverstanden und gingen nun, wo es keinen Zwang mehr gab, nicht
mehr zur Kirche. Der Pfarrer war am Verhungern und war im Übrigen schlecht
ausgebildet. Es heißt, er konnte noch nicht einmal das Vater Unser. Martin
Luther versuchte die Dinge durch Predigen und das Verfassen von Schriften zu
bessern. Die Visitatoren schreiben in ihrem Bericht:
„Das
stetlein Seyda hat bisher einen eigenen Pfarrer gehabt, und ist allein gewesen
und hat doch neben dem stetlein zwei andere dorfer, als Marksdorff und lutschen
Seyda, mit dem pfarrecht versorget... Und domit das stetlein Seyda... so viel
statlicher und vleissiger mit dem wort Gottes, den heiligen sacramenten und
andern pfarrecht moge versorgt werden, ist dem pfarrer dieser zeit ein
geschickter und gelerter caplan zugeordnet worden.“ (Visitationsakte)
Weiter heißt
es, dass der Pfarrer dem Kaplan im Pfarrhaus eine Kammer mit einem gemachten
Bett und den Tisch oder 10 Gulden dafür gewähren muß.
Nach
seinem Besuch in Seyda schrieb Martin Luther den Kleinen und den Großen
Katechismus. Der „Kleine Katechismus für Haus, Schule und Kirche“ steht
noch heute in jedem evangelischen Gesangbuch. Darin sind die wichtigsten Stücke
des Glaubens (Zehn Gebote, Glaubensbekenntnis, Vater Unser, Taufe und Abendmahl)
kurz und einprägsam erklärt, und Generationen von Konfirmanden haben aus
diesem Buch gelernt. Ein Stück aus dem „Kleinen Katechismus“, den unsere
Großeltern noch ganz auswendig konnten:
Das achte Gebot
Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
Was ist das?
Wir sollen Gott fürchten und lieben,
dass wir unsern Nächsten nicht belügen,
verraten, verleumden oder seinen Ruf verderben,
sondern sollen ihn entschuldigen,
Gutes von ihm reden
und alles zum besten kehren.
(Übertragung
ins heutige Deutsch, aus dem Gesangbuch Nr. 806,1)
Ein Stück aus
dem Großen Katechismus, der als Anleitung für die „Pfarrherren“ gedacht
war:
Was heißt ein Gott haben oder was ist Gott?
Antwort:
Ein Gott heißet das, dazu man sich versehen soll
alles Guten und Zuflucht haben in allen Nöten... Worauf Du nu (sage ich) Dein
Herz hängest und verlässest, das ist eigentlich Dein Gott.
(Großer
Katechismus. Das erste Gepot. In: BSLK, 560).
Martin
Luther ordnete bei diesen Kirchenvisitationen auch an, dass das Dorf Labetz, was
früher zu Seyda gehörte (1436 wurde es von den Schenken von Landsberg von der
Stadt Wittenberg erworben -
HG 6/ 1927), mit Wittenberg gegen Schadewalde
getauscht wurde, was seitdem zu Seyda gehört. Auch dieser kleine Ort wurde
bereits 1385 das erste Mal erwähnt. In den alten Kirchenbüchern kann man von
Freud und Leid einer Familie Schade lesen, so dass der Schluß nahe liegt, dass
Schadewalde seinen Namen von dieser Familie her ableitet. Wenn auch die volkstümliche
Erzählung schön ist: Bei der Rodung soll einer gerufen haben: „Schade um den
schönen Wald!“
Bei
der Kirchenvisitation wurde auch Mellnitz zur Pfarrstelle in Seyda dazugenommen.
An der relativ engen Priesterpforte an der Kirche in Mellnitz kann man noch
heute sehen: Ein Pfarrer nur für Mellnitz konnte bei der Kleinheit dieses Ortes
wohl kaum leben. Morxdorf gehörte schon vorher zu Seyda dazu, ebenso wie Lüttchenseyda,
was bereits 1385 als Lutkensydow erstmals erwähnt wurde. (Staatsarchiv
Weimar, Kop.buch B1 95b).
Die
Reformatoren führten auch das Superintendentenamt ein: Superintendent heißt:
„über alle ausgestreckt“. Seyda wurde eine der ersten Superintendenturen,
also Sitz eines Superintendenten, der die Dienstaufsicht für mehrere Pfarrer
hatte. Diese Superintendentur bestand bis 1877.
Der
erste Pfarrer, der in Seyda die lutherische Lehre verkündete, war Bartholomäus
Rieseberg. Luther hatte wohl zunächst den Diaconus von Jessen, Wolfgang Wagner,
für die Pfarrei Seyda vorgesehen.
(Brecht III,270). Sein Pfarrer schickte ihn deshalb mit
einem Begleitbrief nach Wittenberg. Darin stand auch, dass Wagner zunächst
theologisch faul gewesen war. Er hatte sich jedoch gebessert, bedurfte aber des
weiteren Ansporns. Jedenfalls war er noch qualifizierter als viele andere
Pfarrer in Sachsen. (WABr
8,518f).
Es kommt aber
dann Bartholomäus Rieseberg (1492-1566) als erster reformatorischer Pastor nach
Seyda. Um die bewegte Zeit und seine Persönlichkeit zu schildern, sei hier ein
kurzer Ausflug in seine Lebensgeschichte gestattet:
Mit 17 Jahren
begann er zu studieren und kam 1518 nach Wittenberg, um Luther zu hören. Bei
vielen Reisen im östlichen Norddeutschland verbreitete er Martin Luthers
Reformgedanken und war bei den päpstlichen Priestern als Ketzer verschrien.
Deshalb mußte er immer wieder weiterziehen. Von Wanzleben bei Magdeburg nahm
ihn ein Mann mit nach Immenhausen in Hessen, um auch dort die neue Lehre zu
predigen. Er wurde gefangengenommen und 1523 nach Gräfenstein in den Turm
gesperrt. Als er hörte, dass man beratschlagte, ob man ihn verhungern,
verbrennen oder dem Papst ausliefern sollte, flüchtete er mit Hilfe einer
gutmeinenden Frau. Er kam wieder nach Wittenberg zu Luther, dem er seine Leiden
erzählte. Luther empfahl ihn nach Schweinitz als Kaplan. Der vertriebende König
Christian von Dänemark kam zu dieser Zeit nach Schweinitz, hörte Rieseberg
predigen und wurde ihm sehr zugetan. In Schweinitz erlernte Rieseberg von einem
getauften Juden, Bertrand Cramer, Hebräisch, die Sprache des Alten Testaments.
Nach einem kurzen Aufenthalt in Brehna kam er dann nach Seyda.
Bartholomäus
Rieseberg hatte auch hier manche Widerwärtigkeiten zu erdulden, wie sie oben
schon beschrieben sind. Der Landgraf von Hessen bot ihm seine beste Pfarre an.
Trotzdem blieb er aber auf Luthers Rat in Seyda, und zwar 13 Jahre (1527-1540),
und ging dann nach Gardelegen in seine Heimat zurück. Am 10. August 1566 ist er
an der Pest gestorben.
(Dümichen,
Gemeindebrief Seyda 8.5.98, 15; vgl. auch Brachwitz, Geschichtliche Bilder, 22.
Bartholomäus Rieseberg, ein Mitstreiter Luthers, 35-37.
HG: 24.8.1492 in
Mieste geboren!).
So
hat Martin Luther durch vielfältige Maßnahmen dazu beigetragen, auch die
Kirche in Seyda zu reformieren und dafür zu sorgen, dass das Evangelium von
Jesus Christus die Ohren und Herzen der Menschen hier erreichen kann.
Dieses
Evangelium wurde in den Mittelpunkt der kirchlichen Arbeit gestellt. Viele alte
Gebräuche, die dem nicht entgegenstanden, blieben aber auch bestehen. So ist
bezeugt, dass es noch vor hundert Jahren in unserer Kirche üblich war, sich bei
der Nennung des Namens von Jesus zu bekreuzigen. Auch das Knien in der Kirche
war noch lange Zeit üblich, ebenso wie das Beichtehören. Noch 1817 wurden bei
der Kirchenrenovierung der Schloßkirche in Wittenberg (!) die Beichtstühle
miterneuert! Vor 100 Jahren gab es bei uns auch noch Gebräuche, die jetzt nur
in überwiegend katholisch bewohnten Gegenden üblich sind, zum Beispiel das
Segnen der Felder. Ein alter Mann berichtete mir dazu eine Anekdote. Der Pastor
wurde auf das Feld hinausbestellt zum üblichen Feldersegnen und Bitten um eine
gute Ernte. Der Pastor kam auch und sah das Feld des Bauers an: es war schlecht
bestellt. Daraufhin machte er kehrt und rief laut aus: „Hier hilft nur
Mist!“.
Auch die
Erhaltung einer alten Marienstatue, die noch 1960 im Heimatmuseum zu sehen war,
zeigt, dass diese Dinge nicht radikal mit der Reformation verschwanden, wenn die
Marienverehrung auch aus dem Zentrum des Glaubens gerückt wurde.
Eine
große Sorge jener Zeit am Beginn des 16. Jahrhunderts war die „Türkengefahr“.
1529 standen die Türken vor Wien und bedrohten das christliche Abendland. So
wurde auch in der Herrschaft eine spezielle „Türkensteuer“ erhoben, um
entsprechend militärisch gerüstet zu sein. „Türkensteuerregister“ der
Stadt und des Amtes Seyda sind von 1531 bis 1541 nachweisbar.
Ein
Ereignis von welthistorischer Bedeutung fand im Jahre 1533 in Lochau, dem
heutigen Annaburg, statt. Gewiß hat es auch die Gemüter in Seyda sehr erregt.
Da gab es dort einen Pfarrer, Michael Stifel mit Namen, Freund Luthers und ein
gelehrter Mann. Er hat etliche Bücher geschrieben, die meisten über
Mathematik, und gilt als der Entdecker der Logarithmen. Jedoch hat er Mathematik
und Theologie in einer unguten Weise verbunden. Er „errechnete“ nämlich den
Weltuntergang aufgrund einiger Bibelstellen für den 18. Oktober 1533, früh um
8 Uhr. „Kaum hatte Stifel seine
Entdeckung der Gemeinde bekanntgegeben, so reisten aus der Nähe und Ferne, aus
Torgau, Mühlberg und anderen angrenzenden Städten, zuletzt sogar aus der Mark
Brandenburg und aus Schlesien, viele hundert fromme Seelen nach Lochau, um
Stifels Vorträge zu hören. An manchen Tagen nahmen oft gegen 500 bei ihm das
Abendmahl, um sich so den Weg zum Himmel zu bahnen. Stifel hielt sich sogar für
den letzten Engel, der die siebente Posaune blasen und dadurch das Ende aller
Dinge und den Eingang zum Himmel verkündigen sollte. Luther warnte und schrieb
Briefe, aber Stifel ließ sich in seinen Berechnungen nicht irre machen. In
einem Briefe meint Luther: ´Das Zusammenlaufen der Menschen dort nimmt so
sehr überhand, daß ich beinahe fürchten muß, es werde in jenen waldigen und
sumpfigen Gegenden ein Tumult entstehen.’ Der 18. Oktober des Jahres 1533 kam
heran. Von Wittenberg reisten auch einige Studenten nach Lochau. Einer von
ihnen, Peter Weller, gibt darüber folgenden Bericht: Um mich aufzuheitern,
reiste ich mit einigen Studenten nach Lochau. Wir kommen abends sehr spät dort
an. In dem Gasthofe, wo wir einkehrten, fand ich verschiedene Freunde, die sogar
aus Schlesien hierher gereist waren. Sie schienen mir sehr traurig und in
tiefes Nachdenken versunken. Als ich bescheiden fragte, wer sie eigentlich wären,
woher sie kämen und was sie Neues mitbrächten, trat der Älteste unter ihnen
auf und erteilte mir die Antwort, sie wären, gelockt durch die Ankündigung des
Jüngsten Tages, aus Schlesien hierher
gereist. Daß man hier, setzte er hinzu, auf einen solchen Mann wie Stifel wenig
Rücksicht nimmt, ist mir unbegreiflich, da er in meinem Vaterlande als ein großer
Prophet allgemein verehrt wird. Während dieser Unterredung traten mehrere
unbekannte Fremdlinge ein, ich zählte ihrer auf einmal zwanzig. Bald kam ein
neuer Trupp, und so folgte ein Zug dem andern, bis alle Winkel des Hauses von Gästen
angefüllt waren. Am andern Morgen stand ich sehr früh auf, noch ehe es hell zu
werden begann, und weckte meine Gefährten. kaum war dieses geschehen, so wurden
wir durch das Blasen eines Horns erschreckt. Ich hielt es für die letzte
Posaune und ermahnte die Umstehenden, die vor Furcht und Angst der kommenden
Dinge angstvoll bebten, sie sollten ihren Mut nicht sinken lassen. - Eigentlich
gab der Hirte dieses Zeichen auf dem Horn. Denn da nach der Verkündigung des
Propheten bei Erscheinung des Jüngsten Tages das Vieh zuerst sterben sollte, so
mußte der Hirte, um Schrecken zu verhüten, das sämtliche Vieh austreiben. Nun
strömte alles nach der Kirche zu. Man fing den Gottesdienst mit dem Gesange an:
Aus tiefer Not schrei ich zu Dir. Darauf verlas der Pfarrer die Epistel. Es
folgte der Gesang: Nun bitten wir den heiligen Geist. Dann ward das Evangelium
vorgelesen und zuletzt gesungen: Wir glauben all an einen Gott. Stifel bestieg
hierauf die Kanzel und erklärte das Evangelium mit wenig Worten. Dann ging er
zur Verkündigung des Jüngsten Tages über und hielt hierüber eine lange
Predigt. Als er damit zu Ende war, hob
er weinend seine Hände gen Himmel und rief mit voller Stimme: „Er kommt! - Er
kommt! - Er kommt!“ Mit diesen Worten verließ er augenblicklich, ohne den gewöhnlichen
Gruß an die Gemeinde, die Kanzel. Nun entstand ein allgemeines Heulen und
Wehklagen unter den Weibern, zu denen sich Stifel bei dem Heimgang zum Altar mit
den Worten wendete: „Erschrecket nicht, der Herr kommt als ein Bruder und
nicht als ein Feind!“ - Hierauf trat er vor den Altar, und man hielt das
Abendmahl, nach dessen Beendigung jeder wohlbehalten nach Hause ging.
Dies geschah gegen 9 Uhr. Als es 9 geschlagen hatte,
begaben sich die vom Kurfürsten verordneten Personen zu Stifel und führten ihn
auf einem Wagen gefangen nach Wittenberg ab. Hier ward ihm die weitere Amtsführung
untersagt. Er bekannte seinen Irrtum und versprach, sich dem Ausspruche des Kurfürsten
zu unterwerfen. - Nach Jahren ist Stifel wieder Pfarrer geworden und zwar in
Holzdorf, nachdem Melanchthon sich für ihn eingesetzt hatte.“ (Brachwitz, Geschichtliche Bilder, 23. Michael Stifel
und der Weltuntergang, 37-40).
Wie
sah der Pfarrer damals aus? Dies kann man zum Beispiel an den Rechnungen für
die gottesdienstlichen Gewänder ablesen. Im Jahre 1528 bei der Visitation wird
bestimmt, dass drei Meßgewänder zum weiteren Kirchengebrauch dienen sollen,
alle anderen aber werden verkauft. In den Jahren 1555 und 1574 werden zwei
Samtkaseln, darunter eine grünsamtene mit einem Perlenkranz, zwei Humeralien,
mit Perlen gestickt, zwei Alben, und eine grüne Samtstola angeschafft. Man kann
sich den Pfarrer im Gottesdienst also vorstellen in einem weißen Meßgewand mit
einer grünen Stola, dazu ein mit kostbaren Perlen bestickter Umhang. Die Gewänder
wechselten je nach Anlaß und nach der Zeit im Kirchenjahr. Bis heute gibt es
diese liturgischen Farben: violett im Advent und vor Ostern, weiß zu den
Christusfesten Weihnachten und Ostern, rot zu Pfingsten, zur Konfirmation und am
Reformationsfest, grün in der „festlosen“ Zeit im Sommer. (vgl.
Evangelisches Gesangbuch Nr. 953; Kaseln sind Meßgewänder, Alben sind weiße
Meßgewänder).
Eine
Episode besonderer Art, die sich auch in einer großen historischen Erzählung
von Heinrich von Kleist niedergeschlagen hat, war die des Kaufmanns Hans
Kohlhase aus Cölln an der Spree
(Kleist: „Michael Kohlhaas“). Er lag wegen eines in Sachsen
erlittenen Unrechts mit dem Kurfürsten von Sachsen in Fehde, 1534 bis 1539.
Dreimal ließ er am 9. und 10. April 1534 in Wittenberg große Feuer legen; im
Juli 1538 gab es bei Seehausen einen Überfall auf einen Kaufmann, Marzahna
wurde geplündert, Schmögelsdorf ging in Flammen auf. 1539 wurde Kohlhaas gefaßt
und hingerichtet. (Ausführlich:
Brachwitz, Geschichtliche Bilder, 8. Kohlhasens Fehde mit Kursachsen, 14-17; der
sich bezieht auf Burkhardt, Der historische Hans Kohlhase, Leipzig 1864 und
Destinata literaria et fragmenta Lusatica, XII. Teil Lübben, 1738).
Welche
Bedeutung das Städtchen Seyda im Kurkreis hatte, kann man auch daraus ablesen,
wieviele Familien ihre Söhne zum Studium nach Wittenberg schickten oder dort
verheirateten. Im ersten Jahrhundert des Bestehens der Wittenberger Universität
waren das immerhin 30: „Thomas Hofmann
de Sydow“ 1507, „Antonius Swartz“ 1513, „Christianus de Bonna adiutor in
Sidow“ 1530, „Franciscus Kratzer Sydaniensis“ 1546, „Georgius Schwartz
Sidoensis“ 1547, „Bartolomeus Bertholdt ex Sido“ 1549, „Johannes
Kuemmelberger vonn Sayda“ 1551, 1553 gleich fünf Bürgersöhne: „Adamnus
et Joachimus Felgetreb Sydoniensis“, „Casparus, Joannes et Georgius Rott,
Domini Pastoris caspari Rott in Sidau filii“. Die meisten wurden Pastoren
in den umliegenden Orten.
Ein „Casparus Rot vonn Nördlingenn“ wurde „beruffenn gen Seyda zum Priesterambt“, er war von 1541 bis 1544
Diakon in Seyda und dann von 1553 bis 1592 Oberpfarrer und Superintendent hier.
Ein „Andreas Örtel“ wirkte von
1562 bis 1572 als Diakon in Seyda.
Es gab auch
Ehebande zwischen Seyda und Wittenberg. Sieben Eintragungen dazu finden sich im
Wittenberger Trauregister allein von 1564 bis 1571. Sie nennen uns einige Namen:
„Martine Gammerman, Ein taglöhner, vnd jungkfraw
Elisabeth, Cleman Richters von Sida nachgelaßne Tochter diese sind den 16
Aprilis auffgebotn worden.“ (1564)
„Magister Georgius Roth von Sida, vnd junkfraw
Walburga, Nickel Hennigs, deß oeconomi tochter alhie, diese sint den 3.
Septembris auffgeboten, vnd den 11 Septembris in der Kirchn von dem Magister
Bernhardo Apitio gedraut worden.“
Wie
Luthers und die anderen Visitatoren es bestimmt hatten und es auch vorher schon
war, gab es über Jahrhunderte (bis 1920) in Seyda mindestens zwei Geistliche:
einen Diakon, der im Diakonat südlich der Kirche wohnte und auch die Dörfer
Mellnitz und Morxdorf zu versorgen hatte, und einen Superintendenten, der nördlich
der Kirche wohnte.
Im Jahre 1574
kommt ein „Kantor“ dazu, dem auch
die Versorgung der Küsterei angetragen wird. Im Jahre 1591 wird ein „Positiv“ für die Kirche beschafft, eine kleine, tragbare Orgel
also.
Krieg
überzog das Land im Jahre 1547, kurz nach Luthers Tod. Der Kaiser versuchte,
die reformatorische Bewegung zurückzudrängen und führte Krieg gegen die Fürsten,
die sich im Schmalkaldischen Bund zur Lehre Luthers bekannt hatten. Das
ernestinische Sachsen wurde überfallen, und der Kurfürst versuchte, das Land
zu verteidigen. Die Pfarrer und der Superintendent des Pfarrsprengels Seyda
traten zusammen und beschlossen, ihr Kirchensilber
und -gold abzugeben. So wurden schon damals alle alten Kelche,
Fahnenstangen, Oblatendosen zerhackt und zu Talern umgeprägt, um Söldner zu
bezahlen. Auch das gehört zur Seyd´schen Kirchengeschichte. „Im
ältesten Erbbuch (1506) heißt es: die Erbrichter und Hüfner sollen haben ein
gutes Pferd, Panzer, Eisenhut, Schwert und Armbrust; die Kossäten sollen haben
Schwert, Armbrust und Pfeile, Pumphosen.“ (Hempel
27).
Der Kurfürst
wurde dennoch besiegt, und sein Verwandter, der Albertiner Moritz von Sachsen,
übernahm die Herrschaft und die Kurwürde. Er stand in Koalition mit dem
Kaiser, konnte aber erreichen, dass die lutherische Kirche in diesem Gebiet
erhalten blieb. Von da an wird das Amt Seyda von Dresden her regiert.
Das Land wurde
durch Kriegsvolk verheert. So ist belegt, dass spanische Söldner vor Wittenberg
und Zahna standen, und aus dem Jahre 1550 gibt es ein „Bittgesuch der Bürgerschaft Zahnas an die Stadt Danzig nach dem
Schmalkaldischen Krieg“, was darlegt, dass „uns armen Leuten alle unsere Häuser, Kirchen, Pfarre und Schulen jämmerlich
abgebrannt, die Glocken zerschmolzen worden sind“. (Brachwitz,
Geschichtliche Bilder, 24. Bittgesuch der Bürgerschaft..., 40f).
Im
Jahre 1555 hat das „stedlein“ Seyda
„40 wirt, darunter 7 ackerleut“. Vier Dörfer gehören unmittelbar dazu:
„Morchsdorff (auch Morgendorf genannt),
Lutchen Seyda (auch Lucken Seidow genannt), Schadewalt und Melnitz“. (HG
10/1920).
„Die pfarr Seida ist unseres gendigsten herrn des
churfürsten zu Sachsen lehen, und wirt der pfarrer vom consistorio zu
Wittenberg eligirt und von unserm g(nädigen) h(erren) confirmiert.“
Der Kurfürst mußte also die Besetzung der Pfarrstelle bestätigen.
Diese Eintragung
deutet daraufhin, wie stark die Kirche mit den Fürsten in dieser Zeit verbunden
war. Luther hatte den Schutz und den Verwaltungsapparat des kurfürstlichen
Staates genutzt, um die Reformation durchzuführen. Bis 1918 war der Landesherr
auch der „summus episcopus“, der oberste Bischof, was viele Vorteile
brachte, aber auch dazu führte, dass in den Kirchen oftmals die Ansichten des
Landesherren verbreitet wurden. Zum Beispiel bestand eine Fürsorgepflicht des
Landesherren für die Kirche. Dieses Patronat sah für Seyda vor, dass 50% aller
Ausgaben für den Kirchenbau „vom Staat“ bezahlt wurden. Eine kluge Sache:
Die Gemeinde mußte auch selbst dazu beitragen, wenn sie an der Kirche bauen
wollte, bekam aber kräftig Unterstützung. 1996 haben wir dieses alte Recht neu
anmelden können und erhalten seitdem pauschale jährliche Zahlungen vom Land
als Rechtsnachfolger des letzten Königs.
Die
Kirche hat durch das Evangelium aber auch immer eine Freiheit gegenüber dem
Landesherren und dessen Maßnahmen behalten.
Ab 1598 hatte
die Kirchengemeinde Seyda ein gewisses Mitspracherecht bei der Berufung des
Pfarrers. Das Recht der Berufung stand ihr nun zu. Die Auswahl hatte das
Konsistorium (die Kirchenbehörde) zu treffen, die Bestätigung lag in der Macht
des Kurfürsten. Dies wurde in den Zeiten auch immer einmal verändert. Zwischen
1675 und 1815 hatten die Seydaer nur noch ein Einspruchsrecht nach der
Probepredigt.
Welche
Bedeutung ein Pfarrer in der damaligen Zeit hatte, zeigt der Bericht über ein „Vergehen“
und dessen Bestrafung in Gadegast 1582, „Einspannen
in den Stock“: „Ein Knecht hat bei
einer Hochzeit sich mit ungebührlichen Worten gegen den Pfarrer verhalten.
Derselbe ist am nächsten Tag zum Pfarrer gekommen und hat ihn unter Tränen um
Verzeihung gebeten, er sei „beschenkt“ gewesen. Auch sein Herr ist für ihn
eingetreten, und der Pfarrer selbst hat ihm verziehen, weil er sonst ein braver,
gottesfürchtiger Mensch sei. Nichtsdestoweniger wird der junge Mann anderen zur
Abscheu einen Tag und eine Nacht in den Stock geschlagen.“
(Brachwitz,
Geschichtliche Bilder, 16. Merkwürdige Bestrafungen, 25; nach Pallas, Die
Registraturen der Kirchenvisitationen).
Aus
dem 16. Jahrhundert stammt der kleine kelchförmige Taufstein, der auch jetzt in
der Kirche genutzt wird. Die Lorbeerblätter weisen auf das neue Leben hin, was
aus der Taufe kommt, und gleichzeitig auf den Sieger Jesus Christus, mit dem man
als Getaufter verbunden ist. Aus Stein gefertigt konnte dieser Taufstein auch
den großen Brand überstehen, wurde aber später durch ein größeres
Taufbecken ersetzt. Er scheint dann sogar einmal abhandengekommen zu sein, denn
er trägt die Aufschrift: „Gerettet
durch Musikdirektor Schulze...“ Das war der Musikdirektor Schulze, der am
Anfang des 20. Jahrhunderts in Seyda wirkte, und dem Generationen von Seydaer Bläsern
ihre Kunst verdanken, bis hin zu unseren „Seydaer Blasmusikanten“. Der alte
Taufstein ist seit den 50iger Jahren dieses Jahrhunderts wieder in Gebrauch,
nachdem der prächtigere auf rätselhafte Weise über Nacht aus der Kirche
verschwunden war.
Der geflochtene
Ring um den Stein könnte darauf hinweisen, dass ihn ein Bürgerlicher gestiftet
hat: also ein wohlhabender Mann aus unserer Stadt. (Oder er ist einfach ein „Nodus“, also ein
Kelchknopf, der die Kelchform unterstreicht.)
Im
Pfarrarchiv findet man aus diesen Zeiten Abschriften, meist über
wirtschaftliche Dinge zur Sicherung des Lebensunterhalts der bei der Kirche und
Schule beschäftigten:
„Auszug aus Matricul 1617, 1517,
1575
Diaconats Besoldung Nach der
Matricul 1617
An Gelde
53 Thaler
ex aerami?
9 Thaler, 11 Silbergroschen
Steuergelder
2 Thaler, 5 Silbergroschen
Heugeld
2 Thaler, 10 Silbergroschen, 6 Pfennig
Schilinskisches Legatio
67 Thaler,
5 Silbergroschen, 6 Pfennig ohne
die Accidentie
Extract auß denen bey hiesiger
Superintendur de amis 1517 und 1575
des denen Geistlichen und Schuhl
Bedienten, derren gewiedmete Gnadenholz bey treffend Vermögen derselben sollen
haben, als
4. Kiefern Bäume und eine Cabel
Ellern Holz ... Sumpff der Suprintendens
3. dergleichen der Diaconus
4. Gnaden Bäume der Ephorie
Vicariy zu Gadegast nebst dem Rupelholz?
3. der Pfarre zu Kurzlipsdorff
3. der Pfarre zu Seehausen
4. der Pfarre zu Mügel auß der
Lindischen Heyda
3. derselbe auß der Seydischen
Heyde
3. der Pfarre in Ohna
27. St. und 1. Cabel Ellern Holz,
sambt dem Beeseholz
die Schulbedinten bekommen als:
4. Gnaden Bäume der Schuhl Rector
alhier
Schuhlstube und hat das Beesenholz
dabey, welches die Eltern der Schul Kinder einführen müßen
2. Bäume der Custos in Gadegast
1. Stück der Custos in Mügel
7. St.
Vorstehendes Holz ist iederzeit
richtig und ohne Entgeld eingewiesen, auch ist specificirte Pfarrer und
Schuhldiener nebst Ihren Superintendenten bei der deswegen anno 1682 gehaltenen
Churf. Commision solches, ferner ihn durch gnädigstes Rescript damit begnadigt,
auch dieser Extract auff Begehren auß ieder Matricul unter meine Hand und
Siegel fidel außgestellet worden. Actum Seyda am 9. December 1679
Andreas Gormann Sup:
Vorherstehende Kabel Ellern Holz
vor dem Herrn Superintendenten zu Seyda, deßgleichen den 4. kieferne Bäume vor
den H. Pfarrer und die 2. Kieferne Bäume von deßen Schulmeister zu Gadegast,
befinden sich weder in der Seydischen Amts Rechnung de anno 1628 noch der der
bey dem hiesigen Ober Consistorio befindl. Matricul, deßgleichen in dem
Extract, so aus denen de anno 1682 gehaltenen Commissions Acten gezogen worden,
dahero solches zuviel vorschriebene Holz in denen Rechnungen Michael 1700 ...
ausgethan worden.
am 8. Marty Anno 1709
(Seydaer
Kirchenarchiv, Findbuch Nr. 1079).
Ab
1575 wurden die Steine der angeblich angebrannten Burg in Seyda nach Glücksburg
gefahren, um dort damit ein Jagdschloß für den Kurfürsten August zu bauen.
Mitten im Wald entstand es, dreistöckig, das Dach wurde durch einen Turm bekrönt.
Dazu kam ein Wohnhaus für den Fußknecht, ein Forsthaus, Reitstall und
Reithaus, auch Einsiedelberg genannt, für die Pferde, ein Haus mit
Silberkammer, Haftstube (Gefängnis) und Kornboden, umgeben von einem großen
Fasanen- und Tiergarten, der von einer sechs Ellen hohen Mauer eingehegt wurde. (Brachwitz,
Geschichtliche Bilder, 11. Fürstenbesuch in Glücksburg, 20. „So
fand ein Teil der Steine für den Bau des Jagdhauses in Glücksburg (jetzige
Oberförsterei) in den Jahren 1576-1580 Verwendung.“ Bärbel
Schiepel, Über das Amtshaus, 2.000).
„Das Glücksburger Jagdschloß hat glanzvolle
Zeiten, prunkvolle Feste, erlauchte Gäste gesehen. Die Glücksburger Forst war
neben der Lochauer Heide ungeheuer reich an Wild, weshalb sich die sächsischen
Kurfürsten hier häufig zu großen Jagden aufhielten.
Das Jagdschloß war auch der Lieblingsaufenthalt der Kurfürstin Hedwig
(1581 - 1641, Witwe Christian II., gestorben 1611), die auf der Lichtenburg bei
Prettin
wohnte. (SSLB 23.2.1924; Heimatbuch 51, dort auch Bild von Glücksburg
aus dem Archiv des Museums der Lichtenburg).
Ein
Teil der Steine der alten Burg wurde auch verwandt, um das Amtshaus und die
umliegenden Gehöfte zu bauen. Sie soll inzwischen ganz niedergebrannt gewesen
sein (Heimatbuch 52).
Das Amtshaus, im Jahre 1605 errichtet, ist heute das älteste Gebäude in Seyda.
Es steht an der Stelle der ehemaligen Vorburg, anstelle der eigentlichen Burg
wurden sechs Bürgerhäuser errichtet. Wie die Amtshäuser in den benachbarten
Städtchen zeigen, ist es ein für die Zeit typischer Bau mit einem massiv
verputzten Untergeschoß. Der obere Teil besteht aus Fachwerk. Die seitlichen
Zwerchhaus-Giebel und die Dachausbauten mit den Schleppgaupen kamen erst in späterer
Zeit dazu (Dehio
Halle, Seyda). An der Nordseite wurden Erker
angebracht. Sehr schön sind noch die Fensterrahmungen mit ihren Profilen aus
Karniesplättchen und Kehlen zu erkennen. Das schönste Baudeteail ist das
Sitznischenportal mit Muschelnischen. Hier warteten die Boten, bis sie eine
entsprechende Antwort auf ihre Nachricht wieder mit auf den Weg nehmen konnten.
Sehr fein gearbeitet ist auch der Bogenlauf (die „Archivolte mit Zahnschnitt
und Eierstab“) sowie die Verzierungen aus Beschlagwerk. Im Aufsatz finden sich
zwei Wappen, eines mit drei Hufen, die jedoch noch nicht gedeutet werden
konnten. Die Buchstaben RSVS und MSVZ weisen auf die Erbauer hin, „von
Seyda“, „von Zahna“ meint man zu erkennen.
In diesem
Amtshaus, in dessen Innenräumen noch viele Details aus dem 17. Jahrhundert zu
entdecken sind (Vgl.
Titze, Mario: 1. Tag der Denkmalpflege Sachsen-Anhalts. In: Denkmalpflege in
Sachsen-Anhalt, 1993, Heft 2, 182), wurden alle Amtsgeschäfte abgewickelt.
Hier entschieden sich viele Schicksale: wer wieviel Abgaben zu leisten hatte,
welche Dienste zu entrichten waren; was wo gebaut wurde und auch, welche Strafen
es für Vergehen gab: bis hin zur Todesstrafe.
Das Amtshaus
diente auch als Speicherraum für die Abgaben, die dann zur Lichtenburg
transportiert wurden.
Das Fachwerk
wurde erst in unserer Zeit vernagelt, man scheint sich aber an die alte Balkenführung
gehalten zu haben. Deutlich zu erkennen sind das Andreaskreuz und auch der
„Wilde Mann“.
Im
Pfarrarchiv finden sich auch Abschriften zu Abgaben, die für das Amt bestimmt
waren. Es sind immer Abschriften, weil das Archiv bei dem großen Stadtbrand
1708 zerstört wurde.
Extract
Aus des Ambts Seyda Erbbuche de ar:
1591
Fol. 93, 94 et 95.
Lutkenseida
Frohndinste
Der Pferdener,
Der Richter ist gleich Andern des
Ampts Lehen richtern die genutzten und strassen zubereiten, Wenn ehr erfordert,
vorpflicht, desgleichen Auch der Lehmann.
Der Richter und Lehmann mus alles
abgehauene getreidich dem Ambt gehörende helffen. in die Scheune führen,
Alles Wilpert müssen sie von der
Stelle da es geschlagen worden, auf erfordern führen, wohin es Inen bevohlen
bey Ihrer Lasten,
daneben müssen sie des Ampts oder
andere Churfürstliche beueliches habere, So offt es Inen gebotten, führen, So
weit es die Nott erfordertt.
Die Andere Hüfner, sampt dem
Richter und Lehmann seindt zu des Ampts gebäuden, Welcherley die künftige Zeit
vor fallen würden, allerley Notturfft helffen dazu führen, bei Ihrer Last.
Die Hüfener ohne die Lehen leuthe,
helffen mist auf das Ambts acker führen, Auch umbpflügen und zu egen, darunter
ij halbe hüfner nuhr den halben dienst leisten bey ihrer Lasten.
Unzo uf die Jagten, so offte sie
darzu erfordert, müssen sie führen, helffen, bei eigener Last,
dergleichen helffen sie getreide
Aus dem Ambte führen wohin es inen zu führen vormeldet wirdet.
Handdinste
Kuchenholz zu des Ampts Notturfft
helffen die dienstleutte hauen neben Zaungarten Vorflechten die Auch zu des
Ampts Jagten, und Andere Zeunen, werffen feldt graben, So offt es von Nötten,
und sie erfordert bei irer Lasten,
Alles erwachsene getreidich dem
Ampt gehorenden helffen sie harcken und binden
Ferner helffen sie Neben Andern des
Ampts darzu verordneten
Alles gras abemachen, wenden,
dorren, und Zu Schober bringen, und zu heu machen,
Wirt Ihnen An essen und Trinken
gegeben Wie zu gadegast zu befinden,
Wozo aber sonsten sie dem Ampt zu
allerlei vorfallenden handt diensten, Nüzlichen sein könnten, müssen sie In
demselben unwiedersezlich gehorsame volge leisten, So offte sie erfordert werden
und so offte sie uf die hirsch schwein und wülfs Jagd zu gehen erfordert, müssen
sie die dinste neben Andern darzu vorrichten, bei Ihrer Lasten,
Herfartsdinste
dinen nach gelegenheit des Ampts
ufgebot mit der ..., und helffen zwen herfarts wagen neben Andern Zugehorenden Rüstungen
uffgebott gleich das Ampts und sassen aufbringen...
(Kirchenarchiv
Seyda, Findbuch 68, 22)
So
hat sich unser Städtchen im 16. Jahrhundert stark verändert. Mit dem Amt
entstanden Strukturen, die über Jahrhunderte das Leben bestimmten. Mit der
Reformation bekam die Kirche eine neue Gestalt.
Neu war auch,
dass das Leben mehr als zu vor von Schriftstücken abhing und dort
widergespiegelt wurde.
Im
Jahre 1605, als das Amtshaus erbaut wurde, heißt es in den Urkunden auch zum
ersten Mal „Seyda“, nicht mehr wie
1268 „Sidowe“ oder „Sido“,
1394 „Sidaw“ oder 1500 „Sydo“.
(Brachwitz,
Geschichtliche Bilder, 1.).
Im Städtchen
hatten sich viele kleine Handwerker etabliert, die miteinander verbunden waren.
Aus dem Jahre 1609 sind uns „Innungs-Artikel
des Grob- und Huffschmiedehandwerks zu Seyda“ überliefert, ein Beispiel,
wie auch der christliche Glaube Einfluß auf das Wirtschaftsleben nahm. Unter 3.
heißt es: „Wenn nun das Handwerk
beieinander ist, so soll sich ein jeder Fluchens, Lügenstrafens und aller
verdrießlichen Worte sowohl auch des Spielens sich enthalten und keine mördliche
Wehr (Waffen) bei sich tragen.“ Wird ein neuer
Meister in die Innung aufgenommen, so soll er auch „zwei
Pfund Wachs in die Kirche erlegen“. Außerdem „soll kein Meister dem andern ohne genugsame Erkenntnis des Handwerks
seine Arbeit tadeln, wie denn auch kein Meister dem andern seine Schmiedegäste
soll abspenstig machen“. „Gleichergestalt sollen auch die Meister keinen
Schmiedegast in der Arbeit überteuern.“ Auf die Handwerkerehre wird wert
gelegt: „11. Handwerksehre. Ein jeder
Meister soll sich mit verdächtigen Personen nicht in Verehelichung einlassen,
damit dem Handwerk nicht Unehre eingelegt werde.“ „12. Teilnahme bei Begräbnissen. So oft auch ein Meister, eine
Meisterin oder derselben Kinder versterben möchten, sollen alle Meister auf gebührliches
Ankündigen des jüngsten Meisters zum Grabe nachfolgen.“ „14. Wanderschaft.
Es soll eines Meisters Sohn, ehe derselbe Meister wird, ein Jahr sich der
Wanderschaft gebrauchen. Dagegen ein Fremder, wenn der selbe Meister werden
will, ein Jahr und Tag am selben Ort arbeiten, und die Meister einer nach dem
andern ihm mit der Arbeit zu befördern schuldig sein.“ (Brachwitz,
Geschichtliche Bilder, 29., 50-52, nach dem Original).
Wer die Gesetze
übertrat, mußte mit Gefängnis rechnen. Dazu diente die „Finke“, das
Fachwerkhaus rechts auf dem Berg, am Ende der Bergstraße. Auch im Amtshaus
selbst wurde zeitweise Gefangene verwahrt. So berichtet das Kirchenbuch noch
1812 von einer Geburt und Taufe im Amtshaus. Die Mutter war eine Gefangene.
Das
Amthaus als ältestes Haus in Seyda ist ein sichtbares Zeugnis jener Zeit. Ein
Lied, was die Erneuerung der Kirche ausdrückt und selbst zur Verbreitung der
Reformation beigetragen hat, dichtete Martin Luther 1529, ein Jahr, nachdem er
Seyda besucht hatte:
Ein feste Burg ist unser Gott,
ein gute Wehr und Waffen.
Er hilft uns frei aus aller Not,
die uns jetzt hat betroffen.
Der alt böse Feind,
mit Ernst er´s jetzt meint!
Groß Macht und viel List
sein grausam Rüstung ist:
auf Erd ist nicht seinsgleichen.
Mit unsrer Macht ist nichts getan,
wir sind gar bald verloren!
Es streit´ für uns der rechte Mann,
den Gott hat selbst erkoren.
Fragst Du, wer der ist?
Er heißt Jesus Christ, der Herr Zebaoth,
und ist kein andrer Gott:
Das Feld muß er behalten.
Und wenn die Welt voll Teufel wär
und wollt uns gar verschlingen,
so fürchten wir uns nicht so sehr,
es soll uns doch gelingen!
Der Fürst dieser Welt,
wie sau´r er sich stellt,
tut er uns doch nicht;
das macht: er ist gericht.
Ein Wörtlein kann ihn fällen.
(Evangelisches
Gesangbuch Nr. 362).
Abkürzungen:
Brecht: Brecht, Martin: Martin Luther.
Ordnung und Abgrenzung der Reformation 1521 - 1532, Berlin 1989.
BSLK: Bekenntnisschriften der Lutherischen
Kirche.
Dehio: Dehio, Georg: Handbuch der
deutschen Kunstdenkmäler. Der Bezirk Halle, Berlin 1978.
Hempel: Hempel, Fritz: Die Geschichte Gölsdorfs,
Jüterbog 1954.
SSLB: Seydaer Stadt- und Landbote.
Urkundliche Chronik: Heffter, Carl
Christian: Urkundliche Chronik der alten Kreisstadt
Jüterbock und ihrer Umgebungen, Jüterbock 1851, reprint 1996.
WABr: Weimarer Ausgabe, Briefe
(Standardausgabe der Werke Martin Luthers).
Ein ausführliches Quellen- und
Literaturverzeichnis findet sich am Ende des letzten Heftchens der Reihe
„Geschichte der Kirche in Seyda“.