40 Jahre neue Schule!

Wissenswertes über den Einzug in das neue Schulgebäude.

Ein Interview der Klasse 4 mit einer Zeitzeugin.

 

Wir, die derzeitige Klasse 4 der Grundschule Seyda, lernen nun das letzte Schuljahr in unserer Grundschule. Das Schulgelände und -gebäude haben wir in vier Unterrichtsjahren genau kennengelernt. Unsere Klassenlehrerin Frau Gräbitz, die beim Einzug in diese Schule vor 40 Jahren hier selbst Schülerin war, hat uns viele Geschichten von damals erzählt. Trotzdem wollten wir noch mehr darüber aus der Sicht eines Lehrers oder einer Lehrerin, der oder die diese Zeit miterlebt haben, erfahren.

Deshalb nahmen wir unser diesjähriges Schuljubiläum zum Anlass, um uns in einem telefonischen Interview mit Frau Treffkorn, die als Lehrerin unserer Schule den Einzug in das heutige Schulgebäude miterlebt hat, über diesen Tag vor 40 Jahren zu unterhalten.

Anton: Hallo Frau Treffkorn, wie lange haben Sie zu der Zeit des Umzugs an der Schule in Seyda gearbeitet?

Frau Treffkorn: Damals war ich zwei Jahre an der Schule in Seyda

Lehrerin.

Ferdinand: In welchem Gebäude haben Sie bis zum Umzug unterrichtet?

Frau Treffkorn: Bis vor einigen Jahren gab es noch ein kleineres Schulgebäude auf unserem Schulgrundstück, ungefähr dort, wo sich heute euer Spielplatz für die Pausen befindet. In diesem Gebäude wurden damals die 1.Klassen unterrichtet und der Musikraum befand sich darin. Im Erdgeschoss des Gebäudes waren die Schulküche und der Speiseraum untergebracht. Täglich wurde frisch gekocht. Das Küchenpersonal war sehr freundlich. In den Ferien wurde sogar manchmal ein Kuchen für die Kinder gebacken und sie konnten sich auch einmal ein Essen wünschen.

Damals hatte ich eine 1. Klasse, deshalb habe ich dort unterrichtet.

Jolie: Warum wurde eine neue Schule gebaut?

Frau Treffkorn: Die vorhandenen Schulgebäude waren für die damaligen Schüler*innen nicht ausreichend. Zu dieser Zeit wurden Schüler*innen bis zur Klasse 10 in Seyda unterrichtet. Einige Grundschüler wurden, wie schon erwähnt, in dem kleinen Schulgebäude auf dem heutigen Schulgrundstück untergebracht. Andere Grundschulklassen hatten Unterricht in Gadegast oder in einem Klassenraum auf dem Amtshof in Seyda. Die Klassen 5 - 10 hatten im ehemaligen Gebäude der Kita „Spatzennest“ an der Kirche

Unterricht. Der Schulgarten und die Sportanlage befanden sich ebenfalls schon auf dem heutigen Schulgrundstück.

Edgar: Wo befand sich der Schulgarten?

Frau Treffkorn: Er befand sich auf dem jetzigen Lagerplatz des Bauhofes. Es war ein großer Schulgarten, denn damals war Schulgarten in der Grundschule ein Unterrichtsfach.

Milan: Für welche Klassen wurde die neue Schule gebaut?

Frau Treffkorn: Für die Klassen 1 - 10 und den Hort, doch nicht alle Klassen waren von Anfang an in dem neuen Gebäude untergebracht.

Tim: Wie lange dauerte der Schulneubau?

Frau Treffkorn: Im April 1980 wurde der Grundstein für das neue Gebäude gelegt. Alle Schüler*innen waren dabei anwesend. Es wurde eine Schatulle eingemauert. Darin waren Informationen über die Anzahl der Schüler*innen und Lehrer*innen zum damaligen Zeitpunkt und eine aktuelle Tageszeitung befand sich ebenfalls darin. Am 26. Januar 1981 war die Schule bezugsfertig.

Leo: Wer war Schulleiter während des Schulneubaus?

Frau Treffkorn: Der Schulleiter war Karl-Heinz Benesch, der später auch einige Jahre Bürgermeister in Seyda war.

Ole: Welche Erinnerungen haben Sie an den Tag des Einzugs?

Frau Treffkorn: Es war ein sehr kalter Tag. Alle Schüler*innen und Lehrer*innen marschierten von der alten Schule neben der Kirche durch den Ort zur neuen Schule. Dort standen auf der Treppe vor der Eingangstür viele Persönlichkeiten, die in ihren Reden den Schulneubau würdigten und das neue Schulgebäude schließlich an alle Schüler*innen und Lehrer*innen übergaben. Es war so kalt, dass einige Musiker, die diesen festlichen Anlass auf ihren Blasinstrumenten musikalisch begleiten wollten, dies nicht konnten, da die Blasventile der Instrumente eingefroren waren.

Lucy: Wie viele Klassen sind damals beim Umzug dabei gewesen?

Frau Treffkorn: Ich weiß es nicht mehr ganz genau, es müssen 18 oder 19 Klassen gewesen sein.

Simon: Wie viele Schüler waren das?

Frau Treffkorn: Es waren insgesamt 379 Schüler*innen, davon

lernten 122 in der Unterstufe (Klassen 1 - 4) und 257 in der Oberstufe (Klassen 5 - 10).

Jayden: Da fehlen ja noch die Lehrer*innen. Wie viele gab es davon an diesem Tag?

Frau Treffkorn: Es zogen mit den Kindern 22 Lehrer*innen, 4 Horterzieherinnen und 1 Pionierleiterin in die Schule ein.

Celine: Wurden von Anfang an alle Grundschüler im neuen Schulgebäude unterrichtet?

Frau Treffkorn: Nein, nur die 3. und 4. Klassen. Ich habe ja schon gesagt, dass es auch noch ein kleines Schulgebäude gegenüber von dem heutigen gab. Dort wurde die 1. Klasse unterrichtet. Wo die 2. Klasse damals lernte, daran kann ich mich nicht mehr genau erinnern.

Lilli: Waren beim Einzug alle Räume fertig und wie sahen sie aus?

Frau Treffkorn: Ja, es waren alle Räume fertig. Sie sahen ähnlich wie heute aus. Tische, Stühle und Schränke waren nicht so farbig wie heute. Allerdings gab es einige Fachräume. Diese waren für die Fächer Physik, Chemie und Biologie. Euer jetziger Klassenraum war z.B. der Physikraum. In diesen Räumen gab es in der Mitte einen Wasser- und Stromanschluss für jeden Arbeitsplatz. Der Lehrer hatte ein Podest vor der Tafel mit einem großen Lehrertisch, so dass ihn alle gut sehen konnten. Auch an seinem Tisch war ein Wasser -

und Stromanschluss für Experimente verfügbar. Außerdem konnte man diese Fachräume elektrisch gesteuert komplett verdunkeln. Zur besseren Belüftung gab es in jedem Klassenraum drei große Löcher in der Wand über der Tür. Dadurch konnte man auf dem Flur genau hören, was in der Klasse erzählt wurde.

Don: Hat sich am Schulgebäude von außen seit damals etwas verändert?

Frau Treffkorn: Ja, 1981 hatte die Schule ein flaches, geteertes Dach. Da dieses mit der Zeit undicht wurde, erneuerte man es 1991. Seitdem besitzt die Schule das rote „spitze“ Dach.

Cedric: Wie sah der Schulhof damals aus?

Frau Treffkorn: Auf dem Schulhof war noch kein Beton, er war eine Sandfläche. Auch die Turnhalle stand noch nicht dort, sie wurde erst im September 1982 eröffnet. Der Rasen wurde nach dem Einzug angesät und auch die Bäume wurden danach gepflanzt. Die Trauerweide auf dem Hochbeet ist vom Schulhof der alten Schule auf den neuen Schulhof umgezogen.

Lucy: Was ist Ihnen vom Umzug 1981 besonders in Erinnerung geblieben?

Frau Treffkorn: Unsere große Freude über die neue Schule mit den damals modernen Fachräumen und wie stolz wir darauf waren. Wie

schön es war, dass jetzt alle Klassen auf einem Schulgrundstück lernen konnten. Für alle Schüler*innen und Lehrer*innen war es ein Tag, an den wir uns oft erinnerten, wenn wir die damals neue Schule betraten.

Klasse 4: Wir danken Ihnen ganz herzlich, dass Sie uns unsere Fragen beantwortet haben und wünschen Ihnen für Ihre Zukunft vor allem Gesundheit und alles Gute.

 

 

Lied von unserer Schule.

Gesungen beim „Schulerhaltungsfest“,  zuletzt 2015.

 

Schüler, Lehrer, Elternrat:

Heut ist ein besondrer Tag;

für unsre Schule stehn wir hier:
Sie soll nicht weg, das sagen wir!

 

Gesetz wurde neu aufgelegt,

deshalb sind wir so aufgeregt.

Wir wär´n so klein und sollen weg:
So wenig hier auf diesem Fleck!

 

Doch wir können das nicht fassen,

wollen das Haus leben lassen:

Darum heute dieses Fest,

dass Ihr nicht vergesst:

 

Refrain

Diese Schule ist für uns Heimat!

Nur durch ihre Kinder wird das Leben bunt!

Und wenn früh die Glocke übern Schulhof läutet

geht’s hier immer bis der Bus fährt  richtig rund.

 

Darum lasst diese Schule bleiben:

Sie empfängt uns freundlich jeden neuen Tag.

Und wir wollen immer nur hier lernen,

weil ´ne lange Busfahrt morgens keiner mag.

Jawoll!

 

„Tag des Singens“ und „Sport frei!“

Wir sind erfolgreich mit dabei:
Die Leistungen lassen sich sehn:

Pokale in Regalen stehn.

 

Für den Ort sind wir bereit

gestalten Feste jederzeit!

Ohne uns wär es hier still

und das in Seyda niemand will!

 

 

Deshalb können wir´s nicht fassen:
Dies Haus muss man leben lassen:

Darum heute dieses Fest,

dass Ihr nicht vergesst:

 

Diese Schule ist für uns Heimat…