Orgeltagung „Werk und Wirkung - das Schaffen des sächsischen
Orgelbaumeisters Conrad Geissler im Raum Jessen", Vortrag am 20. Mai 2.000
Zuerst liest Frau
Stadtchronistin Schiepel aus der Schulchronik von Seyda für 1881.
- Schulneubau, Feste,
Ereignisse, Orgelneubau
Seyda vor 120 Jahren - das
war eine ganz andere Zeit als heute. Schon die Zeitmessung war eine andere: die
Turmuhr kam erst 1896, Armbanduhren gab es nicht. In vielen Häusern machte man
mit Kreide für jeden Tag mit Kreide einen Strich über die Tür, um die
Wochentage zu zählen. Am Sonntag wurde abgewischt: eine neue Woche begann.
Seyda sah noch ganz
anders aus: Die Wege waren noch nicht gepflastert, auf den Straßen standen
Birnenbäume. Die Neue Straße war tatsächlich die Neue Straße: dort war die
Stadt zuende. Die Häuser waren zumeist Fachwerkhäuser, aus Lehm gebaut, mit dem
Giebel zur Straße. Auf der Straße standen Pumpen, das Abwasser floß auch die
Straße herunter. In der Stadt wohnten damals ca. 1.700 Einwohner, die
Bevölkerung wuchs, ein Zeichen, dass es den Leuten gut ging: 1880: 1683
Einwohner,1885: 1794 Einwohner.
Viel mehr wohnten in
einem Haus, in einem Zimmer, als heute! Typisch waren kleine Handwerksbetriebe
mit Landwirtschaft im Nebenerwerb.
Seyda vor 120 Jahren -
ein Land, eine Stadt im Aufbruch. Der gewonnene Krieg gegen Frankreich brachte
viel Geld ins Land, deshalb konnte viel Neues gebaut werden. Die Städte wuchsen
rasant, die Industriealisierung hielt Einzug.
Auch das spiegelt sich in
Seyda wider: Dampfmaschinen halten Einzug in den landwirtschaftlichen Betrieben
(z. B. Dampfmolkerei), die Handwerksbetriebe verändern sich durch die
Maschinen.
Schwere soziale Konflikte
entstehen, es wird versucht, sie aufzufangen: I Seyda wird eine der ersten
Arbeiterkolonien gegründet, für brotlose Landarbeiter, „die Brüder von der
Landstraße“: ein großes Liebeswerk der Diakonie entsteht unter der Leitung von
Gustav von Diest am Rande der Stadt, 1883. Die Sozialgesetzgebung unter
Bismarck tritt in Kraft: Grundpfeiler des Sozialsystems, die noch heute
bestehen, werden gesetzt: Kranken- und Rentenversicherung,
Arbeitslosenversicherung, Begrenzung der Arbeitszeiten, Arbeitnehmerrechte.
Die Kirche ist mitten im
Leben, Trägerin der Kultur, auch für die Schule verantwortlich. Sie begleitet
die Menschen in Freud und Leid, an den Festtagen und im Alltag. Jedoch beginnt
schon eine Entfremdung durch neue Gedanken, die die alten Werte in Frage
stellen, und neue Entwicklungen durch den technischen Fortschritt und dadurch
verursacht im Zusammenleben der Menschen; jahrhundertealte Sozialstrukturen
brechen auf.
Die kirchliche Verwaltung
verändert sich: Die Superintendentur in Seyda wird 1877 aufgelöst, kommt nach
Zahna. Die Abgaben an die Kirche werden von Naturalgaben auf Geld umgestellt.
Kirchensteuer müssen durch den reichen Landbesitz nicht erhoben werden, das
ändert sich erst 1907 bei Verkauf des Gutes „Mark Zwuschen“.
Die Luthereiche auf dem
Kirchplatz wird 1883 gepflanzt, zum 400. Geburtstag des Reformators.
1881 wohnt in diesem Haus
hier (heute: Pfarrhaus) der Oberpfarrer, nebenan am Kirchplatz 2 der Pfarrer
für Morxdorf und Mellnitz, außerdem gibt es einen Kantor und einen Küster.
Die alte Orgel sollte
schon lange, seit 27 Jahren, repariert werden, es fehlten die Mittel wegen
nötiger Turmsanierung (1854) und Innenrenovierung.
In den Zeitungen wurde
1880 eine Annonce aufgegeben (Schweinitzer Kreisblatt, Hallesche Zeitung).
Darauf gab es vier Reaktionen von Orgelbaumeistern.
Der Kirchenrat trat mit
der Firma Geißler in Verhandlung, entschied sich für dessen teurere Variante mit 18 Registern
(der Sachverständige dagegen meinte, eine kleinere Orgel sei für Seyda völlig
ausreichend).
Ein Vertrag zwischen
Kirchengemeinde und Orgelbaumeister wurde am 22. August 1880 geschlossen.
Im Frühjahr 1881 sollte
die Orgel fertig sein, Geißler bat um eine Verlängerung der Frist wegen
Arbeitskräfteausfall. Diese wurde gewährt, bis September. Zwar wollte er dies
noch einmal hinausschieben, jedoch wurde die Orgel dann zum 17. September 1881
übergeben und abgenommen, zur Zufriedenheit des Musikdirektors Stein aus
Wittenberg, der als Sachverständiger wiederum ein Gutachten schrieb.
Die Orgelpflege wurde der
Firma Friedrich aus Wittenberg übertragen.
Brief von Conrad Geissler,
erstes Angebot
Hochwürdiger, hochzuverehrender Herr Superintendent!
Eure Hochwürden wollen entschuldigen, wenn ich mir gestatte,
Sie mit diesen Zeilen zu belästigen. Aus dem Schweinitzer Kreisblatt habe ich
erfahren, daß Ein wohllöblicher Gemeinde-Kirchenrath in Seyda beschlossen hat,
eine neue Kirchenorgel zu beschaffen, da ich in der Nähe von Seyda schon mehrere
neue Orgeln, zum Beispiel in der Stadtkirche zu Jessen, Stadtkirche zu
Schweinitz, Gorsdorf, Trajuhn bei Wittenberg, die große Orgel in der
Stadtkirche zu Torgau, so wie im vorigen Jahr, den gänzlichen Umbau der Orgel in
der Stadtkirche zu Schlieben, zur Zufriedenheit der betreffenden Gemeinden
ausgeführt habe, erlaube ich mir, mich bei Euren Hochwürden um den Bau der
neuen Orgel zu bewerben, und ergebenst zu bitten, mir denselben gütigst
übertragen zu wollen.
Recht gern bin ich bereit, selbst nach Seyda zu kommen, mit
Euren Hochwürden über den Orgelbau Rücksprache zu nehmen, und mir die Räumlichkeiten
und Baustyl der Kirche anzusehen, um darnach eine passende Disposition nebst
Kostenanschlag und Zeichnung anzufertigen zu können.
Zu meiner Empfehlung bin ich so frei, ein Verzeichnis über die
von mir gefertigten neuen Orgeln zur gefälligen Ansicht beizulegen, und bin
gern auch erbötig, Zeugnisse und Revisionsprotocolle über meine größeren Orgeln
von sachverständigen Revisoren zur Einsicht zu übersenden, auch würde Herr
Musikdirector Stein in Wittenberg gewiß gern Auskunft über meine Leistungen
geben. Auch darf ich die Versicherung aussprechen, daß es mir auch bei diesem
Orgelbau in Seyda Ehrensache sein würde, ein gutes und tüchtiges Orgelwerk zur
allseitigen Zufriedenheit der Kirchengemeinde aufzustellen.
Mit der ergebenen Bitte, mich bei dem Wohllöblichen
Gemeinde-Kirchenrath in Vorschlag zu bringen, und mir gütigst Nachricht darüber
zukommen zu lassen, verbleibe ich mit der Versicherung aufrichtiger Hochachtung
Euer Hochwürden
ergebener Conrad Geißler, Orgelbaumeister.
Eilenburg, den 24. Februar 1880.
Andere
Angebote:
n Nicolaus
Schrickel, Orgelbauer Eilenburg (aus der Halleschen Zeitung Annonce gelesen)
n Karl
Herrwagen, Orgelbauer Benndorf-Poppel bei Eckartsberga.
n Friedrich,
Orgelbaumeister
Die
alte Orgel
Seyda, den 10. März 1880
Bericht über die hiesige Kirchenorgel
Die hiesige Orgel, etwas über 150 Jahre alt,
ist von mir seit dem 31. Dezember 1841 gespielt worden.
Die Disposition derselben war früher
folgende:
A.
Pedal:
1. Subbass 16 ´ 2. Violan 8´ 3.
Octavbaß 8´ .
B.
Hauptmanual: (1.-9.)
C.
Obermanual
(1.-5.)
Im Jahre 1851 wurde von mir ihr Neubau, weil
sie zur wirksamen Leitung des Gemeindegesangs zu schwach war, angeregt, und es
sind zu dem Ende 3 Orgelbauanschläge von Petersilie in Langensalza, Ladegast in
Weißenfels und Baumgarten in Zahna eingereicht worden.
1852 wurde der Musicdirekctor Engel aus
Merseburg herberufen, die Orgel zu untersuchen und ein Gutachten darüber
auszustellen, was ebenfalls nur die Unzulänglichkeit des Werks zur Leitung des
Kirchengesangs bestätigte. Der Neubau unterblieb aber, weil der Thurm einen
Neu- und das Innere der Kirche einen Umbau nöthig machte, wodurch das
Kirchenvermögen zu sehr in Anspruch genommen wurde. Bei der Wiederaufstellung
der Orgel nach dem ausgeführten Thurm- und inneren Kirchenumbau blieben die
Stimmen: Mixtur, Bass- und Süfflöte weg, weil viele Pfeifen defect und nicht
zur Ansprache gebraucht werden könnten.
Über die noch jetzt vorhandenen 14 Stimmen
ist zu bemerken:
In den Pedalstimmen ist der große Wurm,
welcher große Verwüstungen angerichtet hat, so daß nur die wenigsten Pfeifen
ansprechen. In den Manualen sind die zinnernen Pfeifen von schlechtem dünnem
Material, sind im Tone ganz ungleich und schwach, viele sind auch angebrochen.
Die Windladen sind zu klein und ohne
gehörige Windberechnung hergestellt, daher die Abnahme der Lautstärke und die
scheinbare Verstimmung, wenn das ganze Werk gespielt wird.
Das Registrierwerk ist ebenfalls in
desolatem Zustande. So kommt es öfter vor, daß im Hauptmanual 3 oder 4
nebeneinanderliegende Tasten zusammen niedergehen und dadurch Harmonie und
Melodie (revinieren).
Eine umfassende Reparatur würde auch Geld
kosten und doch nicht alle Mängel beseitigen; deshalb erscheint es nöthig, die
alte Orgel durch eine neue zu ersetzen.
Wartenberg
Cantor und Organist.
Dieses
Schreiben schickt Oberpfarrer Rietz an das Consistorium in Magdeburg mit einem
Anschreiben.
Geissler
an Rietz am 28. Mai 1880, am 29. eingegangen:
Hochehrwürdiger, Hochgeehrtester Herr
Oberprediger!
Euer Hocherhwürden werden geiwß schon längst
auf den Kostenanschlag nebst der Zeichnung zur neuen Orgel für Seyda gewartet
haben, es war mir aber nicht früher möglich, da ich in der letzten Zeit viele
Abhaltungen habtte, bitte deshalb um gütige Nachsicht. Beifolgend erlaube ich
mir nun, Euer Hochwürden eine Disposition nebst Kostenanschlag und Zeichnung
ergebenst zu übersenden, die Stimmenzahl habe zu 18 Stimmen angenommen, damit
die Orgel in der Stärke und im Tone nach ausreichend ist, auch wenn später
einmal die Kirche vergrößert werden sollte, aus diesem Grunde habe ich mir
erlaubt, dem Anschlage nach eine Disposition ebenfalls zu 18 Stimmen
beizufügen, welche im Tone viel stärker, aber auch etwas theuer ist.
Sollte der Kosten halber, die Orgel nur 17
stimmen erhalten, könnte wie ich im Anschlage schon bemerkt, in der Dispostion
im Oberwerk, die Progresiv Harmonika 1-3 fuß (Mixtur) wegbleiben, wodurch der Preis
um 166 Mark billiger wird. Die Aufschlagspreise habe ich so billig berechnet,
als es bei guten Materialien, solider und guter Arbeit miir möglich war, auch
darf ich gewiß hoffen, dass Alles zur Zufriedenheit sein, und die Genehmigung
des Königlichen Consistoriums erhalten wird.
Sollten Euer Hochehrwürden und der geehrte
Gemeinde-Kirchenrath weiter Zeugnisse über meine Leistungen einzusehen
wünschen, bich gern bereit, einige Revisionsprotokolle von Sachverständigen zur
gefälligen Einsicht zu übersenden, vorläufig bin ich so frei, einige Nummenr
einer Zeitschrift für Orgelbau, worin einige Arbeiten von mir rezensiert sind,
beizulegen.
Mit der ergebenen Bitte, mir über den
Beschluß des Consistoriums freundlichst Nachricht zukommen zu lassen, verbleibe
ich mit aufrichtiger Hochachtung
Euer Hocherwürden ganz ergebener
C. Geissler, Orgelbaumeister.
Eilenburg, den 28. Mai 1880.
Brief
des Superintendenten an die Oberpfarre
Zahna, den 10ten Juni 1880
Es thut mir leid, Euren Hochehrwürden in der
Orgelbausache nochmals inkommodieren zu müssen, allein da das Königliche
Consistorium, wie ich Ihnen auch mitgetheilt habe, was Sie aber übersehen zu
haben scheinen, eine Beschreibung der inneren Raumverhältnisse der Kirche
verlangt, so muß ich Sie ergebenst ersuchen, mir eine solche nachträglich noch
einzureichen.
Die vom Orgelbaumeister Geißler aufgestelle
Disposition nebst der Zeichnung habe ich heute an den Herrn Musikdirektor Stein
in Wittenberg zur Revision übersandt.
Voigt, Sup.
Musikdirektor
Stein an Superintendent, 14. Juni 1880.
Hochverehrter Herr Superintendent!
Indem ich Euer Hochwürden den Anschlag für
die Orgel zu Seyda musikalisch-technisch revidiert zurückverfolgen lasse, habe
ich daran noch einige Bemerkungen zu knüpfen.
Die erste Disposition halte ich für die Seydaer
Kirche vollkommen ausreichend ... ist doch von der 2ten... Abstand zu nehmen.
Daß die beschränkte Höhe keine Aufstellung
eines offenen 8füßigen ... im Oberwerk gestattet, ist ein Mangel, der
namentlich bei Salicional 8´ sehr fühlbar sein wird.
Wenn ferner wegen der Kosten
Progressio-Harmonica weggelassen werden müßte, so würde das Orgelwerk an
Frische und Kraft Einbuße erleiden.
Die Preise der einzelnen Theile sind die den
jetzigen Verhältnissen entsprechenden und könnten eher mäßig als zu hoch
bezeichnet werden.
Zum Vorbringen erlaube ich mir auch auf die
genannten Bemerkungen im Anschlage zu verweisen.
Euer Hochwürden ergebenster C. Stein, K.
Musikdirektor.
Wittenberg, den 14. Juni 1880.
Sup
schreibt an Rietz am 15. Juni 1880 (eingegangen am 16.), daß Consistorium für teurere
Variante, Musikdirektor für billigere Variante;
deshalb fragt der die kirchlichen Organe an, ob sie nicht dem Musikdirektor
folgen wollen.
Rietz
antwortet, dass sie sich zur Annahme der besseren Variante entschieden haben,
18 Stimmen und 5.382 Mark.
(wird
unter dem 17. Juni mitgeteilt).
2.
Juli
Sup an Kirchenrat.
3.
Juli Rietz an Geissler: Brief mit Auflagen von Musikdirektor Stein.
10.
Juli Geissler an Rietz
„...Was nun aber die Ausführung des Baues
bis zum 24. September betrifft, erlaube ich mir zu erwidern, daß das wahrscheinlich
ein Mißverständnis aus dem Schreiben des Königlichen Consistoirums ist, da es
nicht möglich ist, eine Orgel von dieser Größe in den wenigen Wochen fertig zu
bauen, es soll wie es überall gebräuchlich ist, wahrscheinlich heißen, daß bis
dahin der Contract, mit den nötihigen Bedingungen abgeschlossen, und zur
Genehmigung nochmals eingeschickt sein soll.
Wenn der Orgelbau gut und tadellos
ausgeführt wird, was gewiß der Wunsch der Kirchengemeinde ist, braucht man,
wenn keine anderen Anstellungen auszuführen sind, und nur an dieser Orgel allein
gearbeitet werden, wenigstens 5 bis 6 Monate Zeit dazu, bei mir kommt jedoch
hinzu, daß ich jetzt in meiner Werkstatt 3 neue Orgeln, für die Kirchen zu
Kreischau und Dautzschen bei Torgau, so wie für Lausa bei Belgern in Arbeit
habe, welche ziemlich fertig, und ... vorher vollendet werden müssen.
Dan nun später im Winter die Witterung die
Aufstellung der Orgel in der Kirche nicht passend ist, bitte ich Euer
Hocherhwürden und den geehrten Gemeinde-Kirchenrath ganz ergebenst, mir noch
einige Monate länger, bis zum Frühjahr 1881, Zeit zu gewähren, da es früher
nicht gut möglich ist, es kann ja bei einem Orgelbau die Zeit nicht so kurz
bemessen werden, die Hauptsache ist, daß der Bau gut ausgeführt wird, und wird
gewiß das Königliche Consistoirum Genehmigung zu dem ... Termin geben. Zuerst
ist es nun wichtig, daß ein Contract aufgestellt, und mit mir abgeschlossen
wird, dasselbe kann schriftlich gemacht werden, ich bin jedoch auch bereit,
nochmals selbst nach Seyda zu kommen, um mit Euer Hochehrwürden und dem
geehrten Gemeinde-Kirchenrath die Sache persönlich zu besprechen, und den Contract
abzuschließen, bisse deshalb gütigst um Nachricht.
In der Hoffnung, daß mir der geehrte
Kirchenrath den Termin zur Vollendung des Baus bis im nächsten Frühjahr
genehmigen wird, zeichnet mit vorzüglichster Hochachtung Euer Hochehrwürden
ganz ergebener
Conrad Geißler, Orgelbaumeister.
Eilenburg, den 10. Juli 1880.“
Contract
am 22. August unterschrieben.
Findbuch Nr. 199
Orgelbau Kirche Seyda
Es wird ein Vertrag mit dem Orgelbaumeister Geisler aus Eilenburg abgeschlossen.
In __ sind Bedingungen festgeschrieben:
- Bau 1881
- Abbruch der alten Orgel, so vornehmen, daß diese noch mal in einer kleineren Kirche aufgebaut werden kann
- Es wird eine Summe von - Fünftausenddreihundertzweiundachtzig Mark - vereinbart, 2/3 bei Abnahme, Restzahlung mit Zinsen
- Garantiezeit von 8 Jahren wird vereinbart, Mängel verspricht Herr Geisler sofort zu beseitigen, das Stimmen der Orgel wird vereinbart
- Bahntransport nach Elster und Fahrt nach Seyda trägt die Kirchengemeinde, geschieht auf Gefahr des Unternehmers
- Balgentreter für den Aufbau wird für 14 Tage von der Kirchengemeinde gestellt
- beide Parteien haben den Kontrakt unterzeichnet
Geissler
an Rietz, 9. Mai 1881.
Hochwürdiger, Hochverehrtester Herr
Oberprediger!
Schon seit 8 Tagen hatte ich die Absicht, an
Euer Hochehrwürden zu schreiben, Ihnen Mittheilung über den Bau der neuen Orgel
für Seyda zu machen und zugleich eine ... um eine Verlängerungsfrist für
Aufstellung der Orgel zu bitten...
Die Orgel ist zum größten Theil fertig, das
Gehäuse und die Windladen sind aufgestellt, ...
leider ist es mir aber nicht möglich, die
Orgel bis zur bestimmten Zeit ganz fertig zu bekommen. Im vorigen Herbst sind 2
Gehülfen von mir zum Militär eingezogen worden, wofür ich bis jetzt keine anderen guten
Arbeiter bekommen habe, dazu kam noch, daß ich eine Reparatur, welche nicht
aufgeschoben werden konnte, ausführen mußte, durch beides bin ich mit der
Arbeit zurück geblieben, trotzdem immer noch 8 Mann gearbeitet haben.
Da ich nur ein gutes und in allen Theilen solide
gearbeitetes Orgelwerk liefern möchte, habe ich die zurückgebliebene Zeit,
nicht durch schlechte und schludrige Arbeit, einzubringen gesucht, was nur zum
Nachtheil der Kirchengemeinde ausgefallen wäre. Ich bitte deshalb Euer
Hochehrwürden und den geehrten Gemeinde-Kirchenrath ganz ergebenst, mir noch
eine Verlängerung zu gewähren. Da es selbst in meinem Interesse liegt, wenn die
Orgel baldigst vollendet wird, werde ich Alles thun, um die Orgel so bald wie
möglich fertig zu haben...
Hochachtung,
Euer Hochehrwürden ganz ergebener C.
Geißler, Orgelbaumeister.
Eilenburg, den 4. Mai 1881.
Gemeindekirchenrat
zeigt gütige Nachsicht: bis 1. September.
Geißler
dankt am 19. Mai 1881 (eingegangen: 20. Mai!),
es
sei aber nicht zu machen.
„...alle diese Arbeiten halten noch längere
Zeit auf, besonders das Intonieren und Einstimmen der Pfeifen, welches ich
durch keinen Gehülfen ausführen lassen kann, sondern alles selbst machen muß,
und allein 6 Wochen dauert, läßt sich nicht erzwingen, und nimmt viel Zeit weg....“
„Was nun die Übernahme der alten Orgel
betrifft, versichere ergebenst, dass ich dieselbe nicht annehmen kann, ich habe
schon drei alte Orgeln bei mir dastehen, und habe keine Verwendung dafür, nur
könnte ich die Zungpfeifen, nach deren Gewicht als altes Zinn annehmen,
vielleicht findet sich, wenn es in der Zeitung bekannt gemacht wird, eine
Gemeinde, welche dieselbe kauft. Einer gütigen Antwort entgegen sehend...“
Revisionsprotokoll
2.11.1881 durch Musikdirektor Stein.
Revisionsprotocoll.
Am 17. September wurde in Gegenwart des
Herrn Oberpredigers Rietz, des Herrn Diaconus Jentzsch und der Mitglieder des
Gemeinde-Kirchenraths, die von dem Orgelbaumeister Herrn Geißler gelieferte
neue Orgeli n der Kirche zu Seyda durch den Unterzeichnenten revidiert und
abgenommen.
Das äußere der Orgel, im besten Einklange
mit den Chören stehend, giebt sich als ein besonderer Schmuck der einfachen
Kirche kund, aber nicht bloß äußerlich, sondern seinem inneren Werthe nach,
wird das Werk die heilige Stätte zieren...
Weitere
Nachrichten über die Orgel aus der Kirchenchronik
Im
Jahre 1574 kommt ein „Kantor“ dazu, dem auch die Versorgung der Küsterei
angetragen wird. Im Jahre 1591 wird ein „Positiv“ für die Kirche beschafft,
eine kleine, tragbare Orgel also.
Das liebe Gotteshaus hielt
sich am längsten und weil keine menschlich Hand zu Hilfe kam und von der Hitze
die Säulchen der kleinen Haube anfingen zu glimmen, auch durch das auswendig an
der Kirchmauer gegen Mittag angebaute Kirstensche Begräbnis die Flammen zum
Fenster eingedrungen, ist endlich derselbe mit allem Ornat, schöner Orgel
dazu..., zusammenstimmenden Glocken mit der Seynes Schälle angegangen, insamt
unfallen und grund aus alles anbrennen;
auswendig hat es keine Flammen
berührt, sogar, daß von denen ringsherum stehenden Monumenten der Gräber nichts
verzehrt worden.
Zwickau.
Der Superintendent hat abermals um Hilfe gefleht, und sie wurde ihm zuteil.
„Kirche und Turm habe man erbaut, dazu vier Glocken, einen Seiger und eine
Orgel beschafft, auch ein Haus für ihn errichtet, aber aus Mangel an Mitteln
könne man es nicht fertigstellen. Uneingedeckt stehe das Gesparr bereits über
ein Jahr und leide unter Regen und Schnee.“
Das
Diakonat lag noch 1740 in Asche. Zu einem Aufbau steuerten 1740 und 1742 viele
Diözesen bei. Dagegen hatte eine bereits 1734 veröffentlichte Bitte um eine
Beihilfe zur Reparatur der unbrauchbar gewordenen Orgel keinen Erfolg. (HG
12/24)
Der
Prospekt, das heißt die Hülle der jetzige Orgel ist älter als ihr Inhalt, der
Form nach könnte er vom Ende des 18. Jahrhunderts stammen, als die Seydaer
Gemeinde wieder wohlhabender geworden war.
„In
der Osterwoche 1854 wurde mit Abtragung des Thurmes, der Bedachung und obersten
Etage vorgegangen. Da fand sichs, daß vom Holzwerk fast gar nichts (oder ¼)
mehr brauchbar und ein Reparaturbau kaum ausführbar war. Es mußte daher zum
Neubau des Thurmes, Ausbau des Theils der Kirche vor dem Thurm aufgestanden und
Umdeckung des Kirchdaches geschritten werden...“
Dazu
Wiederherstellung der alten Orgel und Uhr und neue Zifferblätter.
Ablösungs Plan in der Ablösungs Sache von Seyda - 15. August 1877, Nachtrag 1878
Einleitung
Auf den in der Flur Seyda Schweinitzer Kreises gelegenen Grundstücken haften verschiedene Natural- und Geldabgaben für die geistlichen und Schul Institute in Seyda
Im December1874 provocierte der Förster Ludwig in Seyda und Genossen auf Ablösung dieser Realverpflichtungen, und es wird zur Realisirung des daß halb eingeleiteten Verfahrens der nachstehende
Abloesungs Plan entworfen.
Abgaben:
a. der Canon für die Kirche in Seyda zu Walpurgis
b. das Gänse und Hühnergeld für dieselbe zu Michaelis
c. die nach dem jährlichen nach Maßgabe der 20, 21, 23, 24 und 25 des Gesetzes vom 2. Maerz 1850 zu ermittelnden Marktpreise (früher dem jedesmaligen durchschnittl. Marktpreise der Stadt Wittenberg jetzt demselben Preise der Stadt Herzberg in Gelde abzuführende Roggenrente für die Oberpfarre in Seyda am 1. December.
c. der Erb- resp. Erbpachtzins für dieselbe am 1. October
e. das Haugeld für das Diakonat in Seyda zu Michaelis
f. der Roggen und das Brotgeld für das Kantorat zu derselben Zeit
g. das Läutegeld für das Küstorat zu eben derselben Zeit
Es folgt die Umrechnung der verschiedenen Maße und die Ermittlung der jährlichen Gesamtrente in Mark
für die Kirche
für die Oberpfarre
für das Diakonat
für das Kantorat
für das Küstorat
Ermittlung der jährlichen Rente für jeden einzelnen Verpflichteten in einer Tabelle
- Name, Stand, Bezeichnung der Grundstücke nach Art. Umfang und Lage
1866
Krieg, Teilnehmer an der Schlacht bei Langensalza.
danach
Cholera in Seyda.
1870/71
Krieg
Am
25. April 1871 wurden auf dem Marktplatz zwei Linden gepflanzt, die nörödliche:
die Kaiser-Linde, die südliche: die Friedenslinde. Von dem Kaufmann Gustav
Knade geschenkt.
„Mit
der in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts einsetzenden Gründerzeit und
den nachfolgenden Jahren des 20. Jahrhunderts nahm auch Seyda einen kleinen
wirtschaftlichen Aufschwung. Ab 1885 kamen durch die Einführung von
Schutzzöllen bessere Zeiten für die Einwohner, die Industrieb hob sich, und die
Landwirtschaft erholte sich. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts, mit dem Aufkommen
von Maschinen und der Errichtung zweier Sägemühlen in der Stadt, hatte sich
eine Industrie in bescheidenem Umfang entwickeln können. An handwerklichen
Betrieben dominierten die holzverarbeitenden wie Tischlereien, Stellmachereien,
Böttchereien.“ (Heimatbuch 52)
„1906
ist eine Dampfmolkerei eingerichtet worden, und die Stadt erhielt ein
Fernsprechnetz mit 4 Anschlüssen, 1912 erfolgte die Anlegung eines
Sportplatzes, seit 1913 gibt es elektrisches Licht (die 1880 aufgestellten
Petroleum-Straßenlampen mußten weichen)...“ (Heimatbuch 52)
Das
19. Jahrhundert brachte einen ungeahnten technischen Aufschwung. Ein neues
Verkehrsmittel wurde gebaut: Die Eisenbahn: Schon 1841 zwischen Wittenberg und
Jüterbog, 1848 zwischen Jüterbog und Falkenberg und schließlich 1875 zwischen
Wittenberg und Falkenberg.
„Am
4. Juli (1875) fand auf der Eisenbahnstrecke Wittenberg-Jessen die erste
Probefahrt statt, an der ca. 30 Personen teilnahmen.“
Schweinitzer
Kreisblatt 13.8.38, Vor rund 60 Jahren.
Die
Seydaer Geschäftsleute sollen den Bau einer Eisenbahnstrecke, die einen Bahnhof
für Seyda vorsah, abgelehnt haben mit der Begründung, daß dann „das Geld“ in
andere Orte abwandere...
Dennoch
bekam Seyda wenigstens einen kleinen Bahnanschluß, 1886 wurde die Waldbahn
Linda - Seyda angelegt:
„60
Waldarbeiter haben den Untergrund hergestellt, um dann die Gleise - die in 36
Stunden von Bochum kamen - durch 56 Soldaten mit 9 Unteroffizieren und 3
Offizieren zu verlegen. Es handelt sich um 6.600 Zentner Eisen, die damals -
welch ein Wandel der Zeit - infolge ungünstiger Eisenkonjunktur sehr billig zu
haben waren (kosteten doch 15.000 Meter Gleise von Gußstahl mit Schwellen,
rollendes Material, Wagen für Lang- und Scheitholz, Personenwagen und Draisine
nur 60.000 RM.“
Aus
dem Schweinitzer Kreisblatt 1938 (vgl. dort)
1878
Superintendentur Seyda aufgelöst, Kirchenkreis Zahna bis 1928.
Der
schwarze Storch, der seit mehreren Jahren im Jagen 112 der fiskalischen Forst
bei Seyda nistete, stellte sich auf 1880 wieder ein.
Schweinitzer
Kreisblatt 13.8.38, Vor rund 60 Jahren.
1881
Schule. Inschrift: Mk 10.!!
„Das
Schulhaus ist 1881 auf dem früher Wäsch´schen Grundstücke erbaut für rund
27.000 M, wovon die Kirche 1/3 getragen hat; für dieselbe ist eine
Küster-Dienstwohnung mit eingebaut, außerdem 6 Schulklassen, die eine dient als
Schulsaal, in einer andern ist das „Heimatmuseum“ untergebracht, welches
1908-10 von den Herren Pfarrer Heinecke, Lehrer Fueß und Lehrer Brachwitz
gegründet worden ist. Das alte Schulhaus wurde 1882 abgebrochen, und die
Grundfläche nebst dazu gehörigen Küstergarten wurde dem Diakonate zugeteilt.“
(Gerhardt
in Heimatbote vom 8.7.1927)
1883:
25 Hufen guter Felder in Mark Zwuschen, gehört dem Superintendenten in Seyda.
1881:
Orgel von Geißler aus Eilenburg gebaut, 18 Register, 1.171 Pfeifen.
„Conrad
Geißler gehörte zu den führenden sächsischen Orgelbauern seiner Zeit...“
Eine
Geißler-Orgel stand auch in Sorau in der Stadtkirche.
Aus
der Zeit
1883:
Luther-Eiche gepflanzt, vor der Kirche. Aus einer Eichel von der Luthereiche in
Wittenberg. Der Vater von Herrn Willy Hirsch war dabei als kleiner Junge und
konnte sich noch erinnern.
1883:
Diest-Hof.
Schwager
Friedrich von Bodelschwinghs, der Regierungsrat Gustav von Diest, eine
Arbeiterkolonie für brotlose Landarbeiter. HG 1913/12 und HG 1931/5.
1884:
die Schriftstellerin Ottilie Ludwig aus Seyda gibt zwei Bände „Mein
Waldesleben“ heraus.
Ausführlich
in Heimatkurier 2/96, 3)
1890:
Evangelischer Männerverein gegründet.
„1890
trat ein evangelischer „Männer-Verein“ zusammen, welcher bis 1914 bestand; in
den Vereinsabenden, Montags, wurden nach einer christlichen Ansprache
belehrende Vorträge gehalten aus allen Gebieten des Lebens. Die vier
Familienabende, welche jährlich stattfanden, füllten den Saal bis zum letzten
Platze, so beliebt waren dieselben.“
(Gerhardt,
Heimatbote 19.8.1927)
1906:
Frauenverein.
Vgl.
HG 14/4; HB 19.8.1927
Der
Frauenverein übte auch ganz praktische Nächstenliebe. Eine „Gemeindeschwester“
war von ihm angestellt, Frau Keller, die Kranken und Hilfsbedürftigen zur Seite
stand. Auch blieb eine Mutter im Wochenbett nicht unversorgt. Der Frauenverein
bestimmte dann Mitgliederinnen, die sich um das Kochen, das Versorgen des Viehs
und andere notwendige Arbeiten kümmerten.
1894
Lindenallee auf dem Markt angelegt
1894
Kirchenrenovierung
Maurerarbeiten,
u.a. Anbau an Nordseite: Karl Zierold.
Tischlerarbeiten:
Gestühl, Empore, Mützenhaken (vorn rechts im Altarraum), Fußbank für
Organisten, Kanzeltreppe: Meister Große und Freiwald.
Malerarbeiten:
Malermeister Seidel aus Wittenberg.
Turmuhr:
Uhrenfabrik Wenke aus bockenem bei Hannover, 1.650 RM.
Figurenfenster:
a 200 RM.
Schulden
insgesamt: 7.097,56 RM. Pro Jahr 150 RM abgezahlt. Letzte Rate 31.12.48.
BILD
Sternhimmel
an die Decke gemalt vom Vater von Frau Martha Hirsch, die heute noch im Amtshof
wohnt.
Frühere
Farben der Kirche: ochsenblutrot, hellblau, hellgrün.
Buntglasfenster...
Vermögen
wird versichert:
Findbuch Nr. 223
aus einer Original-Versicherungspolice des Jahres 1894
Verzeichnis der zu versichernden Gegenstände
1. Brustbild Luther und Melanchthon
2. Bild des + Superintendenten Hilliger
3. ein versilberter Abendmahlskelch und Löffel
4. eine versilberte Patene
5. zwei ... Altarleuchter
6. eine versilberte Taufkanne und Taufbecken
7. zwei Kronleuchter
8. eine rote Altar- und Kanzelbekleidung Tuch
9. eine schwarze ...
10. eine grüne
11. ein Altarteppich
12. zwei schwarze Vorhänge von ...
13. drei Fenstervorhänge von dem Turm und Sakristei
14. zwei Knie...
15. Messingleuchter 86 Stück
16. ein Baseltuch ?
17. ein ... desgleichen
18. zwei Schränke
19. ein Besteck für Krankenkommunion
20. zwei versilberte Abendmahlskannen
21. eine Altarbibel
22. eine weiße Altardecke
23. ein Kruzifix
24. ein kleiner vergoldeter Abendmahlskelch mit Patene
25. eine weiße Altardecke für Abendmahl
26. ein Krug (zum Gebrauch bei Taufen)
27. ein Lesepult
28. sieben ...
29. 3 ...
30. Seile (zum Begräbnis erforderlich)
31. Christbaumhalter und Leuchter
32. Lichtertafeln mit Ziffern
33. drei Bücher ?
34.Vorrat an Lichtern
Immobilien
Versicherungssummen
1. Juli 1879 Wohnhaus 4.140 Mark
Stallgebäude 260 "
20. Dez.1890 Stallgebäude 1000 "
Immobiliar-Versicherung
der Kirche
Stadt Seyda
Kirchplatz
Haus-Nr. 178
1. Juli 1879
Versicherungssummen
Kirche 17.230 Mark
Thurm 7.200 "
Anbau 140 "
Orgel 2.000 " (beseitigt und durch eine neue ersetzt)
Große Glocke 1.000 "
Kleine Glocke 600 "
Uhr 200 "
31. Dezember 1881
Orgel 5.500 " "
30. November 1897
Versicherungssummen
Kirche 37.240 Mark
Thurm und
Treppenhausanbauten 12.000 " (laut Taxrevision)
Anbau 680 "
Orgel 5.500 "
Große Glocke 1.500 "
Kleine Glocke 1.000 "
Uhr 1.800 "
28. Dezember 1901
Turm mit
Treppenhausanbauten 11.200 "
1. Januar 1894
Leichenhalle 630 Mark
Zahnaer Str. Nr. 238
Immobiliar-Versicherung
der Oberpfarre
Eigenthümer: die Pfarrgemeinde
Kirchplatz Nr. 179
1. Juli 1879
Wohnhaus 10.920 Mark
Stallgebäude 1.120 "
Stall 500 "
Scheune 1.650 "
„Das
Stadtbild erhielt in frühreren Jahrzehnten sein Gepräge durch die zum teil
recht stattlichen Birnbäume auf dem Markt, in der Jüterboger, Zahnaer, Neuen
und Triftstraße. Diese Bäume verschwanden gelegentlich der Straßenpflasterung
um die Jahrhundertwende.“ (Brachwitz, aus Heimatkurier 5/96,4)