Die

Geschichte

des

Hauses

Kirchplatz 2

in

Seyda.

 

 

 

 

Die alte Akte im Kirchenarchiv „Nachrichten die Erbauung der Diaconats-Wohnung betreffend“ beginnt mit einer Urkunde, datiert vom 23. August 1740:

„Von GOTTES Gnaden Friedrich August, König in Pohlen, Herzog zu Sachsen, Jülich, Cleve, Berg Engern und Westphalen, Churfürst,

Kundiger  Hochgelehrter lieber andächtiger und getreuer;

Uns hat das Consistorium zu Wittenberg der nöthigen Wiederneuerbauung der ao 1708 abgebrannten und bis dieser wüste erliegen geblienenen Diaconat-Wohnung zu Seyda mit unterthänigstem Brief vom 20. Julii jetzt lauffenden Jahres zu erkennen gegeben, und daneben um ...stattung einer Collecte zu solchem Bau gehorsamts angesuchet...“

 

Das Haus am Kirchplatz Nr. 2 ist also eins der ältesten erhaltenen Wohnhäuser in Seyda. Der König und Kurfürst ordnete den Bau an und auch die Finanzierung dazu: Das brauchte seine Zeit, Superintendent Hilliger, der uns noch heute vom großen Ölbild in der Seydaer Kirche anschaut, hatte viele Briefe zu schreiben. Die Akte schließt 1744: Da war das Vorhaben abgeschlossen.

 

Genau verzeichnet bis auf den letzten Groschen sind die Ausgaben für den Bau: Beitragen mussten zuerst die „angesessenen Bürger“ (73 Taler 15 Groschen), sodann die „Haußgenoßen“ (8 Taler 6 Groschen); die „Consistorial-Verordnung“ erbrachte den Beitrag von 100 Talern „aus hiesiger Kirche“; 96 Taler 12 Groschen 10 Pfennige wurde an Kollekte durch Herrn Superintendent Hilliger gesammelt; 4 Taler Erlös kamen aus dem Verkauf von Holz aus dem Vorgängerbau. Beigetragen haben schließlich die Pfarrdörfer „Lüttgenseyda“, Mellnitz und Morxdorf, so dass die Summe aller Einnahmen sich auf 330 Taler 12 Groschen und 10 Pfennige belief.

 

Viele noch heute bekannte Namen findet man in den Geberlisten wieder:

So spendete Johann Georg Grempel 1 Taler und 12 Groschen; die Namen Thiele, Schulze, Eichelbaum, Matthies tauchen auch unter den „angesessenen Bürgern“ auf. Bei den „Haußgenoßen“ finden sich Freydanks, Schultzes, Flemmings, Tietzes; auf den Pfarrdörfern Dannebergs, Schultzes, Hentzes, Gölßdorffs, Thieles (in Lüttchenseyda), Matthies´ , Freydanks, Bernholtz, Poltz (in Mellnitz); Letz´ und Niendorfs (in Morxdorf). Und in Schadewalde neben Lehmanns und Müllers eine gewisse Familie Schade, die ja dem Ort den Namen gegeben hat: Schade-Walde.

 

Summa Summarum aller Ausgaben: 399 Taler 15 Groschen  3 Pfennige... So verbleiben 69 Taler 2 Groschen 5 Pfennige  Vorschußß

Welche Rechnungsführer vorgeschossen

2. Juny ano 1744“

– der Bau war also teurer, als vorher angenommen.

 

Das Aufbringen der Gelder und der Bau selbst stellten eine große Leistung dar, denn es waren schwere Zeiten für das Land und insbesondere für die Stadt Seyda.

Immer noch war man dabei, die Folgen des Dreißigjährigen Krieges zu verarbeiten, der insbesondere unsere Gegend schwer getroffen hatte und sie weit in der Entwicklung zurückwarf.

Erst 1720 etwa konnte die Kirche in Morxdorf anlässlich einer Trauung wieder eingeweiht werden – 70 Jahre nach Kriegsende!

1699, also 40 Jahre vor dem Bau des Hauses, schreibt der Superintendent Gormann von der Situation und sieht den Neubau eines Diakonats für dringend erforderlich an:

... die beyden Dörffer Mellniz und Morxdorff, welche nebst denen nacher Seyda gehörigen Filial- Kirchen im Schwedischen Kriegswesen totaliter eingeäschert worden, so viel der Einwohner Güter betrifft nach und nach wieder angebauet die Kirche an beyden Orten aber noch wüste und nur die bloßen alten Mauern noch vorhanden seynd. Welche beyde Kirchen vorm Kriege dergestalt versorget worden, daß der damalige Diaconus alhier zu Seyda, Sontags frühe wechsels weise zu Mellniz und Morxdorff predigen, umb 8. Uhr wieder zu Seyda seyn und das Ambt Beten zu Mittage der Diacony und Cantor sich theilen, auf die andern beyden Dörfer, wie es die Ordnung gegeben, gehen der Diacony auf einen Dorffe eine predigt thun auf den andern Dorffe aber Cantor den Catechismum beten, weill aber die beyden Dorffer Littichen Seyda und Schadewalde keine eigene Kirchen haben, müßen sie sich alles Pfarr Rechts zu Seyda in der Pfarr Kirchen erholen, und sind diese 4 Dörfer den Winter über also besucht worden, des Donnerstages der Diacony, entweder zu Melniz oder Morxdorff wechsels weise Vormittage prediget nach Mittage aber entweder in Littichen Seyda oder Schadewalde, wie es die Ordnung bringet, wo ferne nun Melniz in 8. Hüfner und 1. Cosseten und Morxdorff in 6. Hüfnern und 1. Häußler bestehend so vermögent daß sie wie jene Vorhaben die Kirche wieder anrichten könten, auch der Gottesdienst so bald ein Diacony ernennt und des Diacony Wohnung erbauet were.“

 

Das Diakonat, also die Stelle des zweiten Geistlichen in Seyda, der auch die Dörfer Morxdorf und Mellnitz zu versorgen hatte, wurde im Dreißigjährigen Krieg, im Jahre 1637, eingezogen, und erst im Jahre 1719 wieder besetzt. Nicht nur die Kirche in Morxdorf, sondern auch die in Mellnitz lag wüst.

Die Stadt Seyda zählte im Jahre 1697 70 Häuser, davon waren 67 bewohnt, drei unbewohnt, und 300 Einwohner waren hier zuhause.

 

Superintendent Gormann schaffte es: Das Diakonat und auch die Schulwohnung konnten neu gebaut werden. Aber da geschah das nächste große Unglück, die Katastrophe für Seyda: Der große Stadtbrand im Jahre 1708. Durch den Schuss eines Jägers entzündete sich ein Strohdach, und das Feuer konnte sich blitzschnell ausbreiten, da die Menschen auf den Feldern bei der Ernte waren. Viele Häuser und auch die Kirche brannten nieder. In drei bis vier Stunden lagen 22 Häuser in Schutt und Asche, ein Drittel der Stadt war zerstört, eben auch die gerade neuerbaute Diakonats- und Schulwohnung

 

Einen ausführlichen Bericht über den Brand bringt das älteste Seydaer Kirchenbuch auf seinen ersten Seiten. Superintendent Gormann schreibt die Ereignisse am 13. September 1712 für die Turmkugel nieder:

„Im Namen des dreieinigen Gottes, des Vaters, Sohnes und Heiligen Geistes: Der Posterität (den Nachkommen) zur dienlichen Nachricht.

Anno Eintausend Siebenhundert und Acht am 28sten Tage des Monates Augusti gab Theodorus Eberwein, ein Jagdpürschgen, Herrn Theodori Eberweins Oberforst und Wildmeisters der Ämbter Annaburg, Seyda und Schlieben Sohn in des Georg Eichelbaums Bürgers und Schneiders gegen Morgen liegendes Häuschen nach einer Schwalbe ein Büchsen-Schuß und weil derselbe in ein lochfüllendes Strohbund verfiel, entstand dadurch schnell eine Flamme, welche, sintemal in solchem Hause Niemand einheimisch, dabei große Hitze war, fraß Feuer schnell wütend umb sich, nahm die herumstehenden Häuser...

und noch nicht ausgebauten Diaconat- und Schulwohnung weg, ging fort und legete das schöne Brauhaus samt den übrigen Häusern der Nöthischen Witwe und Ambtsrichters Herrn Christoph Eichelbaums in Flammen; da man nun m einte, es möge dabei bleiben, hat die Glut ein Brod oder wie andere meinen ein Stück Speck aus solchem Feuer genommen, über die Schule, Kirche, Superintendentur und Scheuer des Bergs ins Landknechts Haus...“

 

Warum das alles? So fragte sich die Gemeinde, so fragte auch der Pfarrer. Doch bei dem Versuch, Antwort zu geben, wechselte er doch lieber die Sprache, ins Lateinische. Er meinte nämlich, die Bosheit der Seydaer hätte Gott nicht länger ertragen können, und er führt dafür etliche Beispiele an... Jedoch spricht er in seinem Bericht auch von dem Geschenk des neuen Anfangs: dass die Kirche zum Beispiel in kurzer Zeit wieder erbaut worden ist, und dass die sächsischen Städte durch „Liebessteuer“ und „Liebesopfer“ der Stadt und ihren Bürgern wieder aufhalfen: ein Beispiel für  ein funktionierendes christlich geprägtes Gemeinwesen.

 

Natürlich musste man sich auf das Notwendige beschränken: Zunächst brauchte man wieder eine Kirche, denn der Notbehelf in einem Raum des Amtshauses war einfach auf die Dauer für eine Stadt nicht zu ertragen. Ein Pfarrhaus musste gebaut werden. Da blieben zunächst für ein zweites Pfarrhaus keine Mittel übrig.

 

Doch dann trugen wohl auch zwischenmenschliche  Ungereimtheiten zu einem Fortgang der Dinge bei. In den Akten finden sich Beschwerden über den Kaplan, der den Lehrer Schreiber nach dem Gottesdienst beleidigte. Der Lehrer schreibt selbst, dieser Mann "...mit seiner notorischen Schwachheit, absonderlich“ gehöre nicht in die Schule und solle dort sofort ausziehen. Er habe ihn schwer beleidigt und solle nicht mehr „Kaplan“ sein, also für kleine Kirchen ein Pfarrer sein, sondern sich fortan als „Diakon“ bescheiden. Der Kaplan habe ihn auf eine injuriense art mit hefftigem Ungestüm bey seinem Ausgehen aus der Kirchen ohne gegebene Ursache öffentl. auf dem Kirchhoffe angefallen alß werden bey gleicher gelegenheit ... Hochehrwürden die hohe Mühwaltung über sich gütigst nehmen, und Ihm den Diaconum zu einem beßere, stillere sittsamere und bescheidenere Lebens art anzurathen, und von aller Zanksucht, die nur Ärgernis bei der gemeine anrichtet, abzurathen geruhen.“

Dieses Schreiben an den Superintendenten ist mit dem Datum vom 23. Mai 1729 versehen, ein Grund mehr, ein „Diakonat“ zu bauen und die räumliche Enge im Schulhaus aufzulösen.

 

1744 also wurde der Bau fertiggestellt. Fährt man heute nach Dresden, so steht man staunend vor der wieder erbauten Frauenkirche. Daneben ragt das Cosel´sche Palais in die Höhe, es wurde im 2. Weltkrieg zerstört, aber vollständig neu gebaut. Und – da entdeckt man doch die gleichen Fenster, wie wir sie am Kirchplatz 2 im Original haben. Unsere aber sind noch die alten!

Der Restaurierungsbetrieb war ganz begeistert, so dass wir – trotz einer langen Warteschlange – eher drangekommen sind bei der Sanierung!

 

Das „Diaconat“ fungierte als Pfarrhaus für die Dörfer um Seyda:  Morxdorf und Mellnitz, Lüttchenseyda und Schadewalde. 1993 wurden auf dem Boden noch etliche Akten, Kelche, Schlüssel gefunden, die das anzeigten, wenngleich die 2. Pfarrstelle in Seyda seit 1921 eingestellt war.

 

Der Diakon hatte den Superintendenten, der im heutigen Pfarrhaus wohnte, bei seiner Arbeit zu unterstützen, so zum Beispiel bis 1852 die Liturgie, also die kirchlichen Gesänge, im Seydaer Gottesdienst zu übernehmen und manche Gottesdienste zu halten.

Er wiederum hatte auch Helfer, 1842 beispielsweise ist vermerkt, dass der 3. Lehrer der Stadt den Diakon allsonntäglich zu Fuß nach Mellnitz und Morxdorf zu begleiten hatte und dort als Kantor und Küster fungierte. Die Filialreisen müssen, sobald in der Stadtkirche Kommunion (Abendmahl) gehalten wird, des morgens schon nach 5 Uhr angetreten werden, was im Winter namentlich schwer ist. Eine Orgel ist in keiner der Kirchen, es singen aber beide Gemeinden „sehr brav“. Zu allen anderen Amtsverrichtungen hat die Gemeinde die Verpflichtung, den Geistlichen und Küster per Wagen abzuholen und zurückzubringen. „Bei Leichen indes, welche tags zuvor beläutet werden, holt die Gemeinde zu diesem Geschäft den Küster nicht, und muß derselbe auch das Läuten lohnen, wenn er vom Sterbehause aus die Leiche auf den Gottesacker singend brächte.“

 

Das älteste uns erhaltende Bild des Hauses am Kirchplatz 2 stammt vom Anfang des 19. Jahrhunderts. Darauf ist die Kirche zu sehen, noch mit dem Turm auf dem Kirchendach, wie er 1711 gebaut wurde. Die Kirchenbesucher tragen flämische Trachten. Auch der Muff kommt vor: zum Wärmen der Hände in der kalten Jahreszeit. Im Hintergrund sieht man das alte Diakonatsgebäude.

Das Bild kann man heute wieder im Heimatmuseum in Seyda anschauen.

 

In unmittelbarer Nachbarschaft des Hauses stand das alte Schulgebäude: in der Nord-Ost-Ecke des jetzigen Gartens.

Einige Zeit vorher aber musste der Unterricht auch im Diakonat abgehalten werden. Ein Antrag vom 8. Mai 1817 beschreibt die Enge des Hauses als eine unhaltbaren Zustand. Seyda war nach dem verlorenen Krieg zur preußischen „Provinz Sachsen“ gekommen, die Sachsen waren mit Napoleon verbündet gewesen und hatten gegen Preußen und Russen verloren. Nun erhoffte man sich wohl von der neuen Regierung auch eine Neuordnung des Schulwesens.

Die „Stadt Seyda den 8. May 1817: An die Königl. Preußische Hochlöbl. Regierung Erste Abtheilung in Merseburg“: Die Parochie Seyda bittet um gnädige Unterstützung zu dem Bau eines neuen Schulhauses. „Unsere durch diese uns erwiesene Wohlthat neue entstandene Schule... würde uns und unseren Kindern stets ein rührendes Denkmahl der Gnade unsers Allverehrten Königs und eine bleibende Erquickung zur innigsten Dankbarkeit gegen die Hohen Beförderer unsres so zeitlichen als ewigen Wohles seyn. Wir unterzeichnen das in schuldiger Ehrfurcht: Die Parochie Seyda“.

1822 eingeweiht hat das Schulgebäude nicht lange gehalten. 1882 wurde es abgebrochen, nachdem 1881 in den Gründerjahren wiederum eine neue Schule errichtet wurde. Das Gebäude steht noch heute, bis 1981 diente es als Schulhaus und ist nun Kindertagesstätte. Die Grundfläche und der dazu gehörige Küstergarten wurde dem Diakonat zugeteilt.

 

Da stand das Haus am Kirchplatz nun schon über 100 Jahre, und man dachte ernsthaft an einen Neubau. War es doch in knappen Zeiten als Fachwerkbau errichtet worden. Über Jahrzehnte wurde beraten. Das Problem war ganz einfach: Die Stadt hatte die Verpflichtung, im Falle eines Neubaus die Finanzierung abzusichern; Reparaturen aber oblagen der Kirchengemeinde. Beide schoben sich gegenseitig die Verantwortung zu.

Eine ganze Akte aus den Jahren 1870 und 1871 mit der Überschrift „Neubau des Diaconats“ lässt Erwartungen aufkommen. Tatsächlich findet sich ein feiner Kostenanschlag für den Neubau des Hauses, den ein Seydaer Maurermeister aufgestellt hat und der unseren Planungsentwürfen heute recht ähnlich ist:

„Das neue Diaconatsgebäude soll 44 Fuß lang, 34 Fuß tief, 2 Etagen hoch, die erste Etage 9 ½ Fuß, die zweite 9 Fuß hoch, massiv unter Verwendung von Lehmsteinen auf der Baustelle des jetzigen Diaconatsgebäudes erbaut werden. Das Dach wird mit Ziegeln einfach gedeckt.

Das Wirtschaftsgebäude enthält den Holzstall, von welchem event. Noch ein kleiner Viehstall nach Bedürfniß abgetrennt werden kann.

Der Grund und Boden ist fest und genügen die angenommenen Dimensionen der Fundamente.

Alle Üebrige dürfte sich aus der Zeichnung und den dem KostenAnschlage beigefügten einzelnen Bemerkungen ergeben: Seyda, den 5. Februar 1871 Zierrle Maurermeister“.

 

2429 Taler 29 Groschen und 3 Pfennige sollte das neue, massive Haus kosten. Die Königliche Regierung in Merseburg entschied am 16ten April 1871 den Streit zwischen Stadt und Kirchengemeinde, wer für das Diakonatsgebäude aufkommen sollte:

„Merseburg, den 16ten April 1871

Auf den Bericht vom 5ten de Mts., dessen Anlagen zurück erfolgen, genehmigen wir die Ausführung der projektierten Reparaturbaues der dortigen Diakonatswohnung nach Maßgabe des hier reridierten Planes und Konstenanschlags auf Kosten der Kirchenkasse, welche die Mittel dazu hat. Die Gemeinde tritt nach den gesetzlichen Bestimmungen erst dann ein, wenn jene insolvent ist.

Die Permissionsbemerkungen sind zu beachten und dürften sich dann die Gesamtkosten des Umbaus einschließlich einer genügenden Fundamentierung und unvorhergesehenen Ausgaben auf mindestens 740 Taler belaufen.

Gegen die Herstellung eines neuen Kochapparates in der Küche findet sich nichts zu erimieren

Das durch den Eingangs gedachten Brief entstandene Porto von 2 Groschen ist, da die Sache die Kirchengemeinde Seyda betrifft, von der Kirchenkasse  zu tragen und wird daher wieder eingezogen werden.

Königliche Regierung

Abtheilung für Kirchen- und Schulwesen“

Das Antwortschreiben des Superintendenten Jacobi, der Staat solle doch wenigstens die Hälfte tragen, brachte keinen Erfolg.

Der Brief wurde von der Nord-Deutschen Post transportiert, wie die alte Briefmarke anzeigt.

 

So blieb alles beim Alten, und dazu gehörten die Bittbriefe der Bewohner des Hauses. So schreibt Dr. Hornburg, Diakon in Seyda:

„Der Gemeinde-KirchenRath gestatte mir, ihm eine Bitte vorzutragen. Das jetzt als Schlafzimmer des Diakonats, mit der einen Seite nach Norden, mit der anderen nach Westen gelegene... auf diesen beiden Seiten eine große Feuchtigkeit des unteren Theiles der Wände, so dass die Inzeten, trotzdem dass während des ganzen Tages eingeseift wurde, mit Schimmel über... waren...

Da dies Zimmer jetzt Wohnstube werden soll, muss es nun nur tapeziert werden. Ich möchte aber nicht, dass die ... von mir selber anzustoßen den Inzeten so bald ... wieder durch die Feuchtigkeit der Wände beschädigt werden, noch viel weniger, das mit der Zeit durch den beständigen Aufenthalt in diesem Zimmer unsere Gesundheit leidet.

Meine ergebene Bitte an den Gemeindekirchenrat ist nun diese, er möge genehmigen, dass durch den Kirchenrath die unbedingten Kosten bestritten werden, welche entstehen, wenn der untere Theil der beiden Seiten der Zimmer vor den Inzeten mit Sbsphaltpapier belegt wird. Der so behandelte Raum hat eine Länge von 34 Fuß und Breite von 212 Fuß.

Ganz ergebenst Dr. Honrburg, Diac.

Seyda, de. 27. Juni 1873 ».

 

So gingen die Gründerjahre, die so viel Neues in Seyda brachten, am Diakonatsgebäude vorüber. Nur der Garten vergrößerte sich am Ende des 19. Jahrhunderts. Gastwirt Wucke brauchte Geld, um seine Wirtschaft wieder neu aufzubauen, und verkaufte ein Stück Gartenland für 45 Mark. Das war 1895.  Die Gartenflächen wurden innerhalb des Hauses aufgeteilt und sicherten einen wichtigen Teil der Ernährung ab. Noch heute kann man auf dem Kirchplatz beobachten, dass ein kleiner Streifen Land vor dem Haus sich noch etwa vier Zaunfelder Richtung Westen weiterzieht und zum Kirchplatz 2 gehört. Der Nachbar weiß davon, und auch in den alten und neuen Karten ist dieses Stück so zugeordnet. Deshalb wird der Rasen bis dahin von der Kirchengemeinde gemäht.

 

Freilich änderte sich das Umfeld: 1854 bekam Seyda einen neuen Kirchturm. Der alte war notdürftig nach dem Brand auf das Kirchendach aufgesetzt worden und baufällig gewesen. Nun wurde er von Westen her an die Kirche angesetzt. Die Schule wurde 1881 wie schon erwähnt neu gebaut, der schöne rote Fußweg kam 1894 in die Stadt, gerade am Kirchplatz ist er noch erhalten. 1883 wurde die Luthereiche gepflanzt, zum Gedenken an den 400. Geburtstag des Reformators. In diesem Jahr kam auch eine neue, große Orgel in die Kirche, deren Klänge man bis in die Wohnräume hören kann, und in Seyda wurde die Arbeiterkolonie gebaut, die das Gesicht der Stadt bis heute prägt. Nach dem Vorbild von Bodelschwingh wurden die „brotlose Landarbeiter“, die „Brüder von der Landstraße“ geholt. Sie legten das Moor trocken und bekamen Brot und ein Dach über dem Kopf. Noch heute existiert der Diest-Hof als diakonische Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung, und seit 1883 wohnten im Haus am Kirchplatz 2, die dort mitgewirkt haben.

 

Der Bericht über die Kirchenvisitationen in Mellnitz und Morxdorf aus dem Jahr 1911 gibt ein Bild auch ein Bild vom Arbeitsfeld des Diakons, der in dem Haus wohnte:

„Mellnitz ist reine Bauerngemeinde, alle, mit einer Ausnahme betreiben Landwirtschaft, 1 Zimmermann fährt wöchentlich nach Berlin,

1 Mann besucht nicht den Gottesdienst. -

Morxdorf ist nur zur Hälfte eine Landwirtschaft treibende Gemeinde, die andere Hälfte sind Maurer und Zimmerleute, die die Woche über in Berlin arbeiten, kommen nur sonntags nach Hause, besuchen seltener als die Bauern den Gottesdienst, sind sozialdemokratisch organisiert, bis auf zwei Ausnahmen, die nicht den Gottesdienst besuchen, aber wohl nur Mitläufer. Der Kirchenälteste Fromm macht seinem Namen alle Ehre.

cá. 8 Mal im Jahr besucht der Geistliche die Schule, nach dem Gottesdienst besucht er die Kranken.

Vergehen gegen das 6. Gebot kommt vor, keine eigentlichen Trunkenbolde, viel alkoholfreies Braunbier wird getrunken

Unterschiede in Tauffeiern für eheliche und uneheliche Kinder, in den Trauungen (mit und ohne kirchliche Ehren)

4 Männer besuchen den Gottesdienst nicht. -

Der Pfarrer von Mellnitz und Morxdorf ist zugleich Diakonus in Seyda und Leiter und Seelsorger der Arbeiterkolonie Seyda, auch Synodalvertreter für Innere Mission in der Ephorie Zahna, Leiter der Synodalkolportage, Waisenrat von Mellnitz, Waisenvater und Fürsorger für Zöglinge verschiedener Anstalten, Leiter eines Jungfrauenvereins, Geschäftsführer eines  143 Mitglieder starken Frauenvereins, Vorstandsmitglied im ev. Männerverein, Vertreter im Kreisausschuß für Jugendpflege, Verwalter eines Bibeldepots für Seyda und Umgegend, Vorsitzender des Schulvorstandes für Morxdorf und Ortsschulinspektor, auch Leiter des Religionsunterrichts in Morxdorf, Agent des christlichen Zeitschriftenvereins für Seyda und Umgegend, auch Lehrer an der Fortbildungsschule in Seyda, Vertrauensmann des ev. Preßverbandes der Provinz Sachsen, Geschäftsführer der Zweigstelle der ... Herbergssparkasse...“

Der tüchtige Mann zu dieser Zeit war Pastor Heinecke. Segensreich hat er für unsere Stadt gewirkt, auch einen Heimatverein gegründet und das Heimatlied gedichtet:

 

 

Ein Haus der Musik:

 

Heinecke EG 240, (Heimatlied vom Neffen/Cousin?)

Der zweite Pfarrer in Seyda, auch Diakon genannt, wohnte am Kirchplatz 2. Er hatte verschiedene Aufgaben, wie die Akten einer Kirchenvisitation für Morxdorf und Mellnitz im Jahre 1911 kundtun:

„Der Pfarrer von Mellnitz und Morxdorf ist zugleich Diakonus in Seyda und Leiter und Seelsorger der Arbeiterkolonie Seyda, auch Synodalvertreter für Innere Mission in der Ephorie Zahna, Leiter der Synodalkolportage, Waisenrat von Mellnitz, Waisenvater und Fürsorger für Zöglinge verschiedener Anstalten, Leiter eines Jungfrauenvereins, Geschäftsführer eines  143 Mitglieder starken Frauenvereins, Vorstandsmitglied im ev. Männerverein, Vertreter im Kreisausschuß für Jugendpflege, Verwalter eines Bibeldepots für Seyda und Umgegend, Vorsitzender des Schulvorstandes für Morxdorf und Ortsschulinspektor, auch Leiter des Religionsunterrichts in Morxdorf, Agent des christlichen Zeitschriftenvereins für Seyda und Umgegend, auch Lehrer an der Fortbildungsschule in Seyda, Vertrauensmann des ev. Preßverbandes der Provinz Sachsen, Geschäftsführer der Zweigstelle der Herbergssparkasse...“ (Die Zweigkasse der Kreissparkasse Herzberg wurde am 1. Januar 1894 in Seyda eröffnet.)

Der Mann war sehr fleißig! Pastor Heinecke ist auch noch „Vater der Heimatgrüße“ gewesen, jenes Evangelischen Monatsblattes, was für den ganzen Kirchenkreis Zahna seit 1913 erschien und für das er auch später noch viele Beiträge leistete. Er hat das Seydaer Heimatlied gedichtet und sich auch im Heimatverein verdient gemacht.

Wollen wir in den Visitationsprotokollen auch noch schauen, wie es in Mellnitz und Morxdorf damals zuging, was von Seyda aus betreut wurde:

„Mellnitz ist reine Bauerngemeinde, alle, mit einer Ausnahme betreiben Landwirtschaft, 1 Zimmermann fährt wöchentlich nach Berlin, 1 Mann besucht nicht den Gottesdienst.

Morxdorf ist nur zur Hälfte eine Landwirtschaft treibende Gemeinde, die andere Hälfte sind Maurer und Zimmerleute, die die Woche über in Berlin arbeiten, kommen nur sonntags nach Hause, besuchen seltener als die Bauern den Gottesdienst, sind sozialdemokratisch organisiert, bis auf zwei Ausnahmen, die nicht den Gottesdienst besuchen, aber wohl nur Mitläufer. Der Kirchenälteste Fromm macht seinem Namen alle Ehre.

Ca. 8 Mal im Jahr besucht der Geistliche die Schule, nach dem Gottesdienst besucht er die Kranken.

Vergehen gegen das 6. Gebot („Du sollst nicht ehebrechen!“) kommt vor, keine eigentlichen Trunkenbolde, viel alkoholfreies Braunbier wird getrunken

Unterschiede in Tauffeiern für eheliche und uneheliche Kinder, in den Trauungen (mit und ohne kirchliche Ehren), 4 Männer besuchen den Gottesdienst nicht.“

(Seydaer Kirchenarchiv, Findbuch 1127).

 

 

Jentzsch EG 418

„Brich dem Hungrigen dein Brot.

Die im Elend wandern, führe in dein Haus hinein!

Trag die Last der andern.

 

Brich dem Hungrigen dein Brot,

du hast´s  auch empfangen.

Denen, die in Angst und Not, stille Angst und Bangen.

 

Der da ist des Lebens Brot, will sich täglich geben,

tritt hinein in unsre Not, wird des Lebens Leben.

 

Dank sei dir, Herr Jesu Christ, daß wir dich noch haben

und dass du gekommen bist, Leib und Seel zu laben.

 

Brich uns Hungrigen dein Brot, Sündern wie den Frommen,

und hilf, dass an deinen Tisch wir einst alle kommen.“

(Evangelisches Gesangbuch Nr. 418).

 

So hat einer gedichtet, der in Seyda in diesen Jahren aufgewachsen ist und das Leben der Arbeiterkolonie miterlebt hat. Sein Vater war „der zweite Geistliche in Seyda“ und mit der Betreuung der Arbeiterkolonie beauftragt. Gleichzeitig hat er in seiner Kinder- und Jugendzeit Sonntag für Sonntag vor unserem Altar gesessen, in dessen Mitte der Abendmahlstisch dargestellt ist: Sehr schön geschnitzt, Jesus mit seinen Jüngern beim Mahl. Und im Vordergrund ist auch schon alles hingelegt: Brot und Kelch, für den, der noch herzukommt. All das spiegelt sich in dem Lied wieder, was Martin Jentzsch 1951 gedichtet hat. Er wurde nach Auskunft unseres Gesangbuches (Nr. 957) 1879 in Seyda geboren, war später Pfarrer in Delitzsch und 1909 Leiter der Flußschiffermission in Berlin, 1919 Pfarrer und später Kirchenrat in Erfurt und ist dort 1967 gestorben.

 

 

Die Auswirkungen auf die Kirchengemeinde beschreibt Pastor Dr. Graf in der Turmkugel 1929:

 „Kirchliche Abgaben haben wir bis 1924 nicht gehabt, das Opfergeld ist der Geringfügigkeit wegen nicht eingezogen worden, Läutegeld, Haugeld und Rente waren abgelöst. Die Kirche hatte einen Vermögensbestand von über 100.000 M, die Oberpfarre ca. 26.000 M und außerdem die Pächte des Pfarrguts Zwuschen, nach dessen Verkauf, wie schon geschrieben, den Vermögensbarzuwachs. Diakonat, Küsterei, Kantorat hatten ebenfalls einen Fonds. Durch die Inflation sind die so sicher in Staatspapieren angelegten Gelder verschwunden, und so waren die kirchlichen Vertretungen gezwungen, die Kirchensteuer einzuführen, welche dann 1925 zum ersten Male erhoben wurde. Trotzdem dieselbe sehr mäßig war, rief sie viel Unwillen hervor; aber Austritte aus der Kirche haben nicht stattgefunden.“

(Jedenfalls nicht gleich... Gerhardt, Heimatbote 16.9.1927).

 

Was die evangelische Kirche anbetrifft, so steigert sich ihre Notlage immer mehr... Schon heute herrscht ein außerordentlicher Mangel an jungen Pfarrern. Die Anzahl der Theologiestudierenden ist auf ¼ der Vorkriegszeit zurückgegangen. Viele Pfarrstellen (in der Provinz Sachsen allein über 400) können nicht mehr besetzt werden... Auch die hiesige 2. Pfarrstelle, das sogenannte Diakonat, ist seit 1921 vakant und wird von dem Inhaber der ersten (Ober)pfarrstelle mitverwaltet... Auch sonst trägt die evangelische Kirche das Kleid der Armut und Not....

Ganz besonders sei unsere evangelische Kirchengemeinde und Stadt Seyda der Gnade, dem Schutz und Segen Gottes befohlen. Geschrieben und unterzeichnet

Seyda, den 24. Mai 1929

Pfarrer Dr. phil. Theodor Graf (seit dem 1. September 1926 in die hiesige Pfarrstelle berufen).“

 

Doch zurück zu den Sorgen dieser Tage: Die finanziellen Engpässe wirkten sich auch ganz direkt auf die kirchliche Arbeit aus:

„Oktober 1920... Die Kirchengemeinde Seyda muß infolge der finanziellen Notlage der landeskirchlichen Behörden auf eine 2. Pfarrstelle (ist bereits seit 13.12.1916 unbesetzt) verzichten. Wegen der hohen Kosten, welche die laufende Unterhaltung der Gebäude erfordert, soll ihr Verkauf sobald als möglich erfolgen und zwar nicht gegen Bargeld, sondern gegen Austausch von Acker- oder Wiesengrundstücken.“ (Heimatkurier 10/1995, S.  3, aus: SSLB im Oktober 1920. Das Haus Kirchplatz 2 gehört uns heute noch und war im 20. Jahrhundert mit seinen vielfältigen Bewohnern ein großer Segen für die Kirchengemeinde.).

Wenn man bedenkt, was dieser zweite Geistliche, zum Beispiel Pastor Heinecke, alles geleistet hat, so war die Einsparung der 2. Pfarrstelle ein herber Verlust. Die Gemeinden Mellnitz und Morxdorf wurden nun vom „Oberpfarrer“ mit betreut. Er mußte schlimmstenfalls zu Fuß gehen, auch mit dem Rad sind die Pfarrer später gefahren, zur Kirche aber wurden sie damals meist mit der Kutsche oder später mit dem Taxi abgeholt. (Ein Taxifahrer war zum Beispiel Herr Rudolf Krüger aus der Neuen Straße 23.).

 

 

 

Kantor Schmalz

Schweinestall

Einer, der alle diese Jahre begleitet und geprägt hat, war der Kantor und Lehrer Schmalz. 44 Jahre war er im Schuldienst, von 1909 bis 1953, und hat Generationen von Schulkindern geprägt.

So ist vielen noch in Erinnerung, dass in jedem Jahr am Heiligen Abend die Konfirmanden von der Empore sangen:

 

„Dies ist die Nacht, da mir erschienen

des großen Gottes Freundlichkeit;

das Kind, dem alle Engel dienen,

bringt Licht in meine Dunkelheit,

und dieses Welt- und Himmelslicht

weicht hunderttausend Sonnen nicht.

 

Laß Dich erleuchten, meine Seele,

versäume nicht den Gnadenschein;

der Glanz in dieser kleinen Höhle

streckt sich in alle Welt hinein;

er treibet weg der Höllen Macht,

der Sünden und des Kreuzes Nacht.

 

In diesem Lichte kannst Du sehen

das Licht der klaren Seligkeit;

wenn Sonne, Mond und Stern vergehen;

vielleicht noch in gar kurzer Zeit,

wird dieses Licht mit seinem Schein

Dein Himmel und Dein Alles sein.

 

Laß nur indessen helle scheinen

Dein Glaubens- und Dein Liebeslicht;

mit Gott mußt Du es treulich meinen,

sonst hilft Dir diese Sonne nicht;

willst Du genießen diesen Schein,

so darfst Du nicht mehr dunkel sein.

 

Drum, Jesu, schöne Weihnachtssonne,

bestrahle mich mit Deiner Gunst;

Dein Licht sei meine Weihnachtswonne

und lehre mich die Weihnachtskunst,

wie ich im Lichte wandeln soll

und sei des Weihnachtsglanzes voll!“

 

(Evangelisches Gesangbuch Nr. 40; nach der Melodie „O dass ich tausend Zungen hätte“ gesungen, wie auch das Lied von einem Seydaer 240).

 

1963 starb Kantor Schmalz. Von 1909 bis 1954 war er Kantor und Lehrer in Seyda. Generationen von Schulkindern hat er geprägt, noch heute wird mit Hochachtung von ihm gesprochen. In seiner Zeit war es üblich, dass der Schulchor zu vielen Gelegenheiten sang, und zwar Choräle. Vor dem Bau der Leichenhalle auf dem Friedhof begann der Zug zur Beerdigung am Trauerhaus. Das Kreuz wurde durch einen Schüler vor dem Sarg her getragen. Gesungen wurde zum Beispiel: „Jesu, geh voran auf der Lebensbahn“ und „So nimm denn meine Hände“. Dass das fast jeder Seyd´sche konnte, ist Herrn Kantor Schmalz zu verdanken.

 

„Kirchendienerin“ war in den Jahren 1945 bis 1949 Frau Luise Schulze, die im Haus Kirchplatz 2 seit 1935 mit ihrer Familie wohnte.  Damit war die Kirche in guten Händen: das Glockeläuten und der Blumenschmuck sowie alle anderen großen und kleinen Küsterdienste. Danach übernahm diese Arbeit Familie Quillfeldt, die in die Wohnung einzog. 1961 wurde das Amt Frau Martha Schütze übertragen.

 

 

 

Nachbarn: Kleine: Hecht; Und Große: Bäcker, Fleischer, Gaststätte, Schule

 

Schulze – Quillfeldt

Der Vorgarten (Mähweisen heute...)

 

Solbrig, der Weg

 

 

Werkstatt

„Die Decke heruntergekommen“

 

1993 Klärgrubendeckel

 

Familie Gutzeit-Albrecht (1994 Hochzeit, 3 in weiß, Lied 171)

Im Kirchplatz 2 wohnten in den 90iger Jahren Mitarbeiter des Diest-Hofes, die viel in Eigenleistung zum Erhalt des Hauses beitrugen. Jetzt steht das Haus seit einem Jahr leer, wir hoffen, einen kirchlichen Mitarbeiter im Ruhestand zu finden, der dort einzieht und die Gemeindearbeit unterstützen kann.

 

 

Heizungseinbau, Haus durchgeschnitten, Apfelbaum

Sabine Gutzeit streicht die Fensterläden neu

Dachdeckung Nebengelass

 

Unter Denkmalschutz

Vermarktungspläne, Pfarrland

 

Felix: Durchbrüche (Taufunterricht)

 

Gästewohnung (Polen, Bibelmissionare, Obdachlose, Orgelspieler)

 

ABM Wussmann!

Der Lanick-Langer-Weg (altes Wegesystem...)

Zaunpfosten ersungen (Vehse, Meltendorf)

Garteneingang neu

Abwasserleitung

Pflasterung, Putz an Nebengebäuden, Türen...

 

Linde zum 120. Schuljubiläum

Beste Innenstadtlage... (Internetwerbung, Amtsblatt...)

Wechselnde Interessenten (Orgelwerkstatt)

 

Achim

 

Tierarztpraxis (Hellner bis 2001, schlägt das vor)

 

Liste Tierärzte in Seyda

Liste Bewohner des Hauses Kirchplatz 2

 

1743 bis 1746 Diakon Christoph Gotthelf Schneider (Schmieder)

1750-52 Diakon Gottlob Samuel Gliege, „Schneider und Substitut in Seyda“

1759 Diakon Augustin Peter,  17 Jahre (?), in der Kirche in Morxdorf beigesetzt

1762 bis 1769 Diakon Christoph Arnold

1771 Frau des Sup. Medicke in Kirchengruft begraben

1781 (Diakon) Carl Gottlob Burckhard, „Caplan in Seyda“, in Mellnitzer Kirche begraben

1786 Diakon Gotthelf Bernhard Jabin heiratet. Er war dann von 1788 bis 1811 Pfarrer in Stolzenhain, dort ist sein selbstgeschriebener Lebenslauf noch vorhanden; „ein großer Blumenfreund, der den Kirchgängern aus seinem Blumengarten schöne „Husche“ reichte und mit jedermann freundlich war“ (Vgl. Die Geschichte der Kirche in Linda, Seyda 2.000).

1790 bis 1795 Diakon Gottfried Heinrich Oertel

1796 bis 1801 Diakon Traugott Lebrecht Richter

1803 Diakon Johann Gottlob Horst heiratet und stirbt

1804 Diakon Andreas Gustav Patau

1810 Diakon Joseph Ehregott Jacobi heiratet, 1816 wieder erwähnt („Pastor für Mellnitz und Morxdorf“)

1819 Diakon Carl Adolph Lindemann heiratet, bis 1822 erwähnt

1830 bis 1833 Diakon Ambrosius Ziegler

1833 bis 1841 Diakon Carl Gottlieb Moritz Stich, heiratet eine „Ruperti“

1843 bis 1848 Diakon Oscar Wilhelm Lebrecht Nietzsche (auch „Pfarrer für Mellnitz und Morxdorf“)

1858 bis 1864 Diakon Ernst Ehregott Ferdinand Müller

 (seit 1852 besorgt der Sup. auch die Liturgie beim Gottesdienst, bis dahin machte das der Diakonus).

1871 bis 1876 Diakon Dr. Benoni Max Georg Hornburg

1878 bis 1883 Diakon Georg Gotthold Jentzsch

1887 bis 1902 Diakon Friedrich August Cremer (stiftete Altarbibel für Morxdorf)

1904 bis 1913 Diakon Otto Carl Heinecke, heiratet die Tochter des Diakonenvorgängers Cremer, großer Heimatfreund, geht dann nach Berlin

1915 Pastor Ludwig Wittkopp (später in Elster)

1919 bis 1963 Kantor und Lehrer Schmalz

Kantorfamilie Langmaß

1935 Familie Schulze, tauschte später die Wohnung mit Quillfeldts in der Bergstraße

1960 Familie Solbrig

Katechetin Fräulein Mitkowski, später verheiratet Nitz.

1988 bis 1999 Familie Gutzeit (ab 1994: Familie Gutzeit-Albrecht)

1997-2000 Felix Müller

2002-2003 Achim M. Damberg, Theologiestudent in Halle

ab 2003 Familie Steinborn

 

Kantor Schmalz: Treppe rechts Klavier

Schweine – Schulzes.

 

1744 wurde auf allerhöchsten Befehl das Haus am Kirchplatz 2

Ein altes Haus kann spannende Geschichten erzählen. Ein altes Pfarrhaus in besonderer Weise. Ein solches Haus ist das Haus am Kirchplatz Nr. 2.